Nintendo Switch 2 – Nintendos Sprung in die Zukunft – SPECIAL
Mit der Nintendo Switch 2 bringt Nintendo uns heute eine neue Plattform für Videospiele für die nächsten Jahre. Natürlich haben wir uns genauer damit befasst, was alles drin ist, was neu ist und was ihr erwarten könnt. Hier habt ihr eine Übersicht.
Nintendo läutet mit der Switch 2 eine neue Konsolengeneration ein und verabschiedet sich langsam von der in die Jahre gekommenen Technik der ersten Switch aus 2017. Die beliebte Hybrid-Konsole erhält ein umfassendes Hardware-Upgrade, das sowohl im Handheld- als auch im TV-Modus zahlreiche Verbesserungen bringt. Für Einsteiger und Einsteigerinnen stellt sich natürlich die Frage: Was kann die Switch 2, was die erste Switch nicht konnte? In diesem Special werfen wir einen verständlichen, faktenbasierten Blick auf alle wichtigen Neuerungen der Switch 2 und erklären, warum Nintendos neue Konsole bestens gerüstet ist für die kommenden Jahre.
Mehr Leistung und bessere Grafik
Ein deutlicher Fortschritt der Switch 2 liegt im Inneren: Nintendo verbaut einen neuen, speziell angepassten Nvidia-Prozessor, den Tegra 239 Chip, der der Konsole zu deutlich mehr Leistung verhilft. Laut Nvidia bietet er in etwa das Zehnfache der Grafikleistung des Vorgängers. Damit können Spiele wesentlich flüssiger und in höherer Qualität dargestellt werden als zuvor. Erstmals unterstützt eine Nintendo-Konsole moderne Grafik-Technologien wie Raytracing und DLSS.
Raytracing bedeutet, dass Lichteffekte, Schatten und Spiegelungen in Spielen realistischer berechnet werden – Oberflächen glänzen natürlicher und Lichtquellen erzeugen glaubwürdige Reflexionen. Diese aufwendigen Effekte galten bislang als Domäne von High-End-PCs und den anderen modernen Heimkonsolen, kommen nun aber dank spezieller Rechenkerne im Switch 2-Chip auch auf die mobile Nintendo-Konsole. DLSS steht für Deep Learning Super Sampling, eine KI-gestützte Upscaling-Technik von Nvidia. Vereinfacht gesagt kann DLSS ein Spiel in niedrigerer Auflösung rendern und dann per KI hochskalieren, sodass es fast so scharf aussieht wie in nativer höherer Auflösung – und das ohne die Leistung stark zu belasten. Auf diese Weise erreicht die Switch 2 trotz ihrer kompakten Hardware eine beeindruckende Grafikqualität bei verhältnismäßig geringem Stromverbrauch.
Zu Hause und unterwegs mit Power
Im TV-Modus verarbeitet die Switch 2 ihre Spiele jetzt mit einer Ausgabe von bis zu 4K bei 60 Bildern pro Sekunde. Zum Vergleich: Die erste Switch schaffte maximal 1080p am Fernseher. Entwicklungsstudios können dabei frei entscheiden, ob ihre Spiele in nativer 4K-Auflösung laufen oder in geringerer Auflösung gerendert und via DLSS hochskaliert werden. Auch HDR wird erstmals unterstützt – das steht für High Dynamic Range und liefert auf kompatiblen TVs kräftigere Farben, helleres Weiß und dunkleres Schwarz, was das Bild deutlich lebendiger wirken lässt.
Unterwegs im Handheld-Modus legt die Grafik ebenfalls deutlich zu. Das neue System schafft bis zu 1080p Auflösung auf dem internen Bildschirm und Bildraten bis zu 120 FPS, also 120 Bilder pro Sekunde. Zum Vergleich: Das Original-Switch-Display lief nur mit 720p und in den meisten Spielen bei 30 bis 60 FPS. Außerdem hat Nintendo der Switch 2 einen Bildschirm mit VRR, mit variabler Bildwiederholrate spendiert. Das bedeutet, die Bildfrequenz kann sich dynamisch dem Spielgeschehen anpassen, um sogenanntes Tearing, Bildrisse, zu vermeiden und ein flüssigeres Erlebnis zu garantieren. Diese technischen Sprünge sorgen dafür, dass die Switch 2 viel näher an die Leistungsfähigkeit moderner Playstation- und Xbox-Konsolen heranrückt als ihr Vorgänger – ein wichtiger Schritt, damit aktuelle Spiele-Entwicklungen auch auf der Nintendo-Plattform umgesetzt werden können.
