Ultra Street Fighter II: The Final Challengers – VORSCHAU

1991 definierte der japanische Publisher Capcom mit Street Fighters II – The World Warrior ein ganzes Genre. Im Beat-’em-up-Sektor legte der Konzern die Messlatte für die Konkurrenz mit fast jedem neuen Ableger sehr hoch. Mit Ultra Street Fighter II: The Final Challengers möchte Capcom jedoch an die gute alte 16-Bit-Zeit erinnern, um ältere Spieler mit einer jüngeren Generation zu verbinden.


Am Spielprinzip hat sich in Ultra Street Fighter II: The Final Challengers zum Glück allen Anschein nach nichts geändert. Nach wie vor hauen wir uns in der Haut von verschiedenen Straßenkämpfern aufs Maul und wer am Ende noch auf den Beinen steht, hat den Kampf gewonnen. Das klingt zwar sehr minimalistisch, doch genau dieses aufs Nötigste reduzierte Gameplay bietet reichlich Spielraum für die Kombinationsangriffe, die sich voraussichtlich wie im Super-Nintendo-Vorbild anfühlen dürften. Soll heißen, dass Anfänger mit purem Button Mashing im Einzelspielermodus halbwegs Erfolge feiern dürften, doch gegen einen Profi unbedingt die verschiedenen Combos auswendig lernen sollten, um siegreich zu sein.

Alter Hase, neue Tricks

Während Serienkenner schnell mit dem grünhäutigen Blanka, der Interpol-Geheimagentin Chun Li, dem Yoga ausübenden Dhalsim, dem Sumō Edmond Honda oder Karateka Ryū zurechtkommen, werden Neulinge sicherlich ein wenig Einarbeitungszeit benötigen. Das ist aber auf keinen Fall schlimm. Schon damals war diese Einarbeitungszeit Mittel zum Zweck und in der heutigen Zeit umso mehr – schließlich soll der Titel einen Online-Modus besitzen, in dem wir uns weltweit mit anderen Spielern messen dürfen. Wer also in den 1990er Jahren keine Freunde besaß, die sich mit Street Fighter II identifizieren konnten, wird in den Weiten des Internets aber sicherlich fündig werden. Super Street Fighter IV: 3D Edition hat schon 2011 zum Launch des 3DS bewiesen, dass Nintendo-Fans nach Beat ’em ups schreien.

Neben zwei weiteren Kämpfern, Evil Ryū und Violent Ken, die sich allerdings zum Leidwesen der Fans stark an ihren Vorbildern orientieren und nur wenig Taktik ins Spiel bringen, bietet der Titel nun auch die Möglichkeit, durch Schläge, Tritte und Choreographien eine Super-Leiste aufzufüllen. Ist diese voll, können wir einen mächtigen Angriff auf unseren Gegner loslassen – eine sinnvolle Entwicklung, die wir aus vorherigen Serienteilen kennen und die nicht im ursprünglichen Spiel enthalten war. Hinzukommt, dass wir auch zu zweit an einer Konsole gegen einen Computergegner antreten dürfen. Wir würden uns sehr freuen, wenn Capcom auch Team-Kämpfe ermöglichen würde, um ein weiteres Feature zu bieten. Hier könnte die Reihe unter anderem von Tekken Tag Tournament und Co sehr gut lernen.

Aufpolierter Stil und Pixel-Look

Neben aufgebohrten Gameplay bietet der Titel auch zwei recht unterschiedliche Grafikstile. Hauptsächlich konzentriert sich Capcom bei der Neuauflage auf einen säuberlichen Anime-Stil. Bisher scheinen sich die Animationen in diesem Modus aber zu sehr den Bewegungen des 16-Bit-Originals zu orientieren und fallen somit noch etwas zu starr aus. Möchten wir lieber das Gefühl der 1990er Jahre genießen, schalten wir einfach die 16-Bit-Optik ein. So können wir einer jüngeren Generation zeigen, wie wir damals vor dem Röhrenfernseher saßen und nächtelang unseren Gegnern die Pixel aus dem Leib geprügelt haben. Einen Release-Termin für Ultra Street Fighter II: The Final Challengers gibt es zwar noch nicht, doch Capcom möchte den Titel möglichst zeitnah zum Launch der Konsole veröffentlichen. Wir können es kaum mehr erwarten!

Geschrieben von Eric Ebelt

Prognose:

In den 1990er Jahren und später, als die Street-Fighter-II-Reihe auf der Virtual Console der Wii erschienen ist, habe ich die verschiedenen Serienableger rauf und runter gespielt. Zwar wurde der zweite Serienteil in meiner Hit-Liste unlängst vom vierten Teil abgelöst, doch kehre ich immer wieder gerne zum Ursprung des Hypes zurück. Ultra Street Fighter II: The Final Challengers bietet mit abwechslungsreichen Charakteren und schönen Stages reichlich Spielspaß, der durch den Online-Modus auch über Wochen und Monate hinweg immer wieder vor den Fernseher locken dürfte. Ich bin sehr gespannt auf den Titel und hoffe, dass Publisher Capcom bald mit einem finalen Release-Termin rausrücken wird. Besonders in den ersten Monaten, in denen das Switch-Line-up noch etwas dürftig ausfällt, wäre Ultra Street Fighter II: The Final Challengers neben Super Bomberman R von Konami ein würdiger Kandidat, um dieses Loch hervorragend zu füllen.