Redaktionsvoting: Die besten Zelda-likes für die Switch – SPECIAL
Mit The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom entfernt sich Nintendo ein weiteres Mal von der The-Legend-of-Zelda-Formel. Wem das nicht schmeckt, erfreut sich auf der Switch an so einigen Alternativen. Welche die besten Zelda-likes auf der Switch sind, hat die NMag-Redaktion in einem Redaktionsvoting versucht festzustellen.
Um die typische The-Legend-of-Zelda-Formel in Stein zu meißeln, gibt es sicherlich diverse Ansätze. Jedem Spiel werden vermutlich verschiedene Elemente einfallen, die das Konzept ausmachen. Hierzu zählen unter anderem große Dungeons mit vielseitigen Rätseln. Anderen dürften womöglich gerade die Items wichtig sein, die es in den Gemäuern zu finden gibt, um sie anderswo zum Vorankommen einzusetzen. Auch versteckte Herzteile in der Spielwelt sind ein guter Grund, um diese bis in die letzten Winkel zu erforschen. Nintendo bedient sich in Tears of the Kingdom und Breath of the Wild zum Teil zwar immer noch diesen Elementen, legt sie jedoch anders wie in den ersten Serienteilen aus. Wer es also klassischer mag, kommt um Alternativen nicht herum – und muss dennoch nicht auf Innovationen verzichten. In diesem Redaktionsvoting haben die NMag-Redakteure über die besten Zelda-likes abgestimmt.
Zehn Plätze sind natürlich zu wenig, um wirklich jedes Zelda-like aufzuführen. Haben wir ein Zelda-like vergessen? Welche sind euren Favoriten? Verratet sie uns in den Kommentaren!
10. Platz: Tunic
Eines der jüngsten Spiele in unserer Zelda-likes-Topliste ist der Indie-Titel Tunic. Das im Frühjahr letzten Jahres für Xbox und PC veröffentlichte Abenteuer hat es erst im Herbst auf die Nintendo Switch geschafft. Wir schlüpfen in die Rolle eines unbekannten Fuchs, der auf einer verlassenen Insel aufwacht. Die Ähnlichkeit zu einem The Legend of Zelda – insbesondere dem Ableger Link’s Awakening – fällt sofort auf. In einer isometrischen Ansicht bewegen wir uns durch die Areale, kämpfen gegen Monster und lösen Rätsel. Dabei erfahren wir nichts vom Spiel über die Mechaniken oder mögliche Lösungswege. Diese müssen wir erst in sammelbaren Stücken in Form einer digitalen Spielanleitung finden und zusammenbringen. [Sören Jacobsen]
9. Platz: Hyper Light Drifter
Das erstmals 2016 für PC erschiene und 2018 für Nintendo Switch veröffentlichte Hyper Light Drifter, mischt klassische 2D-Zelda-Elemente mit Bullet-Hell-Shooter-Einflüssen. Als Ergebnis bietet das Action-Adventure knackige Kämpfe in einem detailverliebten Pixel-Grafikstil. Die Geschichte erzählt ohne Worte von einem Abenteurer, der in einer apokalyptischen Welt nach einem Heilmittel für seine tödliche Krankheit sucht. Dabei erwarten uns Dungeons mit brachialen Bosskämpfen und zahlreiche Monster, denen wir uns mit Schwert und Pistole entgegenstellen. Allerdings sind die Kämpfe enorm knackig und reizen die Frustresistenz voll aus. Zusätzlich setzt Hyper Light Drifter auf Geschicklichkeitspassagen und zahlreiche versteckte Geheimnisse, die dazu einladen, die Spielwelt zu erkunden. Eine epische Inszenierung und der stimmige Retro-Soundtrack runden das Action-Adventure ab. Wer sich mit dem hohen Schwierigkeitsgrad anfreunden kann, erhält ein atmosphärisches Zelda-like mit viel eigener Identität. [Alexander Geisler]
8. Platz: The Binding of Isaac
