Lernen mit Software – SPECIAL
Spätestens seit dem Release des Nintendo DS sind Spiele, die darauf aufbauen, dem Anwender beim Erlernen von Fähigkeiten zu unterstützen, nicht mehr wegzudenken. Wir stellen euch einige solcher Spiele vor und analysieren deren Potenzial.
Heutzutage gibt es unzählige alternative Wege etwas zu erlernen als der klassische Weg der Schule. Egal ob Online-Lernhilfe, Nachhilfe oder eben auch das spielerische Lernen. Oftmals unterstützen diese Methoden das Lernen in der Schule. Besonderer Fokus dabei liegt öfters im Erlernen von Sprachen oder Mathematik. Wie bereits erwähnt, zeichnet sich besonders der Nintendo DS und der 3DS in diesem Genre, wie zum Beispiel mit Dr. Kawashimas Gehirnjogging, aus.
Verjüngung durch Gehirnjogging
Dieses Spiel ist wohl eines der bekanntesten Lernspiele des Nintendo DS. Es baut dabei auf die Studien vom namensgebenden Dr. Kawashima auf. Dieser behauptet, dass im Laufe der Jahre der präfrontale Kortex des Gehirns immer weiter abnimmt und mit gewissen Methoden trainiert werden kann. Im Spiel messen wir dabei unser geistiges Alter mithilfe von verschiedenen, kleinen Spielen wie zum Beispiel dem kleinen Einmaleins, Kreuzworträtseln oder dem Merken so vieler Wörter wie möglich in einem gewissen Zeitlimit. Mit der Zeit schalten wir weitere Spiele frei und messen damit jeden Tag unser geistiges Alter. Insgesamt verbessern wir damit Tag für Tag unser Alter und erzielen so einen spürbaren Leistungsunterschied. Es sei aber dahingestellt inwieweit uns kleine Merkspiele und Rechenaufgaben dauerhaft leistungstechnisch verbessern.
Sprachen lernen
My Japanes Coach aus dem Hause Ubisoft liegt unserem Redakteur Mario besonders am Herzen. Der Titel deutet das Thema des Spiels schon an. In My Japenese Coach geht es darum, spielend leicht die japanische Sprache zu erlernen. Dabei erhalten wir außerdem interessante Informationen über das Land der aufgehenden Sonne und kommen praktischerweise in den Genuss eines umfangreichen Wörterbuchs. In über neunzig Etappen erlernen wir die Silbensprachen Hiragana und Katakana, sowie viele der wichtigen Kanji. Diese prägen wir uns dank des Touchscreens des Nintendo DS leicht ein, da wir die Zeichen mehrere Male nachzeichnen müssen. Zur nächsten Übung kommen wir erst, wenn wir eine gewisse Punktzahl erhalten haben. Daneben erhalten wir Unterricht in der japanischen Grammatik und dessen Satzbau. Die Minispiele sind abwechslungsreich und helfen hervorragend, sich die Regeln und Wörter einzuprägen. Allerdings wird man nur durch den Einsatz des Spiels nicht flüssig Japanisch sprechen beziehungsweise lesen können. Dafür werden viele Lektionen zu kurz und zu oberflächlich erklärt. Zusätzliche Bücher oder schulischer Unterricht ist hier zu empfehlen. Als Vokabeltrainer eigent sich My Japanese Coach aber hervorragend. Einziges Manko sind die teilweise falschen Zeichenfolgen, denn in Japan macht es einen enormen Unterschied, in welcher Reihenfolge man die verschiedenen Linien eines Kanji zeichnet. Rein leserlich erkennt man eine falsche Erlernung aber in der Regel nicht. Außerdem sollten Interessierte die englische Sprache beherrschen. My Japanese Coach ist nämlich komplett in Englisch gehalten.
Software für Kinder
Apropos Englisch: Natürlich gibt es auch da einige interessante Software-Titel zum unterstützenden Lernen. Wir konzentrieren uns dieses Mal auf den für Kinder ausgelegten Spiel Englisch lernen mit Biff, Chip und Kipper. In insgesamt drei Teilen sollen Kinder mithilfe ihrer Eltern spielend leicht ihre Englischkenntnisse verbessern. Eltern ist dort ein gutes Stichwort, denn in vielen Übungen macht es sich das Spiel sehr leicht und fordert die Eltern dazu auf, ihrem Kind Fragen zu stellen oder dessen Aussprache zu kontrollieren. Unter anderem werden die Aussprachen der englischen Laute trainiert, dabei greift das Spiel allerdings nicht auf das Nintendo-3DS-Mikrofon zurück, sondern bittet die Eltern des Spielers dessen Aussprache zu bewerten. Dies zieht sich durch die gesamten drei Volumes des Spieles, die nach der Reihenfolge den Schwierigkeitsgrad erhöhen. Positiv anzumerken ist das Nachschreiben englischer Begriffe mittels Touchscreens, damit bleiben Vokabeln leicht in den Köpfen des Spielers und lassen sich schneller abrufen. Für Personen über vierzehn Jahren ist Englisch lernen mit Biff, Chip und Kipper leider nicht zu gebrauchen, aber für Grundschulkinder ist es eine unterhaltsame Alternative, um deren Englischkenntnisse und somit auch ihre schulische Leistung zu verbessern.
Spielend leicht lernen: Erfolg oder doch Geldausgeberei?
Natürlich gibt es noch viele weitere Lernsoftware für so ziemlich jegliche erdenkliche Aktivität. Egal ob Mathematik, Chinesisch oder dem Weg zum Starkoch. Einen Lernerfolg erzielen die meisten Spiele solcher Reihen, doch die beworbenen Versprechen, einzig und allein mit diesem Spiel etwas zu erlernen, ist meistens der sprichwörtliche Griff ins Klo. Die stärksten Erfolge erzielen wir mit dem Lernen aus Büchern, Unterricht in der Schule, sowie dem Nutzen der Lernsoftware als zusätzliche Hilfe. Nutzlos sind diese Spiele also definitiv nicht und in Einzelfällen sollte man ruhig mehr als einen Blick riskieren.
Geschrieben von Mario Nguyen