Luigi’s Mansion 3 – TEST
Luigi geht wieder auf Geisterjagd. Bereits zum dritten Mal tritt der grüngekleidete (Ex)-Klempner in Luigi’s Mansion 3 gegen König Buu Huu und seine Schergen an. Dieses Mal führt es Luigi mit dem neuen Schreckweg F-LU in ein schauriges Luxushotel – und im Mehrspieler in einen wirren Turm und einen grausigen Park.
Eine Einladung in ein Luxushotel würde wohl niemand ausschlagen. So geht es auch Luigi, Mario, Prinzessin Peach und den Toads. Gemeinsam fahren sie zu Beginn von Luigi’s Mansion 3 zu besagtem großen Gebäude, um eine erholsame Zeit in Saus und Braus zu verbringen. Aber schon in der ersten Nacht verändert sich alles. Mario, Peach und die Toads werden von Hotelbesitzerin Sarah Schreck und dem von ihr verehrten König Buu Huu gefangen und in Gemälde gebannt. Nur wir in der Rolle von Luigi entkommen dem Spuk. Schon bald entdecken wir dank unseres Geisterhundes Polterpinscher den Schreckweg F-LU, retten unseren alten Freund Professor I. Gidd und machen uns daran, das Gebäude von allerlei Spukgesellen zu säubern und Mario, Peach und die Toads zu retten.
Abwechslungsreiches Hotel
Das Hotel ist in recht überschaubare Stockwerke eingeteilt. Jede Etage hat eine eigene thematische Ausrichtung, kleinere Rätsel und Knobelaufgaben, allerlei Geister und fast immer auch einen Boss zu bieten. Unsere Aufgabe ist relativ simpel: Um immer neue Stockwerke erkunden zu können, müssen wir die von den Geistern gestohlenen Aufzugsknöpfe zurückholen. Natürlich befinden diese sich im Besitz der Bosse, die thematisch stets an ihre Etage angepasst sind. So treffen wir etwa neben einem Pagen und einem Zimmermädchen beispielsweise auf einen Wachmann, Ritter oder Gärtner. Luigi’s Mansion 3 wartet bei den Leveln und Geistern mit viel Liebe zum Detail und großem Einfallsreichtum auf, wodurch es immer wieder eine Freude ist, neue Bereiche des Hotels zu entdecken.
Eine allzu große Herausforderung erwartet uns bei der Geisterjagd jedoch nicht. Selbst die Bosse sind, sobald wir die entsprechende Taktik herausgefunden haben, eher einfach zu besiegen. Während wir einfache Geister mit unserer Taschenlampe blenden und anschließend einsaugen, ist bei den Bossgespenstern ein etwas anderes vorgehen gefragt. Letztlich geht es aber immer darum, die Geister zu schwächen, um sie anschließend einsaugen zu können. Dadurch senken wir ihre Lebenspunkte. Halten wir lange genug gegen den Versuch der Gegner zu entkommen, dürfen wir sie per Tastendruck hin und her schleudern. Das senkt nicht nur die Wehrhaftigkeit der Geister schneller, sondern kann auch als Waffe gegen andere Gegner verwendet werden.
Vielfältiger Schreckweg
Zusätzlich stehen uns einige weitere Fähigkeiten des Schreckweg F-LU zur Verfügung, die wir regelmäßig in Kämpfen oder zum Lösen von Rätseln benötigen. Mit dem Saugschuss können wir eine Saugglocke verschießen und anschließend das daran befestigte Seil ansaugen, um etwa Wände einzureißen, Geistern ihre Schilde zu rauben oder Türen zu öffnen. Einen kleinen Hopser kann der sonst wenig sprunghafte Luigi mit dem Druckstrampler, der sich auch dafür eignet aus Geisterhänden zu entkommen, machen. Mittels Düsterlampe können wir verborgene Objekte enthüllen oder Buu Huus enttarnen. Das alles sorgt für die nötige Abwechslung im Geisterjägeralltag und wird gekonnt in Leveldesign und Bosskämpfe eingebunden.
