Oh! Edo Towns – TEST
Oh! Edo Towns lässt uns im feudalen Japan eine eigene Stadt errichten und deren Einfluss immer weiter steigern. Als Strategiespiel mit Aufbau-Ausrichtung erinnert der Titel nicht nur optisch an andere Kairosoft-Spiele.
Wie der Name vielleicht schon vermuten lässt, dreht sich in Oh! Edo Towns alles um Dörfer nahe der japanischen Hauptstadt Edo, die heute als Tōkyō bekannt ist. Ziel ist, unserer Region Wachstum und mehr Einwohner zu bescheren und damit florieren zu lassen. Dafür stehen uns vor Spielbeginn drei unterschiedliche Karten zur Verfügung. Ein wenig Wiederspielwert wird also geboten. Da aber nur zwei Speicherstände vorhanden sind, müssen wir zumindest eine unserer Siedlungen wieder löschen, wollen wir auch tatsächlich alle Karten spielen. Zusätzlich dürfen wir unsere Region frei benennen und unseren ersten Einwohner mit einem Namen versehen sowie das Geschlecht festlegen und aus mehreren Gesichtern wählen.
Aufbau einer Stadt
Am Anfang stehen nur wenige Gebäude in unserer Stadt. Es ist nun an uns, neue Wohnhäuser für mehr Einwohner zu errichten. Allerdings wollen diese auch arbeiten, weshalb es gilt, die dafür nötigen Möglichkeiten anzubieten. Geschäfte, Verkaufsstände, Felder, Dōjō, Schulen und vieles weitere können wir im Laufe unserer Karriere als Verwalter errichten und im Laufe der Zeit aufleveln. Langsam aber sicher wächst unsere Stadt; wir erhalten mehr Einwohner und damit auch zusätzliche Einnahmen. Außerdem erhöht sich regelmäßig unsere Ernte. Diese ist wiederum wichtig, um im jährlichen Ranking besser abzuschneiden und entsprechende Belohnungen zu erhalten.
Gleichzeitig nehmen wir dank Bewohnern und Geschäften Steuern ein, die essenziell sind, um unsere Finanzen im Plus zu halten. Schließlich kostet jedes Gebäude und jede Straße etwas. Genauso das Erforschen neuer Gebäude, die uns wiederum neue Einnahmen, Arbeitsplätze und Bewohner bescheren. Außerdem locken wir mit der Zeit auch Besucher mit verschiedenen Wünschen in unsere Stadt. Eine Gruppe will etwa in einer Schule lernen, eine andere sucht nach einem Waffenladen oder möchte eine schöne Zeit in der Natur verbringen. Haben wir die Bedürfnisse der Touristen erfüllt, winkt ebenfalls eine Belohnung.
Ein wenig Leerlauf
Mit der Zeit stellt sich eine Routine ein, die uns manchmal längere Wartezeiten einbringt. Haben wir erst einmal eine funktionierende Stadt, bauen wir immer weniger und schätzen stattdessen mehr ab, was wir benötigen. Wir planen weitaus stärker, welche Gebäude nah beieinander gebaut eine Combo und damit einen Bonus gewähren. Da wir lediglich jährlich eine neue Einstufung unserer Stadt erhalten und sonst über die Zeitung von wichtigen Ereignissen erfahren, gibt es irgendwann auch nicht mehr viel zu tun. Selbst neu erforschte Gebäude machen nicht immer sofort Sinn. Trotz des daraus resultierenden Leerlaufs kann Oh! Edo Towns einige Stunden motivieren und tatsächlich einen angenehmen Sog aus Stadtbau und Beobachten des an Die Siedler erinnerden Gewusels unserer Bewohner entwickeln.
Optisch bleibt sich Kairosoft treu und setzt auf einen klassischen Pixelstil, der schon bei Titeln wie Pocket Clothier und dem ähnlichen Ninja Village zum Einsatz kam. Die Grafik passt gut zu Oh! Edo Towns, verleiht dem Strategiespiel eine angenehme Retro-Atmosphäre, die uns stark an Super-Nintendo-Zeiten erinnert. Zu repetitiv fällt die zwar passende, aber auf Dauer zu eintönige Musik aus. Dafür funktioniert die Steuerung, wahlweise mit festem oder gelösten Cursor. Im Handheld-Modus dürfen wir außerdem auf die Bedienung per Touchscreen zurückgreifen und Oh! Edo Towns entspannt per Berührung spielen.
Geschrieben von Alexander Geisler
Fazit:
Obwohl die Kairosoft-Formel durch zahlreiche Spiele mittlerweile bekannt ist, braucht sich Oh! Edo Towns nicht verstecken. Das Aufbaustrategiespiel überzeugt mit gelungenen Mechaniken, dem Japan-Szenario und einer schicken Retro-Grafik. Eine zeitlang war ich wirklich motiviert, meine Stadt zu errichten, neue Bewohner anzulocken und ihnen Arbeit in Geschäften, auf dem Feld oder woanders zu ermöglichen. Dass Oh! Edo Towns mit der Zeit etwas mehr Leerlauf entwickelt, ist kein Einzelfall im Genre und wird mit regelmäßigen Events wie Touristen, neu erforschten Gebäuden oder Zeitungsberichten ausreichend aufgelockert. Als kurzweiliges Aufbaustrategiespiel ist Oh! Edo Towns in jedem Fall geeignet.