Nintendo im Jahr 2016 – SPECIAL

Auch wenn man es kaum glauben kann, das Jahr 2016 ist schon wieder vorbei. Und mit ihm ein Jahr voller großartiger Spiele, Ankündigungen und verzweifeltem Hoffen. Von Minecraft auf der Wii U, über das lang erwartete Star Fox Zero bis hin zu der Enthüllung der mysteriösen NX. Von Pokémon Rumble und Fire Emblem zu Pokémon Sonne und Mond. Von Miitomo über den Überraschungshit Pokémon Go hin zu Super Mario Run. 2016 hatte einiges zu bieten.

Das neue Jahr startete recht ernüchternd für Nintendo-Spieler. Nintendo stieß mit Pokémon Rumble World für den 3DS nach Steel Diver: Sub Wars erneut ins Free-to-Play-Gefilde vor, Square Enix bringt Final Fantasy Explorers nach Europa und Jesse schafft den Sprung auf die Wii U in Minecraft: Story Mode. Daneben erschien mit Lego Marvel’s Avengers ein weiterer Lego-Ableger.

Im Februar sah die ganze Situation doch schon vielversprechender aus. Beinhaltete den Release von The Legend of Legacy und dem lang erwarteten Sequel der Pokémon Mystery-Dungeon-Reihe: Pokémon Super Mystery Dungeon. Mit 720 Pokémon, über 120 zufallsgenerierten Dungeons, stand langem Spielspaß nichts im Wege. Das aber wohl wichtigste Event im Februar fand am 26. Februar statt: Die Pokémon Direct. In dieser wurden die neuen Hauptspiele Pokémon Sonne und Mond vorgestellt, die erstmals vom normalen Pokémon-Gameplay weg und zu neuen Ufern hin tendieren. So hat die Version Einfluss auf die Uhrzeit im Spiel. Lange Zeit war es so, dass das Spiel die Uhrzeit des Systemsübernommen hatte. War es also mittags, war dies auch die Tageszeit im Spiel. In Pokémon Sonne ist dies auch weiterhin der Fall, in Pokémon Mond hingegen müssen wir mit einer zwölfstündigen Zeitverschiebung leben. Haben wir 15 Uhr am Nachmittag, ist es 3 Uhr nachts im Spiel. Dies hat natürlich dann auch den typischen Einfluss auf die Beleuchtung der Umgebung sowie die fangbaren Pokémon. Zu guter Letzt erschien am selben Tag auch noch Bravely Second: End Layer, der heiß erwartete Nachfolger des erfolgreichen Bravely Default.

Da tanzt ja sogar Mr. Shibata!

Direkt zu Beginn des Monats März fand, so kann man wohl durchaus sagen, das Highlight des Monats statt: Am 3. März stellte uns Satoru Shibata im Rahmen einer Nintendo Direct die kommenden Titel vor. Die Direct startete mit Shigeru Miyamoto, der uns Star Fox Zero und Star Fox Guard vorstellte. Über Hyrule Warriors Legends, einer angepassten Version des Wii-U-Titels für den 3DS, Tokyo Mirage Sessions #FE, Paper Mario Color Splash, dem My-Nintendo-Programm Miitomo hin zu Yo-Kai Watch, das Shibata mit seinem tänzerischen Können bewarb und es nach langer Wartezeit endlich nach Europa schaffte. Weiter ging es mit Dragon Quest VII, Fire Emblem Fates und Kirby Planet Robobot. Einen Tag später erschien das HD-Remaster zu Twilight Princess auf der Wii U, zwei Wochen später Pokémon Tekken und das eben angesprochene Hyrule Warrios Legends am 24. März für den 3DS. Und Ende März ging schließlich auch noch das Club-Nintendo-Erbe My Nintendo an den Start und mit ihm erschien Miitomo für Android und iOS.

