
Justice Ninja Casey – TEST
Ursprünglich nur in Japan für das Super Famicom erschienen, ist Shonen Ninja Sasuke als Justice Ninja Casey kürzlich als Remaster für Nintendo Switch veröffentlicht worden. Als Ninja Casey gilt es in dem Beat-em’-Up-Plattformer mit Rollenspiel-Elementen eine Prinzessin zu retten.
Sunsoft, Shinyuden und Ratalaika Games haben dem Beat-’em-Up-Plattformer Shonen Ninja Sasuke, der erstmals 1994 für das Super Famicom in Japan erschienen ist, erstmals eine Veröffentlichung mit englischen Texten spendiert. Die Neuauflage des eher unbekannten Super-Famicom-Spiels setzt dabei auf die von Ratalaika Games und Shinyuden bekannten Verbesserungen für Remaster. Entsprechend wurden Grafik und Gameplay weitgehend beibehalten und lediglich an moderne Systeme angepasst. Zusätzlich sind ein paar Boni enthalten.
Gerechtigkeits-Ninja zur Rettung
Justice Ninja Casey bietet zwei unterschiedliche Modi. Beim Action-Modus handelt es sich um ein klassisches Beat-’em-Up-Erlebnis mit Fokus auf die Kämpfe und das Erreichen des Ziels. Im Quest-Modus hingegen sind die bereits erwähnten Rollenspiel-Elemente enthalten. Hier sammelt Casey für besiegte Gegner Erfahrungspunkte, steigt dadurch im Level auf, kann Ausrüstung erhalten und verschiedene Nebenquests erfüllen. Während das grundlegende Gameplay im Kern identisch ist, sind es die Feinheiten, die das Spielerlebnis der beiden Modi verändern. Die Geschichte hingegen bleibt seicht, ist aber immerhin mit ein wenig Humor angereichert.
Eine unscheinbare Prinzessin wird von mysteriösen Ninjas entführt. Kurz darauf taucht Casey im Schloss des Lords auf und verkündet, dass er sie retten wird. Deshalb bricht er zur Festung der Schurken auf, um die Prinzessin aus ihren Fängen zu befreien. Vielmehr ist nicht zu erwarten. Im Quest-Modus liefern die Nebenquests jedoch noch ein paar kleine Story-Zusätze, die jedoch eher marginal sind. Bei einem Beat ’em Up braucht es aber auch nicht viel mehr, schließlich steht das actionreiche Gameplay im Vordergrund.
Abenteuer oder Action
Grundsätzlich funktioniert Justice Ninja Casey recht ordentlich. Casey beherrscht drei verschiedene Angriffe wie Schläge, Tritte oder Ninjutsu und kann im Quest-Modus auch neue Fähigkeiten erlernen oder kaufen. Leider fühlt sich die Steuerung immer etwas schwammig an und es ist oft kaum zu vermeiden, dass wir getroffen werden. Das ist besonders bei der regelmäßig hohen Gegnerzahl ärgerlich und mitunter frustrierend. Sonderlich schwer ist Justice Ninja Casey gerade in den ersten Abschnitten nicht, die Herausforderung zieht mit der Zeit aber an. Auf klassische Level verzichtet das Beat ’em Up, stattdessen sind die überschaubaren Gebiete miteinander verbunden und es gibt mehrere Wege, die zum Ziel führen. Gerade im Quest-Modus wird Erkunden belohnt. Schließlich erhalten wir so nicht nur Nebenquests, sondern können auch optionale Gegenstände oder Fähigkeiten finden.
Wie bereits erwähnt, entspricht die Neuauflage von Justice Ninja Casey den üblichen Remaster-Standards von Ratalaika Games und Shinyuden. Das ist allerdings keineswegs negativ gemeint. Die 16-Bit-Grafik ist trotz kleiner Fehler auch heute noch schick und wurde dank höherer Auflösung gut an moderne Systeme angepasst. Zwar fällt die Musik etwas zu abwechslungsarm aus, ist aber zumindest für die überschaubare Spielzeit von ein bis drei Stunden ausreichend. Dank Zwei-Spieler-Modus ist es zudem möglich, das Abenteuer gemeinsam zu erleben. Optionale Cheats wie unendliche Lebenspunkte oder Ein-Treffer-Kills, eine Galerie, eine Jukebox, das japanische Handbuch und spielinterne Erfolge runden Justice Ninja Casey ab.
Geschrieben von Alexander Geisler
Fazit:
Vor der Ankündigung von Justice Ninja Casey für aktuelle Systeme, hatte ich von dem Beat ’em Up nichts gehört. Wirklich überraschend ist das nicht, schließlich ist das Original ausschließlich in Japan erschienen und dürfte bereits damals nur bedingt Aufmerksamkeit auf sich gezogen haben. Ein Schicksal, das auch das Remaster treffen dürfte. Zwar ist Justice Ninja Casey gerade im Quest-Modus durchaus motivierend und unterhaltsam, aber auch nicht wirklich herausragend. Im Genre gibt es bessere Spiele und die Gameplay-Macken können den Spielspaß teilweise trüben. Trotzdem hatte ich Spaß mit dem Ninja-Abenteuer. Beat-’em-Up-Fans, die einen kleinen Genre-Vertreter für zwischendurch suchen, können ruhig einen Blick wagen.