Redaktionsdiskussion: Unsere liebsten Wasser-Szenen in Videospielen – SPECIAL

Wasser ist in Videospielen ein konträres Element. Entweder erfüllt es einen mit Freude, sich ins digitale Nass zu werfen, oder es schreckt einen aus Gründen der Spielbarkeit ab. Einige Momente bleiben dennoch langfristig im Gedächtnis. Die NMag-Redaktion erinnert sich.


Es ist ein kurzer Moment, der die Spielerfahrung auf den Kopf stellt: Der Übergang vom Land ins Wasser! Spielziele, Herausforderungen und Steuerung verändern sich von einer Sekunde auf die andere. Zeitweilig wechselt auch die Prämisse, denn neben malerischen Stränden und faszinierenden Korallenriffen gibt es auch den dunklen Meeresboden, den keine Sonnenstrahlen mehr erreichen, und klaustrophobische Unterwasserstädte.

Rechtzeitig zum Sommerbeginn stellt sich die NMag-Redaktion der Frage, welche Wasser-Szenen es ihr ganz besonders angetan hat. Wie immer lädt die Redaktion auch dieses Mal zur munteren Diskussion. Teilt uns in den Kommentaren gerne mit, welche Wasser-Szenen euch nachhaltig geprägt haben!

Erics liebste Wasser-Szenen:

Seit meiner Kindheit bin ich eine richtige Wasserratte. In jedem Sommer bin ich aus dem Freibad nur schwerlich zu vertreiben. In Anbetracht dessen ist es für mich selbst kaum vorstellbar, dass ich den Sprung ins digitale kalte Wasser als Kind oftmals gemieden habe. Grund dafür war oft die Steuerung, die wesentlich schwerfälliger ausfällt als mit den gleichen Spielfiguren an Land. Über die Jahre habe ich mich daran jedoch gewöhnt. Inzwischen genieße ich es regelrecht, Spiele im und am Wasser zu genießen. Heute kehre ich, so albern es erscheint, auch immer wieder gerne zu den Spielen aus meiner Kindheit zurück, die ich wegen des Wassers oft gemieden habe. Schuld ist häufig der auditive Aspekt, denn wenn ich in Donkey Kong Country das Stück „Aquatic Ambience“ des britischen Komponisten David Wise höre und die für das Jahr 1994 absolut grandiose Grafik aufsauge, bin ich sofort paralysiert. Ähnlich ergeht es mir mit Banjo-Kazooie von 1998, denn wenn ich in den dreidimensionalen Welten ins Wasser springe und abtauche, ändert sich binnen weniger Sekunden angenehm die von Grant Kirkhope komponierte Musik. Sie wird plötzlich dumpfer, verträumter und verdeutlicht so spielend leicht den Tauchgang. Das klappt bei jeder einzelnen Melodie. Wer diese Szenen nie erlebt hat, sollte beide Spiele dringend nachholen!

Alex’ liebste Wasser-Szenen:

Wasser-Level haben einen schlechten Ruf und das nicht immer zu unrecht. Allerdings sind oftmals gehören sie zu den atmosphärischsten Abschnitten eines Spiels. Das gilt auch für nervige und frustrierende Abschnitte auf und unter dem Wasser. Als Beispiel möchte ich den Wasser-Tempel aus The Legend of Zelda: Ocarina of Time nennen. Besonders das stetige und umständliche An- und Ausziehen der Eisenstiefel sorgt dafür, dass sich der Wasser-Tempel behäbig und unkomfortabel spielt. Ein Umstand, der im 3DS-Remake ausgebessert wurde. Unabhängig davon weiß der Wasser-Tempel des N64-Action-Adventures jedoch mit einer erstklassigen Stimmung, einem fantastischen Soundtrack sowie gelungenen Rätseln zu überzeugen. Und um bei The Legend of Zelda zu bleiben, gilt ähnliches trotz nerviger Mechaniken auch für den Schädelbucht-Tempel aus Majora’s Mask oder den Seeschrein aus Twilight Princess. Eine der für mich besten Wasser-Szenen ist außerdem die versunkene Stadt aus Abzu. Das Erkunden der mittelalterlich gehaltenen, prunkvollen Gebäude, die zahlreichen Unterwasser-Tiere, die erstklassige Soundkulisse und der fantastische Soundtrack garantieren ein einzigartiges Tauch-Erlebnis.