Im April erschien das lang erwartete Star Fox Zero, das mit innovativer Steuerung versuchte zu glänzen. Auf der E3 2014 hinter geschlossenen Türen als eines von drei Projekten vorgestellt und während der Direct im März nochmals gezeigt, blieb das Spiel leider hinter den Erwartungen der Presse zurück. Kritisiert wurde vor allem die zwanghafte Einbindung des Gamepads in das Gameplay gesehen. Ebenfalls im April erschien, nach langer Portierungszeit, Yo-Kai Watch für den 3DS. In Japan erschien es bereits 2013, hat dort bis heute zwei Nachfolger, mehrere Mangaserien und eine Anime-Fernsehserie erhalten. Lange Zeit forderten die Fans eine Lokalisierung, im April war es dann endlich so weit. Der erste Teil der Yo-Kai-Watch-Reihe erschien in Europa und mit dieser schaffte es auch die Anime-Serie zu uns, die seit Mai auf Nickelodeon ausgestrahlt wird.

Im Mai erschien Fire Emblem: Fates in den Versionen Herrschaft und Vermächtnis in Europa. Erstmalig in der Reihe erschienen die Spiele als doppelte Edition. Je nach dem für welche Edition wir uns entscheiden, kämpfen wir entweder an der Seite der Nohrs oder gegen eben jene. In Vermächtnis bekommen wir mehr Erfahrung und Gold, da im Gegensatz zu Herrschaft optionale Bonuskapitel vorhanden sind. Dabei ist Herrschaft vom Schwierigkeitsgrad höher angesiedelt als Vermächtnis. Die als DLC erschienene dritte Episode Offenbarung stellt einen Mittelweg zwischen Vermächtnis und Herrschaft dar. Es bietet einen Mix der Elemente aus beiden Spielen. So können wir Geld und Erfahrung auf so vielen Wegen wie in Vermächtnis sammeln, während der Schwierigkeitsgrad und die strategischen Elemente mehr in Richtung Herrschaft tendieren.

Nintendo auf der E3

Das Event im Juni: Eindeutig die E3! Auch in diesem Jahr war Nintendo wieder auf der Videospielmesse anzutreffen. Auch wenn Nintendos Auftritt 2016 sehr mager aus spielerischer Sicht war, so hatten wir mit Nintendos Treehouse und dem neusten The-Legend-of-Zelda-Titel, der auf den Namen The Legend of Zelda: Breath oft the Wild hört, jede Menge neuer Informationen und Spielspaß. Nebenbei wurde der Titel auch für die Nintendo Switch, damals noch als NX bekannt, bestätigt. Auf der Switch soll das Spiel mit einer höheren Bildrate und mehr Details laufen. Ein ebenfalls lang erwarteter Titel war Tokyo Mirage Sessions #FE. Das Rollenspiel, das ein Crossover aus Shin Megami Tensei und der Fire-Emblem-Reihe ist, findet in einem modernen Tokio statt. Angehende Stars aus beiden Reihen verbünden sich, um die Welt vor den Untergang zu retten. Nicht zu vergessen sei auch die pinke Knutschkugel Kirby, die es in Kirby: Planet Robobot wieder auf den 3DS verschlug. In Planet Robobot stehen uns neue Verwandlungen zur Verfügung, um zu verhindern, dass die Haltmann OHG den Planten Pop einnimmt.

Der Juli sah da schon wieder etwas magerer aus. Am 6. Juli erschien, zunächst beschränkt auf Australien, Neuseeland und die USA, der Überraschungshit Pokémon Go und nur eine Woche später, am 13. Juli, war auch Deutschland an der Reihe. Pokémon Go ist ein Augmented-Reality-Spiel, das die GPS- und Kamerafunktion des Geräts nutzt, um ein immersives Spielgefühl zu vermitteln. Wir laufen durch die Gegend, das Spiel ortet uns mit GPS und lässt hier und da Pokémon der ersten Generation spawnen, die wir dann, dank der Kamerafunktion, direkt vor uns zu haben scheinen. Seit Release gab es einige Updates, mit dem aktuellsten sind Pokémon der zweiten Generation fangbar. Das versprochene Tausch-Update lässt bisher aber noch auf sich warten. Viel Zeit zum Atmen blieb uns aber nicht, denn nur einen Tag später am 14. Juli präsentierte uns Nintendo den Nintendo Classic Mini. Ein im Raspberry-Pi-Format gehaltenen Kasten, auf dem wir dreißig alte NES-Klassiker wieder erleben können. Da der Andrang unterschätzt worden zu sein scheint, kann man bis heute allerdings immer noch keine mehr bestellen, ohne überteuerte Preise von Resellern in Kauf zu nehmen. Die erste Lieferung war innerhalb von Stunden vergriffen.

