Mario + Rabbids: Sparks of Hope – TEST
Gemeinsam mit den Rabbids, brechen Mario, Luigi und Prinzessin Peach in Mario + Rabbids: Sparks of Hope auf, um die Galaxie vor Misera und der Finsterzeit zu retten. Der Nachfolger des Crossover-Strategie-Abenteuers Mario + Rabbids: Kingdom Battle präsentiert sich dabei größer und umfangreicher als der Vorgänger.
Nintendo und Ubisoft lassen die Rabbids wieder auf das Pilzkönigreich los. Oder vielmehr auf die gesamte Galaxie. Dabei beginnt der Tag von Mario, Luigi, Peach und den Rabbids friedlich. Gerade im Schloss angekommen, muss Mario die verschwundene Latzhose von Rabbid-Mario wiederfinden. Kaum ist das geschafft, taucht ein riesiger, fliegender Manta auf. Rabbid-Peach wird von dem unbekannten Geschöpf mitgerissen und Mario eilt sofort zur Hilfe. Nach der Absolvierung des kurzen, aber informativen Tutorials, fliehen die Freunde im neuen Raumschiff von Roboter Beep-O. Um Misera, die uns im Laufe des Prologs angegriffen hat, aufzuhalten, müssen Mario und die anderen zu ihrem Palast gelangen. Dafür gilt es die auf dem Weg befindlichen Planeten von der Finsterzeit zu befreien und gereinigte Finsterzeit-Kristalle zu sammeln, um mittels Warp-Tunneln in der Galaxie weiterreisen zu können.
Strategische Galaxie-Rettung
Anders als noch in Mario + Rabbids: Kingdom Battle, folgen wir in Mario + Rabbids: Sparks of Hope nicht mehr weitgehend linearen Wegen, die uns regelmäßig zu Taktik-Schlachten führen. Die Planeten, die wir besuchen, sind kleine, offene Gebiete, in denen wir uns frei bewegen dürfen. Dadurch teilt sich das zweite Crossover-Strategie-Abenteuer mit Mario und den Rabbids genau betrachtet in zwei Gameplay-Bereiche auf. Nacheinander besuchen wir die unterschiedlichen Welten, erkunden diese, finden kleine Geheimnisse und lösen verschiedene Aufgaben. Letztere sind fast immer mit Taktik-Schlachten verbunden. So gilt es, die überall auf den Planeten verteilten Finsterzeit-Pfützen zu beseitigen. Unsere Hauptaufgabe auf jeder Welt ist es die beiden Finsterzeit-Tentakel zu entfernen, um die Planeten in ihren Ursprungszustand zu versetzen und die für unsere Weiterreise wichtigen gereinigten Finsterzeit-Kristalle zu erhalten.
Trotz der freien Gebiete, ist Mario + Rabbids: Sparks of Hope recht linear. Auf den Planeten können wir uns zwar bereits immer frei bewegen, doch manche Bereiche oder Aufgaben sind erst zugänglich, wenn wir die Hauptquest erfüllt haben. Das sorgt jedoch dafür, dass wir auch im Anschluss an diese auf den Welten verweilen, um weitere Schlachten auszukämpfen, Geheimnisse zu finden oder Rätsel zu lösen. Besonders aufgrund von Beep-Os Fähigkeiten, die wir im Laufe des Abenteuers erlernen, lohnt es sich später auf bereits abgeschlossene Planeten zurückzukehren. Schließlich können wir einige Geheimnisse nur mit der richtigen Erkundungs-Fertigkeit entdecken. Eine Stärke sind dabei die kleinen Nebengeschichten, die uns die einheimischen Rabbids näher bringen. Außerdem bringen die jeweiligen Geheimräume und Archäologie-Rätsel eine willkommene Abwechslung ins Spielgeschehen.
