Jonas’ Spiele des Jahres 2024 – SPECIAL
Als nächstes blickt Jonas zurück auf das Jahr 2024 und berichtet, welche Spiele ihn auf der Nintendo Switch dieses Jahr besonders begeistern konnten.
Als ich in mich gehen sollte und mir Gedanken über die besten Spiele für die Nintendo Switch machen sollte, die ich dieses Jahr gespielt habe, war mein erster Gedanke: „Das wird nicht einfach!“ Dieses Jahr noch einmal mehr als letztes Jahr, verbrachte ich die längste Zeit weit weg von Nintendo-Konsolen, nämlich an der PlayStation 5 und sogar am PC. Tatsächlich habe ich dann doch fünf Spiele zusammenbekommen, die mich (auf Nintendo Switch) begeistern konnten. Klassische Nintendo-Spiele sucht man hier allerdings vergebens – die Titel sind aufsteigend sortiert.
Shadows of the Damned: Hella Remastered
Shadows of the Damned: Hella Remastered hat bei mir eine große Reise durchgemacht – dabei geht das Spiel nur fünf Stunden lang. Anfangs war ich wirklich abgestoßen, bisher kannte ich den Klassiker aus Japan nicht, aber die prollige Attitüde des ständig fluchenden Hauptcharakters Garcia Hotspur und der blöde obszöne Humor gingen mir ganz schnell auf die Nerven. Und dann noch diese ungenaue Steuerung – ich dachte spätestens mit Resident Evil 4 hatte Shinji Mikami die Sache mit der Präzision raus. Im Laufe der Zeit konnte ich mich aber mit der Bedienung arrangieren und der Third-Person-Shooter ging gut von der Hand. Auch die Dialoge zwischen Garcia und seinem Totenkopf-Sidekick Johnson waren teilweise echt nicht schlecht und konnten mich ab und an zum Schmunzeln bringen.
Prince of Persia: The Lost Crown
Noch nie habe ich ein Prince of Persia gespielt und selten ein so gutes Metroidvania wie dieses hier. Dabei haben es Sidescroller bei mir eigentlich besonders schwer. Letztendlich ist es der gelungene Mix aus unterschiedlichen Elementen, der mir in Prince of Persia: The Lost Crown gut gefallen haben: Die sandige aber farbenfrohe Spielumgebung hat ihren ganz eigenen Reiz, Spielcharakter Sargon lernt coole und abwechslungsreiche Fähigkeiten und der Schwierigkeitsgrad sorgt dafür, die Gegner samt Umgebung wirklich gut zu studieren. Sowas kennen wir von Ubisoft eigentlich nicht – aus den enttäuschenden Verkaufszahlen haben sie selbstverständlich die richtigen Schlüsse gezogen und direkt das Studio aufgelöst. Irgendwie muss Ubisoft ja seinem Image gerecht werden.
Emio: Der lächelnde Mann – Famicom Detective Club
Vermutlich hat niemand einen Nachfolger der alten Famicom-Detective-Club-Spiele erwartet. Um ehrlich zu sein – ohne es zu wissen – kann man das moderne Sequel auch ganz schnell mit den Remakes der beiden Originale aus den 80ern verwechseln. Das Gameplay bleibt sehr eindimensional und die Inszenierung punktet zwar mit netten Animationen, bleibt aber immer auf Visual-Novel-Niveau. Solche Spiele müssen mit ihrer Handlung überzeugen – das schafft trotz eines lahmen Starts Emio: Der lächelnde Mann – Famicom Detective Club durchaus. Alleine für das packende Finale lohnt es sich dran zu bleiben.
Crow Country
Inzwischen haben wir den Trend an Pixel-Spielen, die positiv-nostalgisch an die NES- und SNES-Zeit erinnern wollen, etwas hinter uns gelassen und viele Indie-Studios versuchen sich an anderen Grafikstilen. Crow Country sieht aus wie ein PlayStation-One-Spiel und auf dem ersten Blick spielt es sich auch wie ein klassisches Resident Evil: Als Mara Forest erkunden wir einem unheimlichen Vergnügungspark, erwehren uns in der Draufsicht gegen seltsame Mutanten und versuchen dem Besitzer des Parks Mr. Crow auf die Schliche zu kommen. Allerdings ist der Titel spielerisch nicht so tiefgreifend wie die alten Survival-Horror-Spiele, dafür punktet es an anderen Stellen: Der drollige Grafikstil gepaart mit den lustigen Rätseln und den charismatischen Figuren machen Crow Country zu einer entspannt-gruseligen Spielerfahrung, die mir weit über das Jahr 2024 in Erinnerung bleiben wird.
Shin Megami Tensei V: Vengeance
Überraschend viel Spaß hatte ich dieses Jahr mit Shin Megami Tensei V: Vengeance, das es dann sogar noch weit mehr überraschender auf Platz 1 meiner Liste geschafft hat. Zwar sehe ich die Änderungen in der Handlung und die spielerischen Neuerungen wie die „menschlichen“ Partyfiguren nicht als großartige Verbesserung an, so wie viele andere Leute. Das Spiel ist an allen Enden etwas abgeändert und damit ein „weiteres“ Shin Megami Tensei V, das schon 2021 bei mir Spiel des Jahres geworden ist. Das Kern-Gameplay rund um das Dämonenfangen, Bekämpfen und vor allem Erkunden, macht immer noch so viel Laune wie vor drei Jahren. Selten wurde ich in einem Spiel durch Sammelobjekte so sehr motiviert, die Umgebungen zu erkunden wie in diesem Spiel. Inhaltlich bleibt es für mich immer noch eine Abfolge von mehr oder weniger schwer zu verstehenden Handlungs- und Figurensträngen, die aber alle von der fantastischen fatalistischen Stimmung zusammengehalten werden. Was will man mehr?