Darkstar One: Nintendo Switch Edition – TEST

Über achtzehn Jahre nach der Erstveröffentlichung im Mai 2006 für den PC, haben Kalypso Media und das niederländische Studio Engine Software das Raumschiff-Simulations-Action-Spiel Darkstar One als Nintendo Switch Edition für die Hybrid-Konsole umgesetzt. Als Pilot Kayron Jarvis erkunden wir ein offenes Universum und versuchen mehr über den Tod unseres Vaters herauszufinden.


Wer an Weltraum-Simulationen und Raumschiff-Action-Spiele denkt, hat schnell Titel wie Wing Commander, Freelancer oder Elite im Kopf. Die PC-Genre-Klassiker waren eindeutig Inspiration für das 2006 von Ascaron Entertainment entwickelte Darkstar One. Trotz des damaligen finanziellen Flops hat Kalypso Media gemeinsam mit dem unter Beteiligung von ursprünglichen Entwicklern neu gegründeten Gaming Minds Studios 2010 die Xbox 360 Version Darkstar One: Broken Alliance veröffentlicht. Basierend auf dieser hat sich das niederländische Studio Engine Software der Weltraum-Action angenommen und eine technisch und grafisch aufgewertete Nintendo-Switch-Edition entwickelt. Inhaltlich hat sich seit der ursprünglichen Veröffentlichung nichts verändert. Das bedeutet, weiterhin stellen wir uns als Pilot Kayron Jarvis den Herausforderungen einer bedrohlichen Galaxis und verdienen auf unterschiedliche Weise Geld.

Geheimnisvolles Raumschiff

Darkstar One: Nintendo Switch Edition ist das Alter von mittlerweile über achtzehn Jahren trotz der kleinen Verbesserungen noch immer deutlich anzusehen. Besonders in den Zwischensequenzen, aber auch wenn wir durch das All fliegen, präsentiert sich die Grafik eher durchschnittlich. Immerhin garantiert das ein durchweg flüssiges Spielerlebnis. Doch auch in anderen Aspekten ist Darkstar One nicht mehr modern. Das gilt gleichermaßen für die Geschichte wie das Gameplay. Wirklich störend ist uns das aber nie aufgefallen, zumal wir früh in dem gelungenen Spielablauf versunken sind und auch die Handlung zu motivieren weiß.

Zu Beginn von Darkstar One erhält Protagonist Kayron Jarvis von seinem Vorgesetzten und Partner seines verstorbenen Vaters, Robert Altair, ein geheimnisvolles Raumschiff. Die titelgebende Darkstar One ist das Erbe von Kayrons Vater Simon Jarvis, der mit Robert das Sicherheitsunternehmen SimRob gegründet hat. Da Kayron mittlerweile die Lizenz als Pilot hat, soll er künftig die auf außerirdischer Technologie basierende Darkstar One nutzen. Kurz darauf erfährt Kayron von Robert außerdem, dass sein Vater auf ungeklärte Weise und aufgrund eines Verrats gestorben ist. Deshalb bricht Kayron auf, um in den Weiten des Alls nach Spuren über den Tod seines Vaters sowie Artefakte für die Verbesserung der Darkstar One zu suchen. Erzählt wird die Geschichte sowohl in gelungenen Zwischensequenzen sowie in Textnachrichten und Funksprüchen während wir in unserem Raumschiff unterwegs sind.

Klassisches, motivierendes Gameplay

Beim Gameplay setzt Darkstar One auf bekannte Genre-Standards, was jedoch keineswegs negativ ist. Als Kayron erkunden wir das offene Universum, das aus dreihundert unterschiedlichen Sternensystemen besteht. Zwar dienen Planeten lediglich als Zierde und auf Raumstationen agieren wir ausschließlich in Menüs, trotzdem versteht das Universum des Science-Fiction-Spiels zu faszinieren. Das ist auch der gelungenen Steuerung zu verdanken. Haben wir die Bedienung unseres Raumschiffs verinnerlicht, fliegen wir rasante Manöver, stürzen uns in Dogfights, weichen Asteroiden aus und bieten Transportern Geleitschutz. Hilfreiche Funktionen wie eine Log-On-Funktion über ein Menü sowie einen Zeitraffer, um lange Reisen zu verkürzen, stellen sich als überaus nützlich und sinnvoll heraus.

Wie wir spielen ist zudem komplett uns überlassen. Das bedeutet, dass wir als Pirat, Schmuggler, Händler, Söldner, Kopfgeldjäger oder Auftragskiller aktiv werden können, um dringend benötigtes Geld zu verdienen. Schließlich wollen wir unser Raumschiff verbessern, um auch gegen stärkere Gegner eine Chance zu haben. Dabei verwenden wir auch Alientechnologie und dürfen rund zweihundert unterschiedliche Komponenten für die Anpassung unseres Raumschiffs verwenden. Aufträge und Eskort-Missionen bieten zusätzliche Abwechslung, während neue Nachrichten beispielsweise Hinweise auf Piratenaktivitäten liefern. Es ist leicht sich in den Weiten von Darkstar One zu verlieren, zumal die durchaus spannende Geschichte immer wieder dafür sorgt, dass wir motiviert sind uns neuen Herausforderungen zu stellen und weitere Geheimnisse zu suchen.

Atmosphärischer Weltraum

Die wahrscheinlich größte Schwäche von Darkstar One: Nintendo Switch Edition ist die bereits erwähnte angestaubte Grafik. Hier wäre vielleicht mehr möglich gewesen, notwendig ist das aber nicht, zumal die Optik einen gewissen eigenen Charme hat. Lediglich vereinzelte Grafikfehler fallen wirklich negativ auf. Zudem kann die deutsche Synchronisation heutzutage nur noch bedingt überzeugen, ist aber grundsätzlich gelungen. Dem gegenüber stehen die stimmungsvolle Musik sowie die gute Soundkulisse, die viel zur Weltraum-Atmosphäre beitragen und Darkstar One: Nintendo Switch abrunden. Gerade Fans klassischer Weltraum-Action-Simulationen sollten sich Darkstar One unbedingt ansehen, zumal Alternativen auf der Nintendo Switch selten sind.

Geschrieben von Alexander Geisler

Fazit:

Darkstar One: Nintendo Switch Edition bietet mir genau die Weltraum-Action, die ich von dem Spiel erhofft habe. Da ich das achtzehn Jahre alte Original genauso wie die Xbox-360-Version nie gespielt habe, ist die Portierung auf die Hybrid-Konsole eine gute Gelegenheit mich in das titelgebende Raumschiff zu schwingen. Als Kayron versuche ich die Geheimnisse um den Tod seines Vaters aufzudecken und suche außerirdische Artefakte. Weitaus mehr beschäftigen mich jedoch die Weiten des Alls, Dogfights mit Piraten, Eskortmissionen oder Einsätze als Händler sowie Schmuggler. Schließlich brauche ich Geld, um mein Raumschiff zu verbessern. Darkstar One mag vielleicht keine großen Innovationen im Genre zeigen, setzt die einzelnen Elemente aber sehr gut um und garantiert motivierende Weltraum-Action mit gelungener Science-Fiction-Space-Opera-Geschichte. Genre-Fans, die sich an der veralteten Grafik nicht stören, sollten Darkstar One: Nintendo Switch Edition unbedingt eine Chance geben.