Taktische Runden-Schlachten
Den größten Anteil des Gameplays abseits der Weltenerkundung machen jedoch eindeutig die rundenbasierten Strategie-Kämpfe aus. Sobald wir auf einen Gegner treffen oder eine Finsterzeit-Pfütze beziehungsweise ein -Tentakel untersuchen, wechselt das Geschehen in eine Schlachtansicht. Die Kämpfe werden in speziellen Arenen ausgekämpft, die handlungsmäßig als Finsterzeit-Abschnitte erklärt werden. Unterschiedlich gestaltet, müssen wir uns mit den jeweiligen Gegebenheiten sowie den Stärken und Schwächen der Gegner auseinandersetzen. Dafür schauen wir uns das Schlachtfeld vor Kampfbeginn genau an, untersuchen unsere Kontrahenten und wählen taktisch die am Gefecht teilnehmenden drei Charaktere sowie Sparks aus. Letztere gewähren zusätzliche Fähigkeiten wie elementare Angriffe oder Schilde. Eine ausgewogene Mischung sowie Anpassung an die Schwächen und Resistenzen der Feinde, ist hier essenziell für den Sieg. Da wir uns im Vergleich zum Vorgänger unbegrenzt im Bewegungsradius des jeweiligen Charakters bewegen können, fühlt sich Sparks of Hope wesentlich freier an. Eingeschränkt werden wir lediglich durch die Begrenzung von Aktionen. Bestimmte Sonderaktionen wie Raserei oder Teamsprung sind limitiert vorhanden. Für Angriff und Fähigkeiten haben wir pro Runde zwei Aktionspunkte.
Zusätzlich achten wir auf unsere Deckung und versuchen uns für jede Aktion sicher zu platzieren. Das Ausnutzen der Umgebung ist gerade in einigen Bosskämpfen sogar unbedingt erforderlich, um den Sieg davon zu tragen. So bringen am Boden platzierte Sprengladungen oder Wasserfässer genauso wichtige Vorteil wie die Möglichkeit, Gegner über den Rand des Schlachtfelds zu befördern. Dank einer ausreichenden Zahl an unterschiedlichen Siegesbedingungen, bleiben die Schlachten zudem abwechslungsreich. Mal müssen wir alle Gegner besiegen oder bestimmte Feinde bezwingen. Ein anderes Mal gilt es einen bestimmten Bereich zu erreichen oder lang genug zu überleben. Auch der Schutz von einem zentralen Objekt oder die Entfernung von Finsterzeit-Augen kann für den Sieg erforderlich sein. Entsprechend passen wir unsere Taktik in jeder Schlacht an die Gegebenheiten an. Auf diese Weise versteht es Mario + Rabbids: Sparks of Hope immer wieder aufs Neue zu motivieren und uns Stunde für Stunde an die Switch zu fesseln. Oft haben wir uns dabei erwischt, dass wir eigentlich nur noch diesen einen Kampf beenden wollte, anschließend aber noch wesentlich länger weitergespielt haben. Daran zeigt sich, wie spaßig das Strategie-Abenteuer ist und wie gelungen die im Vergleich zum ersten Teil wesentlich freieren Schlachten.
Mittels gesammelter Erfahrungspunkte, steigen unsere Charaktere im Level auf und werden so stärker. Außerdem erhalten wir Prismen, mit denen wir die Helden in individuellen Fertigkeitsbäumen weiterentwickeln dürfen. Das ist nicht sonderlich umfangreich, erlaubt uns aber immerhin Mario und Co ein wenig unseren Wünschen anzupassen. Aufgrund der eher überschaubaren Möglichkeiten, sind hier jedoch deutliche Grenzen gesetzt. Da ist es wesentlich wichtiger die Sparks mit gesammelten Sternenteilen zu füttern, um sie im Level aufsteigen zu lassen und somit die durch sie gewährte Fähigkeit zu verbessern. Abseits davon kaufen wir mit Münzen Items, die uns im Kampf wichtige Vorteile und Unterstützung bieten. Neue Waffen für die Helden gibt es hingegen nicht. Lediglich unterschiedliche Skins, die das Aussehen der Waffen verändern, können wir finden oder kaufen. Mehr als ein nettes Gimmick ist das aber nicht.
