Redaktionsdiskussion: Unser einprägsamster Super-Mario-Moment der letzten 35 Jahre – SPECIAL
Am heutigen Sonntag, dem 13. September 2020, ist es fünfunddreißig Jahre her, seit das erste Super Mario Bros. erstmals in Japan erschienen ist. Aus diesem Anlass schwelgt die NMag-Redaktion in Erinnerungen und verrät euch ihre einprägsamsten Super-Mario-Momente der letzten fünfunddreißig Jahre.
Seit dem ersten Super Mario Bros. aus dem Jahr 1985 haben wir uns mit Nintendos rennendem und springendem (Ex-)Klempner in zahlreiche Abenteuer gestürzt, uns in verschiedenen Sportdisziplinen betätigt und allerlei mehr erlebt. Zu Recht gilt Super Mario als eine der wichtigsten und bekanntesten Ikonen der Videospielbranche und des Jump-’n’-Run-Genres. Aber was waren die einprägsamsten Momente in Marios langer Karriere? Die Antwort darauf dürfte für jeden anders ausfallen. Wie es die NMag-Redaktion sieht, verraten wir euch in dieser Redaktionsdiskussion.
Alex’ Meinung:
Einprägsame Super-Mario-Momente gab es für mich in den letzten Jahre sicherlich einige. Schließlich begleitet mich Nintendos Maskottchen schon seit mehreren Jahrzehnten. Am stärksten in Erinnerung geblieben sind mir aber wahrscheinlich die ersten Minuten und Stunden in Super Mario 64. Obwohl ich nie der größte Fan des Nintendo-64-Jump-’n’-Runs war, hat der Wechsel von 2D zu 3D einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. Nicht mehr nur in der Seitenansicht von links nach rechts laufen, sondern mit Mario frei in den Leveln bewegen. Das war ein vollkommen neues Spielgefühl, das in den Nachfolgern verfeinert wurde und maßgeblichen Einfluss auf das Genre hatte. Es war faszinierend, Mario als Polygonfigur und nicht als Pixel-Sprite zu sehen. An zweiter Stelle folgt dicht dahinter das erste Mal, als ich Super Mario Bros. auf dem NES beendet habe und nicht mehr „Thank you Mario! But our Princess is in another Castle“ lesen musste.
Erics Meinung:
Mein einprägsamstes Erlebnis mit Super Mario war sicherlich sein erster Auftritt als Baby Mario in Super Mario World 2: Yoshi’s Island auf dem Super Nintendo. Obwohl ich hier eigentlich nur mit Yoshi durch die Gegend hüpfe und auf Gegner einstampfe, hält der Schreihals eine sehr wichtige Rolle inne. Sobald Yoshi mit einem Shy Guy kollidiert, von einer Piranha-Pflanze gebissen wird oder sonst irgendwie Schaden nimmt, bildet sich um Baby Mario eine Seifenblase und schwebt durch die Lüfte davon. Bis zu dreißig Sekunden habe ich dann unter ohrenbetäubendem Lärm Zeit, den Bengel einzufangen und sicher zum Ziel zu transportieren. Marios unglaublich schlimmes Schreigeräusch sorgte dann auch dafür, dass ich das Spiel recht bald einem Freund ausgeliehen habe. Im temporären Austausch erhielt ich dafür den Vorgängertitel Super Mario World, der mir „klassischeres“ Gameplay bescherte. Ergänzend dazu habe ich Ende der 1990er-Jahre zudem immer die Zeichentrickserien zu Super Mario Bros. 3 und Super Mario World an jedem Samstagmorgen im Fernsehen verfolgt, sodass ich bald jeden Gumba und Koopa mit Vor- und Nachnamen kannte. Eine schöne Zeit!
Jonas‘ Meinung:
Wenn ich an meine liebste oder eindrucksvollste Erfahrung denke, die ich über all die Jahre mit Mario-Spielen sammeln durfte, kommen mir direkt eine Handvoll Momente in den Sinn – allerdings alle aus demselben Spiel. Super Mario 64 steht bestimmt für viele Dinge, sei es für die Anfänge der 3D-Mario-Titel oder die Einführung neuer Steuerungs-Möglichkeiten, wie sie auch bei Alex einen Eindruck hinterlassen haben. Für mich bleibt dieser Teil aber auch noch aus anderen Gründen fest in meinen Erinnerungen: Viele der Level weckten bei mir den natürlichen Forscher- und Entdeckungsdrang, den ich so nur aus Adventures wie zum Beispiel der The-Legend-of-Zelda-Reihe kannte. Sei es eine erkundbare Pyramide im Wüstenlevel, eine Unterwasserbasis samt rostigem U-Boot, ein Geisterhaus voller geheimer Bereiche oder die versteckte Unterwasserstadt Atlantis. Gefühlt hatten die nachfolgenden 3D-Marios solche Momente nicht mehr zu bieten und die 2D-Teile sowieso einen ganz anderen Fokus. Für mich ist die Kombination der Jump-’n’-Run-Elemente mit dem natürlichen Anreiz einen besonderen Ort zu erreichen und anschließend zu erkunden bis heute fest in meinen Erinnerung verankert.
Arnes Meinung:
Als ich gerade mein Studium begonnen hatte und zuhause ausgezogen war, erschien Super Mario Sunshine für meine Lieblingskonsole, den GameCube. Ich fühlte mich mit 19 Jahren wie ein kleines Kind, als ich das Spiel in die Konsole legte und startete. Begrüßt von einer skurrilen, vollvertonten Sequenz, die Mario und Prinzessin Peach in einem beginnenden Urlaub zeigte und Mario ins Gefängnis warf, begann ich das Spiel. Da ich nie ein N64 besessen habe, war das mein erstes 3D-Mario-Spiel und ich war sofort gefangen. Die Bewegungsfreiheit war einzigartig. Der Dreckweg 08/17 war fortan mein liebstes Spielzeug, mit dem ich sowohl schnell vorankam als auch ungeahnte Höhen erreichen konnte. Außerdem gab er mir mit seinem Schwebemodus die Möglichkeit, verpatzte Sprungpassagen doch noch zu retten: fantastisch. Leider wurde mir einige Jahre später bei einem Einbruch mein GameCube gestohlen und seither habe ich Super Mario Sunshine nur noch sehr selten spielen können. Daher bin ich umso aufgeregter, dass es nun einen Port für die Nintendo Switch gibt, den ich verschlingen werde! Vielleicht sammle ich ja sogar alle 240 blauen Münzen? Das Jahr könnte doch noch schön werden.