Puzzle Adventure Blockle – TEST

Puzzle Adventure Blockle verspricht im Titel ein Abenteuer, das in seiner Erzählweise aber schon nach einer halben Stunde nervt. Dennoch sollte man den Titel nicht gleich abschreiben, denn im Kern zeigt das Spiel, welche intelligenten Puzzle-Mechaniken hier verborgen liegen.


In Puzzle Adventure Blockle schlüpfen wir in die Haut beziehungsweise das Fell von Kulu, der einem katzenartigen Volk angehört und von seinem Bürgermeister auf eine große Reise geschickt wird. Dieser möchte nämlich die Weltherrschaft erlangen und Kulu soll ihm dabei helfen. Um sein Ziel zu erreichen, stellt der Bürgermeister dem Faulpelz die Göttin Arika zur Seite. Diese hat allerdings ihr Gedächtnis verloren, sodass Kulu auch dafür Sorgen muss, dass Arikas Erinnerungen zurückkehren. Auf ihrer Reise treffen die beiden auf Freunde und Feinde von Kulu, welche in den acht Spielwelten sieben Juwelen verteidigen, die der Bürgermeister benötigt, um sich seinen Herzenswunsch zu erfüllen.

Ähnlich wie die Geschichte können auch die Dialoge zwischen den Charakteren, die vor und nach dem Absolvieren der meisten Levels automatisch starten, keinen Blumentopf gewinnen. Die oft in der englischen Umgangssprache geschriebenen Gespräche versuchen stets mit seichtem Humor zu unterhalten, können uns aber kaum ein Schmunzeln entlocken. Das macht aber nichts, denn einerseits sollen Puzzle-Spiele auch nicht in dieser Disziplin überzeugen und andererseits lassen sich die Dialoge bequem überspringen. Wer zudem eines der zahlreichen Levels bereits absolviert hat und es noch einmal spielen will, wird gar nicht mehr mit dem Geplapper der Charaktere konfrontiert.

Abwechslungsreiche Puzzle-Mechaniken

Haben wir uns eine Spielwelt und ein Level über die Oberwelt ausgesucht, werden wir auch gleich ins Geschehen geworfen. Jedes Level besteht aus einem rechtwinkligen Bereich, in dem wir uns mit Kulu bewegen können. Um das Gebiet abzuschließen, müssen wir den Ausgang erreichen und um dies zu schaffen, dürfen wir uns nicht nur mit Kulu geschickt an die richtigen Stellen des Levels bewegen, sondern dieses auch noch auf Knopfdruck um neunzig Grad drehen. Physikalisch korrekt fallen dann alle beweglichen Objekte nach unten und werden nur von festen Blöcken der Level-Architektur aufgehalten. Dieses tolle Feature funktioniert ausgezeichnet und ist im Grunde das zentrale Spiel-Element, das noch mit vielen kleinen Raffinessen verfeinert wird.

Auf Bällen können wir über sonst gefährliche Stacheln spazieren, mit Teleportern einen anderen Bereich des Levels erschließen und wenn das Gebiet mit Wasser geflutet wird, können wir nicht nur durchs kühle Nass paddeln, sondern durch das Drehen des Levels auch Schwimmringe und Steine kombinieren, um das Ziel zu erreichen. Gelegentlich wird das Vorankommen erschwert, ]indem wir zum Öffnen mancher Tore einen Schlüssel benötigen oder statt durch ein Tor zu gehen alle im Level verteilten Äpfel einsammeln müssen. Selten sollen auch diverse Punkte in einer vorgegebenen Reihenfolge passiert werden. Das ist abwechslungsreich und manchmal sogar ganz schön anstrengend.

Unausbalancierter Schwierigkeitsgrad

Obwohl das Spiel uns auch Bonus-Aufgaben beschert, beispielsweise nur eine begrenzte Anzahl an Schritten zu gehen oder alle Juwelen einzusammeln, um so Anfänger und Profis gleichermaßen zu fordern, ist der eigentliche Schwierigkeitsgrad von Puzzle Adventure Blockle alles andere als ausbalanciert. Oftmals können wir vier oder fünf Levels (und das ist immerhin die Hälfte einer Spielwelt) mit verbundenen Augen lösen und auf einmal wird uns ein dermaßen schwieriges Level vorgesetzt, für das wir dreimal so lange brauchen, wie für die vier bis fünf vorherigen Spielabschnitte zusammen.

Das ist lustigerweise auf der einen Seite demotivierend, doch auf der anderen Seite schaffen es gerade diese Levels, dass wir die Switch an einem Tag in die Ecke schmeißen, nur um sie am nächsten Tag schon wieder in die Hand nehmen zu wollen, um diese Spielaufgabe endlich abzuschließen. Einen kompetitiven oder kooperativen Mehrspielermodus gibt es in diesem Zusammenhang leider nicht, sodass wir stets auf uns alleine gestellt sind. Auf der technischen Seite setzt uns der Titel einen kindlichen, aber säuberlichen, Anime-Stil vor, der noch dazu mit einer auf Dauer eintönigen Puzzle-Musik unterlegt wird. Beinharte Puzzle-Fans sollten sich davon aber nicht abschrecken lassen, da sie sonst eines der interessantesten Puzzle-Konzepte verpassen würden.

Geschrieben von Eric Ebelt

Fazit:

Als großer Puzzle-Fan in der Redaktion musste ich bei Puzzle Adventure Blockle selbstverständlich sofort zuschlagen. Inhaltlich kann mich das Spiel mit seinen Gameplay-Mechaniken auch regelrecht begeistern, denn durch das Rotieren des Levels und den sonst abwechslungsreichen und intelligenten Ideen gibt es meistens einfach so viele Möglichkeiten, ein Level abzuschließen, sodass ich einige Spielabschnitte einfach mehrmals spielen musste. Zudem motiviert das Spiel mit Zusatzaufgaben, die mich dazu bringen, jedes Level auch gerne auf die bestmögliche Art und Weise zu lösen. Schade finde ich hierbei nur, dass der Schwierigkeitsgrad öfters sehr stark schwankt. Nicht selten folgt auf vier bis fünf leichte Levels ein viel zu kniffliger Spielabschnitt, an dem ich mir zu sehr die Zähne ausbeiße. Außerdem finde ich es schade, dass dem Spiel ein kompetitiver oder gar kooperativer Mehrspielermodus fehlt und man sich bei der Handlung nicht ein wenig mehr Mühe gegeben hat. Für längere Bus- und Bahnfahrten oder für eine kurze Runde vor dem Einschlafen eignet sich der Titel aber dennoch. Hartgesottene Puzzle-Fans sollten unbedingt zuschlagen!