Charmanter Witz
Dank der zwar eher einfachen, aber gelungen inszenierten und erzählten Geschichte, sind wir zusätzlich immer motiviert, voranzuschreiten. Wir wollen einfach wissen, was Mario, Luigi, Peach und die Rabbids als nächstes erleben und wer sich ihnen im Kampf gegen Misera noch anschließt. Da stört es uns nicht, dass sich manche Teile der Geschichte vorhersehen lassen. Dafür fällt die Handlung zu unterhaltsam und kurzweilig aus. Zu verdanken ist das auch neuen Figuren wir Rebella oder eben Antagonistin Misera sowie den witzigen Wächtern der Planeten. Allgemein setzt Mario + Rabbids: Sparks of Hope wieder auf reichlich Humor. Obwohl die Rabbids hier sehr präsent sind, sollten auch alle, die bisher wenig mit Ubisofts Hasen anfangen konnten, dem Spiel eine Chance geben. Dank mehr Persönlichkeit, unterschiedlichen Charakteren und Dialogen, wirken die Rabbids weit weniger wie die verrückten Langohren, die einst Rayman entführten haben, ohne dabei ihren gewohnten Wahnsinn zu verlieren.
Ebenfalls überzeugt hat uns Mario + Rabbids: Sparks of Hope auf technischer Seite. Das Strategie-Abenteuer versprüht viel Charme und schafft es uns mit der bunten Grafik sowie einer witzigen Atmosphäre für sich zu gewinnen. Sicher, manche Textur ist etwas matschig, dafür warten die Umgebungen mit allerlei Details und amüsanten Szenen auf. Selbst kleine, sich auf den Spielspaß nicht auswirkende, Ruckler außerhalb der Schlachten, können daran wenig ändern. Dazu gesellt sich ein gelungener, stimmungsvoller Soundtrack sowie die eher seltene, aber dafür gute deutsche Synchronisation. Leider sind außer Roboter-Begleiter Beep-O und Raumschiff-KI Jeannie keine Figuren komplett vertont. Während die Rabbids immerhin gelegentlich ein paar Sätze sagen, bleiben die Nintendo-Charaktere bei ihren gewohnten Sprach- und Soundsamples. Dafür überzeugen die gut geschriebenen und witzigen Dialoge umso mehr.
Geschrieben von Alexander Geisler
Fazit:
Über fünf Jahre hat es gedauert, bis Mario und die Rabbids sich in ein neues Crossover-Abenteuer stürzen. Mario + Rabbids: Sparks of Hope ist dabei eine konsequente Weiterentwicklung von Mario + Rabbids: Battle Kingdom und präsentiert sich vor allem als größer und umfangreicher. Frei erkundbare Planeten, flexiblere, komplexere Schlachten und eine motivierende, witzige Geschichte sorgen dafür, dass mich das Strategie-Abenteuer immer wieder aufs neue gefesselt hat. Es macht einfach Spaß mit Mario, Luigi, Peach und den Rabbids die Galaxie zu retten, Schlachten zu schlagen und die Finsterzeit zu beseitigen. Überrascht hat mich vor allem, wie gelungen einige der – zugegeben eher simplen – Charaktere sind. Gerade für die Rabbids zeigen sie unerwartet viel Persönlichkeit und Abwechslung, was dem Spiel wirklich zu Gute kommt. Da fallen selbst die kleinen technischen Schwächen nicht ins Gewicht. Mario + Rabbids: Sparks of Hope ist einfach motivierendes und unterhaltsames Strategie-Abenteuer-Spiel, das mich Stunde für Stunde viel Spielspaß geboten hat. Eine klare Emfpehlung für alle Genre-Fans.