Die wohl größte Neuerung in Luigi’s Mansion 3 ist Fluigi. Dank des Schreckweg F-LU können wir, sobald die entsprechende Fähigkeit freigeschaltet wurde, ein grünes Schleimabbild von Luigi erschaffen. Dieses kann sich etwa durch enge Gitterstäbe quetschen, in Abflussrohre schlüpfen oder Stacheln gefahrlos überqueren. Da Fluigi über dieselben Fähigkeiten wie Luigi verfügt, können auch Geister gefangen oder Schalter betätigt werden. Natürlich wird das entsprechend für einige Rätsel genutzt. Hier zeigt sich wieder einmal die Kreativität der Entwickler. Wer möchte, kann Luigi’s Mansion 3 sogar ab dem Punkt an dem Fluigi freigeschaltet wird im Zwei-Spieler-Koop bestreiten.
Etwas umständliche Geisterjagd
Leider offenbart sich relativ bald die größte Schwäche von Luigi’s Mansion 3, die kaum von den ganzen Gameplay-Möglichkeiten profitiert: die Steuerung. Die fixierte Kamera bietet fast immer eine gute Übersicht und Luigi lässt sich ohne Probleme durch die Level steuern. Der rechte Analogstick dient jedoch dazu, die Ausrichtung unseres Schreckweg F-LU zu bestimmen. Dadurch kann Luigi auch in eine andere Richtung laufen, als er schaut. An sich eine gute Sache, leider ist es manchmal umständlich und etwas hakelig den Sauger richtig zu platzieren, so dass uns Geister mitunter auch mal vorerst entkommen. Etwas mehr Feinschliff hätte hier Wunder wirken können. Immerhin schadet die Steuerung dem Spielspaß kaum. Dafür ist Luigi’s Mansion 3 zu witzig, abwechslungsreich und detailverliebt, so dass wir nur allzu gerne die etwa zehn bis fünfzehn Stunden mit Luigi das Luxushotel erkunden. Optionale Juwelen auf jedem Stockwerk sowie fangbare Buu Huus können die Spielzeit etwas verlängern, bieten aber keine richtige Belohnung.
Neben der Möglichkeit mit Luigi und Fluigi zusammen die Kampagne durchzuspielen, bietet Luigi’s Mansion 3 mit dem Wirrwarrturm und dem Polterpark zwei klassischere Mehrspieler-Modi. Im Wirrwarrturm geht es darum mehrere Stockwerke unter Zeitdruck von Geistern zu befreien. Dabei können uns sogar seltene Gespenster begegnen. Obwohl wir den Turm auch alleine angehen können, bietet sich der Modus im besten Fall lokal oder online mit bis zu drei Mitspielern an. Den Polterpark dürfen wir sogar mit bis zu acht Spielern betreten. In den Minispielen Geisterjagd, Kanonade und Pool-Münzjagd geht es darum in Teams mehr Geister zu fangen, Ziele zu zerstören oder Münzen zu sammeln als die Gegner. Beide Mehrspieler-Modi sind kurzweilig und nette Ergänzungen, haben uns aber nicht sonderlich lange gefesselt. Eine willkommene Ergänzung zur witzigen, detailverliebten Story sind beide Varianten in der richtigen Runde aber auf jeden Fall.
Geschrieben von Alexander Geisler
Fazit:
Seit der Ankündigung von Luigi’s Mansion 3 habe ich mich auf das dritte Geisterjägerabenteuer mit unserem Lieblingsangsthasen gefreut. Das Switch-Debüt der Reihe hat mich nicht enttäuscht. Es macht Spaß mit Luigi die thematisch unterschiedlichen, teils recht skurrilen Stockwerke des Hotels zu erkunden und gegen allerlei abwechslungsreiche Bossgeister anzutreten. Wäre da nur nicht die etwas zu ungenaue Steuerung, die die Geisterjagd manchmal unnötig schwerfällig macht. Da das aber der einzige richtige Negativpunkt bei Luigi’s Mansion 3 ist, wird der Spielspaß kaum getrübt. Alleine die Liebe zum Detail, der großartige Humor und die vielfältigen Level in Form der Hoteletagen garantieren ausreichend Motivation und Spielspaß bis zum Ende. Die beiden Mehrspieler-Modi sind zudem eine gelungene Ergänzung, die kurzweilig Unterhaltung mit Freunden und Verwandten bietet.