Redout – TEST
Ein neuer F-Zero-Ableger von Nintendo lässt schon einige Jahre, trotz vieler Fan-Wünsche, nach wie vor auf sich warten. Jedoch versuchen sich immer wieder kleinere Entwickler daran, diese Lücke in Form eines Hochgeschwindigkeits-Rennspiels in Renngleitern zu schließen. Mit Redout versucht sich ein weiterer Vertreter daran.
Frühere F-Zero-Spieler werden sich sofort bei Redout zu Hause fühlen. Wie schon beim großen Genre-Vertreter gibt es auch bei Redout eine Leiste für die Energie unseres Renngleiters sowie eine weitere Leiste, die die Verfügbarkeit für Nitro darstellt. Prallen wir mit Hindernissen oder anderen Fahrern zusammen, reduziert sich unsere Energieleiste; ist diese ganz leer, scheiden wir aus dem Rennen aus. Im Gegensatz zu F-Zero stellen sich beide Leisten über die ganze Renndauer wieder her und nicht nur auf bestimmten Bereichen. Ein weiterer Unterschied ist außerdem, dass wir in Loopings und Schrauben die Neigung unseres Gleiters justieren müssen, um nicht mit der Strecke zu kollidieren. Dies bringt deutlich mehr Tiefgang ins Gameplay hinein.
Rasant zur Weltspitze
In erster Linie wartet der Karrieremodus auf uns. In diesem müssen wir in verschiedenen Rennen so viel Preisgeld wie möglich gewinnen. Das Preisgeld wiederum können wir unter anderem in bessere Renngleiter investieren. Die Wettkämpfe sind dabei vielseitig gestaltet: Nicht nur einfache Rennen um die ersten Plätze gilt es für uns zu absolvieren, sondern auch Zeitfahren, Überlebens- sowie Punkterennen, in denen es entweder darauf ankommt, bis zum Ablauf eines Zeitlimits einen schadensfreien Renngleiter zu haben, oder möglichst viel Schaden an gegnerischen Fahrern zu landen. Darüber hinaus können wir mit unserem Preisgeld auch Power-Ups freischalten. Mit diesen können wir beispielsweise mehr Schaden an unserem Gleiter einstecken oder einen permanenten Turboschub bekommen.
Insgesamt ist der Karrieremodus recht simpel gehalten, aber jederzeit durchaus fair und unterhaltsam gestaltet. In jeder Woche unserer Karriere wartet eine gewisse Anzahl von Rennen auf uns, von denen wir nicht alle zwingend absolvieren müssen. Hauptziel ist es, die Rennen auf dem Siegerpodest abzuschließen, also die Plätze eins bis drei zu erreichen. Je nach Platzierung richtet sich natürlich dann unserer Preisgeld. Eine hohe Langzeitmotivation bietet dieser Modus zwar nicht, aber es gibt doch schon eine Reihe von Fahrzeugen und Power-Ups für uns freizuschalten.
Wo sind die Mitspieler?
Interessant sieht es aus, wenn wir Redout mit anderen Spielern und nicht gegen die KI spielen wollen. Leider verfügt Redout ausschließlich über einen Online-Modus, lokale Rennen auf der Switch im TV-Modus oder per Download-Play sind nicht vorhanden. Im Online-Modus ist das Problem wiederum, dass kaum richtige Rennen zu Stande kommen. Entweder finden sich vor Ablauf des Zeitlimits keine Gegner, oder es kommt schon während des Suchvorgangs zu einem Verbindungsabbruch. Ist es dann doch mal zu einem Rennen gekommen, sind wir unbedingt auf die Power-Ups angewiesen, da auch diese im Online Modus aktiv sind. Dies macht den Modus relativ unspielbar bis wir einen gewissen Fortschritt in der Einzelspielerkarriere verzeichnen können.
Das größte Problem von Redout ist aber die Gestaltung des Soundtracks während der Rennen und in den Menüs. Es spielen immer die selben Musikstücke von einer nicht gerade großen Auswahl. Nach einigen Wettkämpfen wiederholen sich recht schnell die rasanten Klänge. Viel schwerwiegender ist aber die Tatsache, dass die Qualität dieser Musikstücke nicht gerade hoch ist. Nach einigen Rennen überanstrengen diese uns mehr, als dass diese wirklich zur Hochgeschwindigkeits-Atmosphäre passen würden.
Geschrieben von Sören Jacobsen
Fazit:
Redout ist ein solides Rennspiel was besonders für Fans von F-Zero oder Fast Racing Neo und RMX durchaus ein Blick wert ist. Der Karrieremodus ist zwar recht simpel gehalten, aber zu jeder Zeit fair und motivierend. Besonders gelungen finde ich die technische Umsetzung: Die Strecken sehen sehr imposant aus und das Gameplay läuft durchweg flüssig. Schade ist dabei, dass es keine Möglichkeit gibt, mit Freunden lokal gegeneinander zu spielen; der Online-Modus funktioniert leider kaum. Größtes Manko von Redout ist aber der Soundtrack. Viele der Techno-Melodien hören sich sehr ähnlich an und strengen mehr an als wirklich mit der rasanten Renn-Atmosphäre zu harmonieren.