Arnes Spiele des Jahres 2025 – SPECIAL
2025 war auch für Arne ein äußerst starkes Spielejahr. Es war stark von Wechsel und Erwartung geprägt. Der Übergang zur Switch 2, überraschende Veröffentlichungen und seit langem angekündigte Titel sorgten für ein bis Dezember immer dichter werdendes Veröffentlichungsfeld. Im Rückblick lässt sich klar erkennen, welche Spiele über ihren Release hinaus Wirkung entfaltet haben und welche den Alltag tatsächlich begleitet haben. Arnes Spiele des Jahres 2025 versammeln fünf Titel, die dieses Spielejahr für ihn am deutlichsten geprägt haben.
2025 habe ich als Spielejahr insgesamt stark gefunden, aber auch aus meiner eigenen Erfahrung heraus erlebt. Meine Erwartungen entstanden schon viel früher. Manche erfüllten sich spät, manche verschoben sich mehrfach, aber viele erschienen endlich dieses Jahr. Nicht zuletzt die Konsole, die uns die nächsten Jahre tragen wird, unsere Nintendo Switch 2. Dadurch änderte sich die Spiele-Landschaft ab Juni drastisch. Danach kamen viele Spiele nicht mit ausreichend Luft zum Atmen heraus, sondern verdichteten sich über das Jahr hinweg bis zu täglichen Veröffentlichungen im Lauf des Dezembers. Immer wieder musste ich bewusst entscheiden, womit ich meine Zeit verbringen wollte.
Beim Rückblick auf diese Monate wurde mir schnell klar, dass für meine Auswahl nicht die lautesten Veröffentlichungen entscheidend sind. Manche Titel spielten für andere eine große Rolle und tauchen bei mir nicht auf. Relevanz entstand für mich dort, wo Spiele über den ersten Eindruck hinausgetragen haben und Gedanken auch abseits des Bildschirms beim Spiel geblieben sind. Größe, Technik oder Umfang wogen dabei weniger schwer als Beständigkeit und Wirkung. Aus dieser Haltung heraus ist die folgende, meine Liste entstanden. Sie versammelt fünf Spiele, die mein Spielejahr 2025 geprägt haben, weil sie sich in diesem Spannungsfeld aus Wechsel und Erwartungen behauptet haben. Nicht alle davon sind 2025 erschienen, aber alle gehören für mich genau hierher. Am Ende erwähne ich noch ein paar ehrenhafte Titel, die den Sprung nicht geschafft haben. Meine Sortierung der Liste ist selbstverständlich anhand der Länge des Titels gewählt.
Cyberpunk 2077: Ultimate Edition
Cyberpunk 2077: Ultimate Edition hat mich auf eine Weise begleitet, wie es bei mir nur wenige Spiele geschafft haben. Kein kurzer Abstecher aus Neugier, sondern ein Spiel, zu dem ich immer wieder zurückgekehrt bin. Ich habe mich nachts um 1:00 Uhr auf der Couch mit dem Spiel sitzend vorgefunden. Einmal bin ich beinahe im Graben gelandet, weil ich am Steuer Sekundenschlaf hatte – zum Glück nur im Spiel. Für mich fühlte sich Cyberpunk wirklich vollständig an, technisch wie erzählerisch, und vor allem abgeschlossen. Night City war bei mir kein Ort für einen schnellen Besuch, sondern ein Raum, in dem ich Zeit verbracht habe, Entscheidungen getroffen habe und den ich bewusst nicht verlassen wollte. Gerade auf der Switch 2 entstand ein Spielgefühl, das weniger von Spektakel lebte als von Nähe und Beziehungen. Figuren, Nebenquests und Stimmungen blieben bei mir hängen, auch dann, wenn ich längst nicht mehr gespielt habe. Selten habe ich weniger Zeit für mehr Spielzeit gebraucht, gerade in meinem Erwachsenenalter.

Vampire Survivors
Apropos. Vampire Survivors hat sich bei mir nicht durch große Momente festgesetzt, sondern durch seine Verlässlichkeit. Gestartet wurde es nicht mit dem Vorsatz, tief einzutauchen, sondern aus Neugier, warum viele das Spiel so mögen. Es beginnt total simpel, eskaliert aber im Laufe mehrerer Sitzungen dermaßen, dass es eine wahre Freude wurde. Daraus entwickelte sich mit der Zeit eine Bindung. Jede Runde war für mich ein klar begrenzter Raum, in dem Entscheidungen sofort spürbar wurden und aufregende Konsequenzen mitbrachten. Vampire Survivors verlangte mir nichts ab außer Aufmerksamkeit für wenige Minuten und bekam sie genau deshalb immer wieder. Zwischen anderen Spielen fand ich da immer wieder Zeit für. So hat auch Vampire Survivors bei mir sehr viel Spielzeit in kurzer Zeit gesammelt, und ist auch besonders wegen seines ausgesprochen geringen Kaufpreises einen Blick wert.
Star Wars Outlaws
Star Wars Outlaws hat bei mir vor allem deshalb funktioniert, weil es mich nicht in eine Rolle gedrängt hat, die dieses Universum sonst gern vorgibt. Keine Machtfantasie, kein Auserwähltsein, keine Lichtschwerter. Es ist ein Leben am Rand, geprägt von Improvisation, Risiko und kleinen Entscheidungen. Diese Perspektive hat mich gehalten. Als erstes Spiel mit Ray-Tracing auf Nintendo-Hardware ist es grafisch beeindruckend. Für mich entstand dennoch kein Spiel, das ständig beeindrucken wollte, sondern eines, das mir Raum ließ, mich als Schurkin mit eigenen Problemen in ihrer Welt zu bewegen und eine eigene Haltung dazu zu entwickeln. Missionen fühlten sich weniger wie Prüfungen an als wie Situationen, in denen etwas schiefgehen durfte. Kay Vess ist eine Figur mit klarer Position in dieser Welt, die von den vielen anderen abwich, was diesen Titel für mich in diese Liste gehören lässt.

