Zubehör von Human Things: Genki – SPECIAL

Zubehörhersteller haben keinen leichten Stand, sind sie doch abhängig von Nintendo und müssen ständig hoffen, dass nach dem nächsten Update ihre Geräte noch funktionieren – oder aber sie sind sehr clever und findig, wie die Leute bei Human Things mit Genki.


Berühmt geworden sind Human Things mit ihrem Genki Bluetooth-Adapter für die Nintendo Switch. Eddie Tzai (Biz Warrior), Christopher Yue (Design Blacksmith) und Andrew Geng (Tech Mage) überlegten sich, dass die Switch gut mit Bluetooth-Kopfhörern funktionieren könnte. Leider kann sie das von Haus aus nicht, also schufen sie als Firma Human Things einen Hardware-Adapter namens Genki Bluetooth Audio, mit dem sie das ermöglichen konnten. Genki sollte unten in den USB-C-Port der Switch gesteckt werden und über zwei Knöpfe sich mit zwei unterschiedlichen Bluetooth-Headsets gleichzeitig verbinden können.

Als der Plan stand, starteten sie eine Genki-Kickstarter-Kampagne, um einen Betrag von 30.000 US-Dollar einzusammeln, um Genki verkaufen zu können. Überrascht wurden sie vom Anklang, den die Kampagne bei den Switch-Spielern auf der ganzen Welt fand und der Tatsache, dass sie über 500.000 US-Dollar von über 9.000 Backern einsammelten. Von diesen Backern, die für die Entwicklung und Produktion von Genki Geld gaben, hatten viele den Wunsch, dass Genki um einen USB-Eingang erweitert würde, damit die Switch während des Spielens mit Genki geladen werden kann. Human Things ist ein Team aus sehr fähigen Leuten mit einem guten Kontakt zu ihren Kunden und sie konnten den Wunsch erfüllen: Jedes Genki hat nun einen USB-Eingang.

Hindernisse bei der Produktion

Was Genki besonders macht, ist allerdings die Finesse, die hineingewandert ist. Sämtliche Probleme der Produktion wurden während der Entwicklung überwunden. So wurde mit dem Genki ein kleines 3,5-Klinke-Mikrofon zusammen ausgeliefert, damit auch Sprachnachrichten für zum Beispiel Fortnite mit Genki zusammenspielen. Besser noch, Human Things haben einen versteckten Modus eingebaut, der die Nutzung eines Bluetooth-Headsets ermöglicht: Einfach, wenn ein Headset am linken Port verbunden ist, beide Knöpfe für drei Sekunden gedrückt halten. Dann wechselt der Übertragungsmodus und erlaubt auch die Mikrofonnutzung.

Wo sie gerade am Entwickeln und Entwerfen waren, haben sie auch einen Kickstand für die Switch mitentwickelt und -produziert. Diesen boten sie für 10 US-Dollar Aufpreis für alle Backer an und verschickten ihn mit dem Genki in einer schicken, passenden Switch-Spielhüllen-artigen Verpackung. Für die Kickstarter-Kampagne haben sie verschiedene Farben für die Buttons von Genki angeboten, die sich als große Hürde herausstellten, weil sie die Produktion zu einer manuellen Produktion änderte. Was uns zur zweiten, aktuellen Kampagne von Human Things bringt, für das Genki Covert Dock.

Das Genki Covert Dock

Nach der ersten Kampagne wurde eine ausgewählte Gruppe von enthusiastischen Genki-Nutzern gefragt, welches Zubehör sie bei einer Switch noch nutzen würden. Die Umfrage ergab offensichtlich, dass es einen Markt für ein transportables Dock gibt, das nun nach einer grundlegenden Entwicklung den Weg in eine weitere Kickstarter-Kampagne gefunden hat. Diese Covert-Dock-Kampagne verlangte 45.000 US-Dollar für eine erfolgreiche Finanzierung. Innerhalb von nur vierzig Minuten wurde das Ziel erfolgreich überschritten. Nun, mit einer Restlaufzeit von noch zwanzig Tagen, steht die Finanzierung bei über einer Million US-Dollar von über 16.000 Backern.


Was macht dieses Dock besonders? Zum einen die Tatsache, dass bei Human Things clevere Ingenieure daran arbeiten. Andrew Geng schrieb einen sehr detaillierten Artikel bei Reddit darüber, warum manche Third-Party-Docks die Switch bricken, also unbrauchbar machen, und andere nicht. Hiervon ist die Kurzfassung, dass die Switch eine eigene Spannungsübertragung nutzt und der Chip, der das steuert, anfällig für Fehlspannungen ist, welche von manchen Docks übertragen werden.

Einfach, kompakt und praktisch

Zum anderen ist das Genki Covert Dock äußerst kompakt. Bei der Größe eines Nintendo-Switch-Ladegeräts enthält es zusätzlich noch die Technik für das Docking. Es lassen sich also drei Kabel in das Dock stecken: USB-C zur Switch, USB-A für Zubehör und HDMI zum Fernseher oder Monitor. Wir konnten das Dock auf der Gamescom testen und stellen fest, dass es einfach funktioniert. Kabel rein, Switch anschalten, Fernseher auf das richtige Signal stellen: fertig, und damit ist die gesamte Magie des Geräts schon erklärt.

Da es von US-Entwicklern geschaffen wurde, verfügt es im Originalzustand über einen US-Stecker. Für diesen haben Human Things aber Adapter geschaffen, die sich einfach aufstecken lassen, etwa mit einem EU- oder einem UK-Stecker. Das macht die Packmaße zwar etwas größer, ließe sich allerdings auch nicht besser regeln, wenn das Dock direkt mit einem EU-Stecker käme. Auf die Weise besteht mit den Adaptern eine größere Flexibilität und ein entscheidender Vorteil: Das Genki Covert Dock ist überall gleich, was die Produktion erheblich erleichtern dürfte.

Falls ihr an einem Covert Dock interessiert seid, solltet ihr nicht zu lange warten, denn die Kampagne endet am 14. September 2019. Wir jedenfalls sind überzeugt und wünschen Human Things viel Erfolg mit ihrer Kampagne!

Geschrieben von Arne Ruddat