Größeres Display und neues Design
Neben dem Innenleben hat Nintendo auch an der äußeren Hardware gefeilt. Auffälligste Änderung ist das größere Display der Switch 2. Der Bildschirm wächst von 6,2 Zoll, respektive 7 Zoll beim OLED-Modell der ersten Switch, auf nun 7,9 Zoll Diagonale. Dadurch wirkt die Konsole moderner und bietet unterwegs mehr Sichtfläche fürs Spielgeschehen. Die Auflösung des integrierten Touchscreens wurde – wie erwähnt – auf 1080p erhöht, was zu einem deutlich schärferen Bild führt. Die Pixeldichte steigt damit von 236 ppi, also 236 Pixel pro Zoll (Switch Original), 267 ppi (Switch Lite) und 210 ppi (Switch OLED) auf etwa 279 ppi.
Zudem sind die Ränder des Bildschirmes schmaler geworden, wodurch das Gerät trotz des Größenzuwachses kaum klobiger wirkt. Trotz der gestiegenen Bildschirmgröße bleibt die Konsole handlich; sie ist nur unwesentlich breiter und schwerer als das Vorgängermodell bei ähnlicher Dicke. Die schärfere 1080p-Auflösung macht sich sofort bemerkbar – Details wirken klarer und Texte sind lesbar, ohne dass wir näher ans Display rücken müssen. Das könnte ein großer Pluspunkt beim Tisch-Modus sein.
Viele Schritte vor – einer zurück
Interessanterweise setzt Nintendo bei der Switch 2 wieder auf ein LCD-Panel statt auf OLED. Dies geschah wohl aus Kostengründen und weil aktuelle LCD-Technik mittlerweile sehr leistungsfähig ist. Dank HDR-Unterstützung kann das neue LCD in puncto Farbdarstellung brillanter wirken als das OLED-Display der alten Switch, das HDR nicht beherrschte. Natürlich fehlen dem LCD die perfekt tiefen Schwarztöne eines OLEDs, doch Testberichte aus aller Welt zeugen von einem hochwertigen Bildschirm mit beeindruckender Helligkeit und Farbtiefe. Zudem ermöglicht das LCD die hohe Bildrate von 120 Hz, was beim bisherigen OLED-Modell nicht möglich gewesen wäre. Gerade in Verbindung mit VRR wirken damit die Darstellungen erheblich runder. Zusammengefasst liefert die Switch 2 mobil ein deutlich besseres Bild als ihr Vorgänger – größer, schärfer und flüssiger.
Eine Veränderung für die Switch 2 gibt es bei der Kühlung: Im Dock – also der Basisstation zum TV-Anschluss – befindet sich nun ein kleiner Lüfter, der die Konsole im Betrieb kühl hält. Die neue Docking-Station ist etwas breiter, um das größere Gerät aufzunehmen, und bietet auf der Rückseite neben HDMI und zwei USB-Ports jetzt auch einen festen LAN-Anschluss für kabelgebundenes Internet. Beim ersten Switch-Dock konnten wir diesen nur über einen USB-Adapter nachrüsten. Praktisch ist zudem, dass die Switch 2 jetzt zwei USB-C-Anschlüsse besitzt: einen unten, primär fürs Laden und für den Dock-Anschluss, und einen weiteren oben am Gerät. Letzterer kann zum Beispiel für Zubehör wie eine Kamera genutzt werden oder um die Konsole im Tisch-Modus zu laden, während sie aufgestellt ist. Der klassische Kopfhöreranschluss, 3,5-mm-Klinke, ist dankenswerterweise auch im Jahr 2025 weiterhin vorhanden.
Neue Joy-Cons und Steuerungsmöglichkeiten
Wie der Name schon verrät, bleibt die Switch 2 dem Grundprinzip der abnehmbaren Joy-Con-Controller treu. Die neuen Joy-Con 2 sehen auf den ersten Blick vertraut aus, wurden aber in vielen Details verbessert. Sie sind nun etwas schwerer und robuster gebaut. Statt mit mechanischen Schienen halten sie magnetisch an der Konsole, und ein kleiner Entriegelungsknopf auf der Rückseite jedes Controllers löst die Verbindung. Das bekannte Klicken beim Einrasten entfällt dadurch zwar, aber die Halterung sitzt ebenso fest. Die schmalen Schultertasten der Joy-Cons wurden vergrößert und sind jetzt aus Metall, als Gegenstück für die Magnete, die im Tablet-Teil der Switch 2 verbaut sind. Auch die Analog-Sticks wurden überarbeitet: Nintendo betont, dass sie langlebiger sein sollen als zuvor – das leidige Thema Joy-Con-Drift, also von selbst driftende Zeiger durch Abnutzung, soll so behoben sein. Hall-Effect-Sticks, die durch magnetische Abnahme der Bewegung funktionieren, wurden nicht verbaut, wofür wir den Grund bislang nicht kennen. Vielleicht liegt es an der magnetischen Halterung der Joy-Con 2?