Hollow Knight Silksong
Hollow Knight Silksong hat äußerst lange auf sich warten lassen. Dann erschien es mit einer Vorlaufzeit von zwei Wochen und hat bei Release alle digitalen Stores lahmgelegt. Vielleicht ist es also der größte Release dieses Jahres. Das Spiel selbst ist ähnlich seinem Vorgänger. Es verlangt Konzentration und entfaltet genau daraus seine Wirkung, denn es ist gelinde gesagt bockschwer. Beim Spielen entsteht bei mir kein Gefühl von Eile, sondern eines von Aufmerksamkeit. Überall gibt es etwas zu entdecken. Wege öffnen sich nicht beiläufig, Kämpfe lassen sich nicht nebenher lösen und Fortschritt wird nie verschenkt, sondern hart erarbeitet. Ich bewege mich vorsichtig durch diese Welt, verirre mich, scheitere, finde neue Routen und bleibe trotzdem dran. Hier geht’s nicht weiter? Dann versuch ich es dort, auch wenn dieser Boss zu schwierig scheint. Irgendwann hab ich ihn doch! Hornet spielt sich für mich direkter, bewusster und entschlossener als der namenlose Held aus dem Vorgänger. Sie spricht und verleiht dem Spiel so mehr Wirkung als er zuvor.
Xenoblade Chronicles X: Definitive Edition
Xenoblade Chronicles X: Definitive Edition zeigt eine herrliche, außerirdische, außergewöhnliche Welt. Es lässt mir Raum zur Entfaltung und baut genau dadurch Bindung auf. Beim Spielen geht es weniger um eine lineare Geschichte als um das eigene Ankommen in einer riesigen Welt, die gar nicht erklärt werden will. Ich laufe und komme vom Weg ab, ich finde neues, bekämpfe hier Gegner und finde da Aufträge. Dabei merke ich, wie sich langsam ein Verhältnis zu dieser Umgebung entwickelt. Planet Mira wirkt bei mir nicht wie eine Kulisse, sondern wie ein Ort, wo ich sein möchte. Hier wird Neugier belohnt. Besonders prägend bleibt das Gefühl, dass mein Fortschritt aus Orientierung, Entdeckung, Verstehen dieser Welt, Geduld und eigener Motivation entsteht.
Abschlussbemerkungen
Neben diesen fünf Spielen gab es weitere Titel, die mich beschäftigt haben, viele davon aber, ohne sich dauerhaft festzusetzen. Manche habe ich gern gespielt, andere eher aus Neugier oder Erwartung heraus. Spiele wie Metroid Prime 4 Beyond, Hades II, Bravely Default Flying Fairy HD Remaster oder Tomb Raider Definitive Edition hatten jeweils starke Momente. Manche Titel blieben bei mir nicht über längere Zeit präsent, andere habe ich komplett verpasst, einige habe ich gespielt und rasch wieder aufgegeben. Gründe dafür waren sehr unterschiedlich. Mal fehlte mir die nötige Ruhe, mal fühlte sich ein Spiel zu vertraut an, mal blieb das Umgesetzte weit hinter dem Marketing-Versprechen zurück. Trotzdem gehören diese Spiele zu meinem Jahr, weil sie Teil meiner Spielpraxis waren.

Auffällig war für mich zudem, wie selbstverständlich weibliche Spielfiguren in vielen der prägenden Spiele vertreten waren. Hornet, Kay Vess, Melinoë, Samus Aran und die remasterte Lara Croft, in meinem Fall auch V stehen nicht für ein gemeinsames Thema, sondern für eine Normalität, die sich beim Spielen ganz beiläufig einstellt. Keine dieser Figuren musste etwas erklären oder rechtfertigen. Perspektiven waren gesetzt, Rollen klar, Welten auf sie zugeschnitten. Diese Selbstverständlichkeit hat mein Spielen spürbar geprägt, ohne je zum erklärten Schwerpunkt werden zu müssen. Ich wähle gern Frauen als Protagonisten in Spielen und freue mich immer sehr, wenn ich nicht muss, weil es Standard ist.
Am Ende waren es für mich vor allem die einzelnen Höhepunkte, die dieses Spielejahr getragen haben. Nicht die schiere Menge, nicht der stetige Strom an Veröffentlichungen, sondern genau jene Momente, in denen ein Spiel plötzlich alles andere ausgeblendet hat. Meine fünf Titel stehen für solche Augenblicke, in denen Zeit, Aufmerksamkeit und Begeisterung ganz selbstverständlich zusammengefunden haben. 2025 hat mir damit weniger ein rundes Gesamtbild geliefert als eine Reihe klarer, prägender Erfahrungen. Und genau diese bleiben für mich auch über das Jahr hinaus bestehen.
Geschrieben von Arne Ruddat