Alle Jahre wieder ruft die Gamescom

Vom 17. bis 21. August war es mal wieder soweit: Köln ruft Gamescom-Besucher aus aller Welt zu sich. Nintendo stieg mit dem Splatoon-Showdown in die European eSports League ein, bei dem sich die Gewinner sich ein Exemplar der Switch sichern konnten. Zum Spielen gab es dieses Jahr leider kaum neues, der Fokus wurde ganz klar auf das Bühnenprogramm und auf den neusten Zelda-Teil gesetzt. Dennoch konnten sich die Besucher die Zeit mit Mario Kart 8, Pokémon Tekken, Super Mario Maker und den neusten eShop-Titeln – den Nindies – vertreiben.

Im September erschien mit Metroid Prime: Federation Force ein Spiel, das Fans der Metroid-Reihe enttäuscht zurückließ. Außer dem Namen und den Figuren hatte es mit einem klassischen Metroid-Titel nichts zu tun. Das Gameplay selbst war ebenfalls nur recht mittelmäßig, kritisiert wurde vor allem der Fokus auf den Shooter-Aspekt und den Multiplayer. Mit Dragon Quest VII erschien nach langer Zeit mal wieder ein neuer Teil der Reihe in Europa, das Original erschien bereits 2000 in Japan, schaffte es aber nie nach Europa.

Aus NX mach Switch

Der Oktober brachte mit Paper Mario: Color Splash ein Spiel, das im Voraus oft belächelt, von der Presse dann aber doch positiv aufgefasst wurde. Kritisiert wurden vor allem das Gamedesgin und das Kampfsystem, gelobt hingegen der Humor und Stil des Spiels. Kurz darauf präsentierte uns Nintendo mit dem Switch-Trailer ein drei-minütiges Video von einer Hybrid-Konsole. Der Trailer bestätigte nur die Gerüchte, die sowieso im Umlauf waren. So ist es Heim- und tragbare Konsole in Einem, die Spiele kommen auf Cartridges und werden von einem nVidia-Chip angefeuert. Nähere Infos erhalten wir am 13. Januar diesen Jahres auf einer eigenen Präsentation, Release der Nintendo Switch ist im März.

Wer schon immer mal das originale Mario Bros spielen wollte, hat seit November die Möglichkeit dazu – zumindest wenn er einen der heiß begehrten Nintendo Classic Minis ergattern konnte. Das kleine Gerät kann an den Fernseher angeschlossen werden und beinhaltet dreißig Spiele. Allerdings sollte man kein Problem damit haben, sich direkt vor den Fernseher zu setzen; die Kabel für Controller und Netzteil sind sehr kurz. Ebenfalls im November erschienen die neusten Ableger der Pokémon-Reihe: Sonne und Mond. Die Änderungen, die diese brachten, gefallen nicht jedem, man sollte dennoch einen Versuch wagen, schließlich wurde das Spiel mehr als positiv aufgenommen.

Renn kleiner Mario, renn

Klempner Mario hat im Dezember viel zu tun: Super Mario Maker erschien Anfang des Monats für den 3DS und seit dem 15. Kalendertürchen rennt er auch noch auf dem iPhone, um Prinzessin Peach zu retten. Da der Port von Super Mario Maker um seine Online-Funktionen beschnitten wurde, hagelte es viel Kritik, ein Kauf für Wii-U-Besitzer lohne sich nicht. Super Mario Run hingegen wurde zwar ebenfalls kritisiert, allen voran aufgrund des Online-Zwangs, das Spiel selbst hingegen ist gut aufgenommen worden. Einzig der Preis von zehn Euro dürfte etwas schmerzen, schließlich ordnet es sich damit im oberen Preisfeld für mobile Spiele ein. Wer sich aber dafür entscheidet, erhält ein tolles Ein-Finger-Spiel, das ein paar Stunden unterhalten kann.