Ebenfalls außergewöhnlich im Konsolenbereich: Die Joy-Con 2 lassen sich als Maus verwenden, inklusive Dreh-Erkennung. In jedem Controller ist an der Unterseite ein optischer Sensor verbaut, sodass man einen Joy-Con aufrecht über den Tisch bewegen kann, um in bestimmten Spielen ähnlich wie mit einer PC-Maus zu steuern. Dieses Feature dürfte etwa in Strategie- oder Kreativspielen nützlich sein. Natürlich beherrschen die Joy-Con 2 weiterhin alle üblichen Sensoren wie Bewegungssteuerung, also Gyroskop, und unterstützen NFC-Scanning für amiibo-Figuren im rechten Stick. Die Akkulaufzeit der Joy-Con 2 beträgt ungefähr zwanzig Stunden und ein vollständiger Ladezyklus dauert ungefähr dreieinhalb Stunden – vergleichbar mit den Original-Controllern.
Kurz sei auch der neue Pro Controller erwähnt: Nintendo bietet wieder einen optionalen, klassischen Gamepad-Controller an, der dieses Mal zwei zusätzliche Tasten auf der Rückseite für frei belegbare Funktionen besitzt. Außerdem hat der neue Pro Controller einen integrierten Headset-Anschluss. Im Alltag steht aber weiterhin die Flexibilität der Joy-Con 2 im Vordergrund – ob angedockt am Gerät, abgenommen für spontane Multiplayer-Runden oder eingesteckt in den Joy-Con-2-Grip als herkömmlicher Controller.
Online-Features: GameChat und GameShare
Nintendo hat bei der Switch 2 nicht nur die Hardware-Power gesteigert, sondern auch längst überfällige Online-Funktionen integriert. Die größte Neuerung ist GameChat, ein ins System eingebauter Voice-Chat- und Screen-Sharing-Dienst. Mit einem Druck auf die neue C-Taste können wir jederzeit ein Overlay öffnen, über das wir mit Freundinnen und Freunden kommunizieren. Die Switch 2 besitzt dafür ein integriertes Mikrofon direkt im Gerät – wir brauchen also nicht zwingend ein Headset, um loszuplaudern. GameChat ermöglicht nicht nur Sprach-Chats, sondern auch das Teilen des eigenen Bildschirmes: Bis zu 12 Freunde und Freundinnen können einer Sprach-Lobby beitreten, und bis zu 4 Teilnehmende können gleichzeitig ihren Spielbildschirm für die anderen streamen. Das erinnert an Dienste wie Discord, ist nun aber direkt auf der Konsole verfügbar. Für klare Verständigung sorgen Rauschunterdrückung und automatische Lautstärkeanpassung. Sogar Videochat ist vorgesehen – die Switch 2 unterstützt den Anschluss einer USB-Kamera, mit der wir unser Gesicht ins Bild einblenden oder in bestimmten Games Bewegungen erfassen können. Natürlich bietet Nintendo selbst hier passende Zubehör-Hardware an. GameChat ist zum Start für alle gratis, ab dem 1. April 2026 benötigen wir allerdings ein Nintendo Switch Online-Abo für die volle Nutzung.
Ein zweites großes Feature heißt GameShare. Dahinter verbirgt sich eine moderne Variante des früheren „Download Play“ von Nintendo: Wir können Freunden und Freundinnen, die ein bestimmtes Spiel nicht besitzen, eine Art Gastzugang gewähren. Über GameShare lässt sich also ein Spiel für andere freigeben, damit sie es mitspielen können, ohne die Software selbst zu besitzen. Das funktioniert natürlich nur für kompatible Spiele und hat Grenzen – die meisten Switch-2-exklusiven Titel lassen sich beispielsweise nicht mit einer alten Switch teilen. Doch gerade für ältere Switch-Spiele ist GameShare genial: Wer etwa Super Mario Odyssey auf der Switch 2 startet, kann lokal oder online mit anderen zocken, auch wenn diese das Spiel nicht selbst haben. Die Mitspielenden laden dafür einen temporären Client und können sofort loslegen. Sogar zwischen Switch 2 und der originalen Switch ist gemeinsames Spielen auf diese Weise möglich, etwas bei Split Fiction. Nintendo schafft damit einen echten Mehrwert für seine Community und erleichtert unsere spontanen Multiplayer-Runden enorm.