The Binding of Isaac ist ein Roguelike-Dungeoncrawler der beiden Designer Edmund McMillen und Florian Himsl, der ursprünglich 2011 für den PC und im Jahr 2017 mit seinem zweiten Expansion Afterbirth+ auch für die Nintendo Switch erschien. Das Spiel erzählt die Geschichte des kleinen Jungen Isaac, der von seiner streng gläubigen Mutter geopfert werden soll, nachdem diese die Stimme von Gott gehört hat. Isaac flüchtet durch eine Falltür in ein Labyrinth unter seinem Haus, in dem er es mit zahllosen ekligen Monstern aufnehmen muss, um schließlich entkommen zu können. The Binding of Isaac bietet schier endlosen Wiederspielwert durch zufallsgenerierte Labyrinthe und motiviert dutrch unzählige Gegenstände mit den unterschiedlichsten Fähigkeiten, die wir unterwegs finden können. Nicht nur The-Legend-of-Zelda-Fans dürften an der motivierenden Item-Hatz ihren Spaß haben. [Markus Schoenenborn]
7. Platz: Immortals Fenyx Rising
Über drei Jahre nach The Legend of Zelda: Breath of the Wild veröffentlichte Ubisoft Anfang Dezember 2020 mit Immortals Fenyx Rising ein Action-Adventure, das sich eindeutig an der Open-World-Zelda-Formel orientiert hat. Das ursprünglich als Gods & Monsters angekündigte Immortals Fenyx Rising erzählt eine Geschichte rund um die griechische Mythologie, mit Göttern, Monstern und heldenhaften Taten – eine typische Heroen-Erzählung eben. Als Soldat oder Soldatin, stranden wir auf der goldenen Insel und müssen den Göttern helfen eine Katastrophe abzuwenden. Dafür erkunden wir die offene Welt, lösen Rätsel, wagen uns in die Unterwelt, bekämpfen gefährliche Monster und lernen neue Fähigkeiten. Dabei nutzt Immortals Fenyx Rising einige klassische The-Legend-of-Zelda-Elemente und wirkt deshalb wie eine Mischung aus den älteren Teilen der Nintendo-Reihe und dem neuen Open-World-Konzept. Zugleich setzt das Action-Adventure auf eine schicke Comic-Grafik und reichlich Humor, der zwar Geschmackssache ist, Immortals Fenyx Rising aber viel Selbstständigkeit und Charme verleiht. [Alexander Geisler]
6. Platz: Blossom Tales: The Sleeping King
Blossom Tales: The Sleeping King von 2017 bietet eine schön gestaltete Spielwelt und eine Story, die mit humorvollen Ideen gespickt ist. Unter anderem werden Videospiele und Märchen auf die Schippe genommen. Das Action-Adventure versetzt uns darüber hinaus in eine Zeit zurück, in der Nintendo nur wenig mit der The-Legend-of-Zelda-Reihe experimentiert hat. So darf eine verhältnismäßig überschaubare Welt erforscht und in den Dungeons neue Items zum Vorankommen gesammelt werden. An manchen Stellen gibt es sogar ganze Gegnerhorden zu besiegen, womit sich der Titel zumindest in dieser Form vom Vorbild abhebt. Die einzelnen Elemente des Spiels machen zusammengesetzt den Charme des Titels aus. Der Nachfolger aus dem Jahr 2022 überflügelt das Spiel deutlich. [Eric Ebelt]
5. Platz: Ocean’s Heart
Ocean’s Heart aus dem Jahr 2021 fängt die The-Legend-of-Zelda-Formel gut ein. Das Spiel bietet ausgewogene Kost zwischen Story, Erkundung, Rätseln und Kämpfen, wobei das Gameplay im Vordergrund steht. Wie im Rausch wollen die Inseln der Spielwelt erkundet und ihre Geheimnisse aufgedeckt werden. Parallel dazu wird Protagonistin Tilia bis an die Zähne mit Items, Schwert- und Rüstungsupgrades bewaffnet. Visuell ist der Titel für Nostalgiker ein echter Hingucker. Die Musik bleibt aber etwas zu ruhig. Negative Aspekte gibt es nur wenige. Unter anderem könnte die Kollisionsabfrage genauer und fairer ausfallen. Komfortfunktionen wie das Markieren von interessanten Orten auf der Übersichtskarte fehlen ebenso. Dennoch gehört der Titel trotz seiner Defizite zu den besten Alternativen zum großen Vorbild. [Eric Ebelt]
4. Platz: Eastward
