Nintendos Kollaboration im Überblick – SPECIAL
Mit Mario + Rabbids: Kingdom Battle spendieren uns Nintendo und Ubisoft ein kunterbuntes Spiel mit einer Heldenkombination, die nicht ohne Fantasie erwartet werden konnte. Doch diese Zusammenarbeit war nicht die einzige die Nintendo eingegangen ist. Schon als Nintendo noch nicht Videospiele und Konsolen produzierte, beschloss man Zusammenkünfte mit anderen Partnern.
Schon bevor Nintendo in das Videospielgeschäft Beginn 1970er-Jahre eingestiegen ist, begannen die ersten Partnerarbeiten. Als Nintendo mit der Produktion von Hanafuda-Karten begonnen hatte, war der Erfolg groß. Doch als die Absätze schwanden, wurde eine erste Zusammenarbeit in trockenen Tüchern gebracht. Mit Disney wurde ein Vertrag zur Vermarktung der Karten mit Disney-Motiven beschlossen.
Modul oder doch CD?
In den 1990ern ging der technische Fortschritt schnell voran und die Compact Disc oder auch kurz CD genannt, erblickte das Licht der Welt. Natürlich hat auch Nintendo, besonders auf Grund der Tatsache, dass Sega ein CD-Laufwerk für ihr Mega-Drive-System auf den Markt gebracht hatte, ebenfalls das Interesse an der neue Technologie und suchte sich dafür einen starken Partner. Die erste Wahl fiel auf Sony. Es wurden schnell einige interessante Konzepte geplant wie beispielsweise eine Erweiterung für das SNES: die “Super Nintendo Play Station”. Die Partnerschaft zerbrach allerdings und so konzentrierten die beiden Firmen sich auf ihre eigenen Projekte, wodurch Sony zu einem eigenen Konsolenpublisher mit der PlayStation aufwuchs.
Nintendo suchte sich in Bezug auf eine CD-Laufwerk einen neuen Partner und fand diesen in Philips. Die Zusammenarbeit brachte jedoch nicht ein CD-Laufwerk für das SNES, sondern ausschließlich einige Nintendo-Titel – darunter Mario- und The-Legend-of-Zelda-Spiele – für die Philips-Konsole CD-i. Das Einzige von Nintendo war die Lizenz der Charaktere, die Entwicklung lag bei Philips. Die Qualität dieser Philips-Spiele mit Nintendo-Charakteren ließ aber qualitativ einiges zu wünschen übrig. Schließlich konzentrierte sich Nintendo wieder auf eigene Technologien und behielt auch beim N64 das Modulsystem vorerst bei.
Aus Konkurrenten werden Partner
2007 war die Überraschung groß: Die Ankündigung eines Spieles zu den Olympischen Sommerspielen 2008 mit Mario in der Hauptrolle. Das besondere war aber weniger die Tatsache, dass es sich um ein olympisches Spiel handelt, sondern dass Sonic ebenfalls mit mischte. In den 1990ern waren Nintendo und Sega auf dem Konsolenmarkt die großen Konkurrenten der damaligen Zeit. Umso mehr überraschte es viele Fans, dass die beiden Publisher sich zu dieser interessanten Zusammenarbeit zusammengeschlossen hatten. Diese Partnerschaft war gleichzeitig auch der Dosenöffner für weitere Auftritte primär auf Nintendo-Konsolen: So spendertiere Sega gleich zwei exklusive Sonic-Abenteuer für die Nintendo Wii und auch in Super-Smash-Bros.-Serie ist der schnelle Igel mit von der Partie.
Nicht nur mit großen, sondern auch mit kleineren Studios und Entwicklerteams arbeitet Nintendo zusammen. Nintendo stellt dafür beispielsweise die Lizenz der Charaktere zu Verfügung und lässt diese für die eigenen Konsolen entwickeln. Dabei werden diese qualitätsmäßig streng kontrolliert, damit nicht ein erneuter Fehltritt wie bei der Entwicklung der CD-i-Titel entsteht.
Eine weitere Kooperation besteht zwischen Nintendo und Koei Tecmo. Diese entwickeln zusammen die Project-Zero-Reihe seit dem vierten Ableger exklusiv für Nintendo-Konsolen. Dabei besitzt Nintendo die Francise-Rechte. Darüber hinaus sind die beiden Firmen – zusätzlich mit Team-Ninja – an den beiden Nintendo-Warriors-Teilen: Hyrule Warriors und Fire Emblem Warriors verantwortlich. Auch hier hält Nintendo die Lizenzen der Charaktere, die Entwicklung liegt bei Koei Techmo und dessen Tochter Omega-Force sowie Team Ninja. Eine Besonderheit stellt die Zusammenarbeit mit Game Freak an der Pokémon-Reihe und Creatures an den Pokßemon-Spin-Offs dar: The Pokémon Company – das Tochterunternehmen von Nintendo – gehören eigenständig die Rechte, an der Entwickelung sind alle vier Firmen involviert.
Von der Konsole zum Smartphone
Lange Zeit nicht vorstellbar, heute Realität: Nintendo-Marken auf Smartphones. Auch hier ist Nintendo in Zusammenarbeit mit einigen Partnern gegangen und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Viele haben gestaunt als 2016 Shigeru Miyamoto auf der Apple-Keynote zu sehen war und Super Mario Run präsentierte. Daraus entstand eine interessante Marketing-Zusammenkunft, die Apple-Besitzer früher Super Mario Run bescherte und Nintendo selbst zusätzliche Einnahmen.
Man kann sehr gut sehen, dass Nintendo aus den Fehlern bei der Zusammenarbeit der Philips-Zeit gelernt hat und sich genau überlegt in welcher Art sich eine Zusammenarbeit lohnt und wie diese erfolgreich gestaltet sein kann. Nicht zuletzt die neuesten Beispiele mit Sega und Ubisoft, sondern auch der Vorstoss in den Smartphone-Markt zeigen, dass das Konzept sehr gut aufgeht.
Geschrieben von Sören Jacobsen
Bezüglich dem Team hinter Mario + Rabbits wird es interessant zu sehen, ob das Team die Qualität auch halten kann. Vor allem, sollte das nächste Spiel nicht mehr in Zusammenarbeit mit Nintendo entwickelt werden. Man hat schon viele Entwickler gesehen, die nur zusammen mit Nintendo qualitativ hochwertige Spiele entwickeln kann. Das ist für mich schon immer wieder erstaunlich, wie Nintendo es dann doch immer wieder schafft, Entwickler so zu unterstützen, dass diese herausragende Spiele entwicklen können, und sobald die Zusammenarbeit mit Nintendo endet, die Entwickler auch nichts mehr zustande bringen.
Als Beispiele: Rare, Paradigm (Pilotwings 64), Factor 5, Silicon Knight