Sonic X Shadow Generations – VORSCHAU

Kündigt Sega ein neues Sonic-the-Hedgehog-Spiel an, müssen Fans des titelgebenden blauen Igels bibbern. Nicht immer gelingt es dem japanischen Konzern, sauberes Gameplay auf den Bildschirm zu zaubern. Bei Sonic X Shadow Generations könnte die Antwort einfacher sein.


Wenn ihr euch gerne an frühere Zeiten zurückerinnert und in Nostalgie schwelgt, dann könnte Sonic X Shadow Generations genau das richtige Spiel für euch sein. Auch wenn es sich vom Titel nicht gleich herleiten lässt, unterteilt sich das Werk vom internen Sonic Team in zwei voneinander unabhängige Kampagnen, die aber dennoch eine Einheit bilden. Entscheiden wir uns für die Sonic-Kampagne, spielen wir im Grunde lediglich ein Remaster von Sonic Generations aus dem Jahr 2011. Inwieweit das Sonic Team Anpassungen bezüglich des grundlegenden Gameplays vorgenommen hat, lässt sich auf Basis der zwei von uns unter Zeitdruck gespielten Levels nicht abschätzen.

Fakt ist jedoch, dass höher aufgelöste Texturen und zum Teil andere Kameraperspektiven einen Einfluss auf das Spielgeschehen haben dürften, sofern ihr mit dem ursprünglichen Spiel vertraut seid. Selbiges betrifft auch die neue Kampagne um Sonics Rivalen Shadow. „Neu“ ist hierbei aber vielleicht das falsche Wort, denn wie schon bei Sonic Generations handelt es sich bei den Levels von Shadow Generations nicht um gänzlich neue Erfindungen. Sie stammen aus bereits bekannten Spielen wie Sonic Adventure 2, Sonic Heroes oder dem von Fans kritisch beäugten Sonic the Hedgehog aus dem Jahr 2006 – nur eben für die Neuauflage in Sonic X Shadow Generations entsprechend visuell angepasst.

Shadows Rückkehr als Protagonist

Trotz allem gibt es innerhalb der Shadow-Kampagne, in der wir mit dem schwarzen Igel eine Zeitreise unternehmen, ein paar Anpassungen. Das Sonic Team hat Shadow die sogenannten Doom-Fähigkeiten verpasst, welche der Spielfigur in bislang keinem Spiel zur Verfügung stand. Mit den neuen Talenten kann er unter anderem die Zeit anhalten, um beispielsweise auf vormals bewegliche, jetzt aber eingefrorene Objekte wie Raketen zu springen, um Abgründe zu überwinden. Auch ist es ihm damit möglich, über Wasserflächen zu surfen und Gegner zu malträtieren. Auf der Gamescom 2024 haben wir uns von den Fähigkeiten bereits überzeugen können und sind durchaus angetan.

Dennoch müssen wir uns mit der überempfindlichen Steuerung herumschlagen, für welche die Sonic-the-Hedgehog-Reihe berühmt-berüchtigt ist. Diese fluppt auf Anhieb nicht so präzise wie bei der Konkurrenz, dürfte mit ein wenig Eingewöhnungszeit aber zu meistern sein. Haben wir mit Shadow genügend Fähigkeiten freigeschaltet, so dürfen wir laut der offiziellen Internetseite auch in einer neuen Zentralwelt mehr und mehr Mysterien erforschen. Das klingt verlockend, kann natürlich aber auch einfaches Kauderwelsch von Segas Werbeabteilung sein. Einen eigenen Eindruck konnten wir uns von dem weißen Raum, so die Bezeichnung besagter Zentralwelt, vor Ort nämlich noch nicht machen.

Kleinere Schwächen einer Demoversion

Spielen konnten wir aber sehr wohl die Auseinandersetzung gegen den Biolizard, der aus Sonic Adventure 2 für den Sega Dreamcast stammt. Bosskämpfe sind sowieso etwas, was dem Sonic Team oft genug gelingt – so auch in Sonic X Shadow Generations. Zunächst müssen wir der riesigen wie gefräßigen Eidechse ausweichen und zuschlagen, sobald ihre Kräfte nachlassen. Im Verlauf des Gefechts zieht sie sich an eine erhöhte Position zurück, weshalb wir ihre Geschosse als Greif- und Sprungplattformen nutzen, um sie zu attackieren. Hierbei steht uns auch die Zeitverlangsamungsfähigkeit zur Verfügung, die jedoch nur wenig Einfluss auf den Verlauf des Kampfes hat, denn durch den Aufbau in Intervallen können wir pro Runde nur begrenzt viele Schläge verteilen.

Ein kleines Manko in einer sonst wunderbar aufgebauten Abfolge, welche die Entwickler bis zur Veröffentlichung unserer Meinung nach aber noch anpassen sollten. Selbiges betrifft auch die Technik. Auf der Messe haben wir den Titel in der PlayStation-5-Version gespielt. Während die Sonic-Abschnitte alle flüssig laufen, gilt dies nicht für die Shadow-Areale. Hier haben wir öfters eine stotternde Framerate wahrgenommen. Bleibt zu hoffen, dass es sich hierbei nur um Kinderkrankheiten einer frühen Demoversion handeln. Gerade in Hinblick auf die Nintendo-Switch-Version muss hier etwas geschehen!

Geschrieben von Eric Ebelt

Prognose:

Sonic Generations ist eines der Spiele, die ich mir damals zwar zugelegt, aber nie wirklich gespielt habe. Ein Glück, dass ich das ab dem 22. Oktober 2024 in Sonic X Shadow Generations nachholen kann, denn schließlich gehört das ursprüngliche Spiel zu den besten Titeln des Genres. Dies könnte daran liegen, dass sich der Platformer auf alte Levels früherer Sonic-the-Hedgehog-Titel stützt. Auch die neue Kampagne mit Shadow in der Hauptrolle folgt diesem Beispiel, weshalb langjährige Fans nach aktuellem Kenntnisstand nicht viel Neues erleben werden. Das finde ich ein wenig schade, könnte Shadows Rückkehr als Protagonist nach fast zwei Jahrzehnten doch imposanter ausfallen! Dafür gibt es mit den Doom-Fähigkeiten für Shadow ein paar abwechslungsreiche Veränderungen, die dem Gameplay in meinen Augen gut stehen. Sowohl das von mir gespielte Level mit dem schwarzen Igel als auch der Bosskampf gegen den Biolizard machen Laune. Ein wenig besorgt bin ich nur bezüglich der technischen Umsetzung, denn während die Abschnitte mit Sonic hervorragend performen, gibt es bei den Shadow-Arealen spürbare Einbrüche in der Framerate. Wenn es den Entwicklern bis zum Release gelingen sollte, diese Probleme nicht nur auf der PlayStation 5, sondern auch auf der weniger leistungsstarken Switch in den Griff zu bekommen, darf ich mich auf einen durchaus guten Platformer freuen.