Arnes liebste Wasser-Szenen:

Eric hat schon genau in meine Kerbe geschlagen. Donkey Kong Country ist eines der besten 2D-Hüpfspiele. Es ist nicht nur wegen seiner Musik in meiner Jugend ein wichtiger Bestandteil für meine Entwicklung und Liebe zu Videospielen geworden. Doch hier möchte ich ein Spiel nennen, das für mich eine weitere Liebe vorangebracht hat: Donkey Kong Country Tropical Freeze für Nintendo Switch. Die Tropenwelt, in die ich direkt in den ersten Leveln geworfen wurde, haben mich nachhaltig beeindruckt und für die Switch begeistert. Ich kannte das Spiel nicht von der Wii U, daher ist es für mich mit der Switch verbunden und mit Funkys Tropenflair. Die Mangroven, das Startgebiet, haben mich sofort mit ihren großartigen Unterwasser-Teilen, ihrer beeindruckenden Musik und dem Leveldesign begeistert. Donkey Kong springt in das Level, landet in einem Flugzeug, boxt sich heraus und landet auf einer Wasserrutsche und elegant mit einem Kopfsprung in einem See. Sofortiges Urlaubsgefühl, gepaart mit genialen Ideen für Gimmicks in Leveln, eine hervorragend funktionierende 2D-Physik und viele Geheimnisse zu lüften – das ist meine Lieblingsszene. Da kommt für mich allein wegen der Steuerung kein 3D-Spiel mit, nicht mal Abzu. Donkey Kong ist der King!

Sörens liebste Wasser-Szenen:

Meine Vorredner haben schon einige einprägsame Wasser-Szenen genannt, die auch von mir stammen könnten. Gerade die Unterwasser-Level aus Donkey Kong Country oder die Wassertempel aus der The-Legend-of-Zelda-Reihe sind wirklich einprägsame Gebiete. Jedoch gibt es zwei weitere Jump-’n‘-Run-Spiele die ebenfalls für eine besondere Wasser-Erinnerung gesorgt haben. Das erste wäre Super Mario 64 und dort die beiden Wasserwelten Piratenbucht-Panik und die Wilde Wasserwerft. Besonderes Merkmal dieser, ist die atmosphärische Musik die in diesen beiden Wasserhöhlen spielt und uns trotz der heutzutage schwierigen Steuerung von Mario im kühlen Nass zum dahintreiben anregt. Darüber hinaus gibt es die geniale wenn auch etwas skurrile Welt Atlantis Aquaria, in der wir den Wasserstand ändern können und in eine verlassen Stadt unterhalb des Geländes tauchen. Das zweite Spiel mit einer für mich besonderen Wasserszene ist Rayman 3. Zugegeben der Anteil an Wassergebieten beschränkt sich auf mehr oder weniger einen Abschnitt einer Welt, dieser ist dafür wiederum einprägsam umgesetzt. Im mythischen Land der wandelnden Seelen wartet in einem Unterwasserabschnitt der große Boss der Welt. Da Rayman Unterwasser nur wenig Handlungsspielraum hat müssen wir mit gekonnten Schwimmaktionen die Projektile auf den Gegner zurückschleudern. Nochmal verstärkt wird der Kampf davon, dass wir beim Auftauchen mit der aufgegangen Sonne begrüßt werden.

Markus‘ liebste Wasser-Szenen:

Wenn ich an meine liebsten Wasser-Szenen denke, fallen mir als allererstes genau meinen Vorrednern die Unterwasser-Level von Donkey Kong Country ein, die von dem großartigen Musikstück „Aquatic Ambience“ untermalt werden. Auch der Wassertempel von The Legend of Zelda: Ocarina of Time wurde bereits von Alex genannt, der mir trotz, oder gerade wegen der genannten Kritikpunkte bezüglich der Eisenstiefel im Gedächtnis geblieben ist. Sören hat das Level Atlantis Aquaria aus Super Mario 64 genannt, und ich glaube meine liebsten Wasser-Szenen oder Wasserlevel in Videospielen sind solche, die zusätzlich zu dem Unterwasser-Setting eine unheimliche oder geheimnisvolle Atmosphäre verbreiten. Atlantis Aquarias verlassene Stadt auf dem Meeresboden, die auch im Hintergrund des Levels zu sehen ist, verbreitet eine solche seltsame und unterschwellig unheimliche Atmosphäre, die einzigartig in einem Mario-Spiel ist. Nach längerem Überlegen ist wahrscheinlich meine liebste Wasser-Szene in einem Videospiel der kurze Ausflug in den Meerespalast in Illusion of Time. In diesem wacht unser Held Will nach einem Flugzeugabsturz zunächst ganz alleine auf. Hier wirkt alles wie ein Traum. Auf seiner Reise durch die einsamen Hallen des Palastes, der sich auf dem Meeresgrund befindet, trifft er lediglich auf unverwundbare aber harmlose Skelette und geisterhafte Erscheinungen seiner Freunde, die nicht wissen, wo sie sich befinden und um Hilfe rufen. Bald erfährt er, dass zwei Vampire dafür verantwortlich sind, die im verlorenenen Kontinent Mu residieren. Im Zusammenspiel mit der geheimnsivollen Musik entsteht in diesem Abschnitt des Spiels eine unvergleichliche Atmosphäre, die mir im Gedächtnis geblieben ist. Zudem sind die beiden Vampire die bis dato schwierigsten Endgegner von Illusion of Time und haben mich damals ordentlich ins Schwitzen gebracht… und das auf dem Meeresboden.