Selbstverständlich bietet die Switch 2 auch sonst modernisierte Konnektivität: Sie funkt jetzt mit WLAN 6 802.11ax, was schnellere Downloads und stabilere Online-Verbindungen ermöglicht. Im Dock-Betrieb steht besagter LAN-Port zur Verfügung. Bluetooth-Audio wurde ebenfalls verbessert, sodass etwa mehrere Controller und ein kabelloses Headset parallel verbunden werden können, ohne einander zu stören – ein Bereich, in dem die alte Switch oft schwächelte. Insgesamt schließt Nintendo mit diesen Netzwerk- und Kommunikations-Features zur Konkurrenz auf und reagiert auf langjährige Wünsche von uns Fans.
Abwärtskompatibilität und Ausblick
Trotz der neuen Hardware-Architektur soll kein bisheriger Switch-Titel zurückgelassen werden. Abwärtskompatibilität ist Nintendo wichtig: Die Switch 2 kann sehr viele Spiele der ersten Switch-Generation abspielen. Sowohl bereits gekaufte digitale Titel können wir mit dem gleichen Account erneut herunterladen, als auch GameCards (die physischen Spielekarten) weiter nutzen. Technisch läuft das im Hintergrund über eine optimierte halb native Kompatibilität, halb Emulation der alten Switch-Hardware. In der Praxis merken wir kaum etwas davon – die bisherigen Games laufen auf der Switch 2 genauso wie früher, in manchen Fällen sogar mit kürzeren Ladezeiten oder stabilerer Bildrate, falls die Entwickler Updates nachliefern. Umgekehrt gilt: Neue Switch-2-Titel werden nicht mehr auf der alten Switch laufen, denn sie nutzen die zusätzliche Power voll aus. Bestimmte Switch-2-Editions von Spielen laufen allerdings auch auf der Original Switch, dank identischer Cartridge-Form und großartiger Umsetzung von Nintendo.
Während die erste Switch mit nur 32 GB internem Speicher gar nicht genug Platz für manche Titel hatte, bietet die Switch 2 angemessene 256 GB Speicherplatz ab Werk. Damit ist genug Platz für mehrere große Spiele, Updates und Screenshots vorhanden. Für Power-User gibt es trotzdem wieder die Option, den Speicher zu erweitern – allerdings setzt Nintendo nun auf das blitzschnelle microSD Express-Format. Diese neuen Speicherkarten erlauben deutlich höhere Lese- und Schreibraten als die bisherigen microSD-Karten. Das kommt den Ladezeiten zugute, hat aber einen Haken: Alte microSD-Karten passen zwar noch in den Slot, doch darauf gespeicherte Switch-2-Spiele lassen sich daraus nicht direkt abspielen. Wer also seine digitale Bibliothek erweitern will, wird mittelfristig in eine microSD Express investieren müssen. Immerhin werden bis zu 2 TB Kartenkapazität unterstützt, sodass dem Speicherplatz praktisch großzügige Grenzen gesetzt sind.
Zukunft im Blick?
Mit all diesen Neuerungen positioniert sich die Nintendo Switch 2 als zukunftsfähige Plattform für die nächsten Jahre. Sie schließt viele technische Lücken, die bei der ersten Switch für Kritik sorgten, und schafft eine Grundlage, auf der Nintendos Entwicklerteams ihre kreativen Visionen noch freier umsetzen können. Wir dürfen uns auf Nintendo-Spiele in größerem Maßstab freuen – etwa noch umfangreichere Zelda-Abenteuer oder grafisch opulentere Mario-Welten – nun, da mehr Rechenleistung und ein modernes Grafik-Feature-Set bereitstehen. Gleichzeitig dürfte die gesteigerte Power der Switch 2 dafür sorgen, dass mehr aktuelle Third-Party-Titel auf der Nintendo-Konsole erscheinen können, statt wegen Hardwarelimits zu fehlen. Trotz kleiner Wermutstropfen wie der etwas kürzeren Akkulaufzeit – nämlich je nach Spiel nur rund zwei bis sechseinhalb Stunden – zeigt Nintendo mit der Switch 2, dass sie die Hybrid-Idee konsequent weiterdenken. Eine robuste, technisch aufgerüstete Handheld-Konsole, die am Fernseher zum 4K-System mutiert, gepaart mit innovativen Möglichkeiten zum gemeinsamen Spielen – das Ergebnis ist eine Switch 2, die den Grundstein für unsere Nintendo-Gaming-Zukunft legt.