Eastward ist ein Action-Adventure des Indie-Entwicklerstudios Pixpil aus Shanghai und Publisher Chucklefish, das 2021 unter anderem auf der Nintendo Switch erschien. In dem sehr von den Filmen von Studio Ghibli und der Mother- beziehungsweise Earthbound-Reihe inspirierten Spiel übernehmen wir die Rolle des schweigsamen Minenarbeiters John, der in einer unterirdischen Gesellschaft lebt und eines Tages während der Arbeit eine Kapsel findet, in deren Inneren sich das kleine Mädchen Sam befindet. Nach einigen turbulenten Ereignissen werden die Beiden ausgestossen und machen sich auf eine emotionale Reise durch eine bizarre Welt voller schrulliger und eigenwilliger Charaktere auf der Suche, das „Miasma“ aufzuhalten, welches die Welt zu zerstören droht. Das Spiel begeistert mit seiner wahnsinnig detaillierten Retro-Pixel-Grafik und dem an The Legend of Zelda angelehnten Gameplay, allerdings liegt hier der Fokus vor allem auf der emotionalen Geschichte. [Markus Schoenenborn]
3. Platz: Blossom Tales II: The Minotaur Prince
Mit seiner zuckersüß erzählten Geschichte ist Blossom Tales II: The Minotaur Prince ein nahezu rundum gelungenes Zelda-like. Wie beim Vorgänger sticht hervor, dass sich die Story um Geschwisterliebe und den Kampf gegen böse Schurken punktuell mitgestalten lässt. Die Dungeons sind zudem vielschichtig gestaltet. Auch die Kämpfe machen mit dem richtigen Item-Einsatz auf Dauer sehr viel Spaß. Selbst das Knobeln bei den Rätseln führt oft genug zu Erfolgserlebnissen und die Spielwelt lädt stets zum Erkunden ein. Ebenso ist der Humor mit seinen vielen Anspielungen an Werke wie Der Herr der Ringe oder Star Wars gelungen. Lediglich dass Protagonistin Lily nur zwei Items gleichzeitig ausrüsten kann, fällt in der zweiten Hälfte des 2022 veröffentlichten Spiels störend auf. [Eric Ebelt]
2. Platz: Darksiders Warmastered Edition
Als Darksiders erstmals Anfang Januar 2010 für PlayStation 3 und Xbox 360 erschien, erlangte das Action-Adventure schnell den Status eines Geheimtipps. Das Gameplay nutzt die klassische The-Legend-of-Zelda-Formel mit Rätseln, Dungeons und Items, die uns den Fortschritt in diesen sowie in der aus zusammenhängenden Bereichen bestehenden Welt ermöglichen. Verbunden wird das mit Hack-and-Slash-Kämpfen, die stark an God of War erinnern. Als apokalyptischer Reiter Krieg reihen wir wuchtige Angriffe und schnelle Kombos aneinander, setzen unsere Items ein und bezwingen ohne Rücksicht zahlreiche Monster. Die Geschichte erzählt von der zu früh ausgelösten Apokalypse wofür die Reiter verantwortlich sein sollen. Unsere Aufgabe als Krieg ist es, die Unschuld von uns und unseren Geschwistern zu beweisen und die Wahrheit hinter den Ereignissen aufzudecken. Gerade der starke The-Legend-of-Zelda-Ansatz in Kopplung mit viel Eigenständigkeit, sorgt dafür, dass Darksiders, dessen verbesserte und aufgehübschte Warmastered Edition für Switch erhältlich ist, mehr als ein Geheimtipp unter den Zelda-likes ist. [Alexander Geisler]
1. Platz: Ōkami HD
Bei Ōkami HD handelt es sich um das 2018 für die Nintendo Switch erschienene Remaster des Action-Adventure-Meisterwerks von Clover Studio und Capcom, das ursprünglich im Jahr 2006 für die PlayStation 2 erschien. In dem an die japanische Mythologie angelehnten Spiel übernehmen wir die Rolle der Sonnengöttin Amaterasu, die in der Gestalt eines weißen Wolfes das alte Japan vor der Dunkelheit rettet. Das Action-Adventure begeistert durch seinen an die japanische Tusche-Malerie sumi-e angelehnten Cel-Shading-Grafikstil und sein innovatives Gameplay, bei dem wir den himmlischen Pinsel benutzen, um mit dem Analog-Stick auf dem Bildschirm zu zeichnen und damit beispielsweise Wind herbeizurufen oder im Kampf einen besonderen Angriff auszuführen. Fans der The-Legend-of-Zelda-Reihe sollten sich dieses herausragende Spiel unbedingt einmal ansehen. [Markus Schoenenborn]