Shotgun King: The Final Checkmate – TEST

Schach in Kombination mit rundenbasiertem Roguelike und einer Schrotflinte? Genau das bieten Punkcake Delicieux und Publisher Headbang Club mit Shotgun King: The Final Checkmate. In dem Strategie-Roguelike, ist es unsere Aufgabe als tyrannischer schwarzer König mit unserer Schrotflinte auf Rachefeldzug zu gehen.


Ungewöhnliche Spielkonzepte oder Verbindungen verschiedener Grundlagen sind heutzutage keine Seltenheit mehr. Punkcake Delicieux hat sich für ihr Strategie-Roguelike Shotgun King: The Finale Checkmate eines der wohl bekanntesten und ältesten Taktik-Brettspiele, das auch als Sport ausgeübt wird, gewählt: Schach. In drei Modi ziehen wir als schwarzer König mit unserer königlichen Schrotflinte los, um uns auf Schachbrettern an den zum weißen König übergelaufenen Untertanen, dessen Soldaten und dem Herrscher selbst zu rächen. Das spielt sich wesentlich taktischer und herausfordernder als wir erwartet haben und birgt reichlich Spielspaß.

Rächender König

Ausgangspunkt von Shotgun King: The Finale Checkmate ist der Thronmodus. Dabei handelt es sich um einen zwölf Ebenen beziehungsweise Level umfassenden Storymodus. Ja, Shotgun King erzählt die rudimentäre Geschichte über die Rache des von uns verkörperten schwarzen Königs tatsächlich in einem eigenen Modus samt einigen wenigen Standbild-Zwischensequenzen mit deutschen Texten. Witzig erzählt, stellen wir uns den weißen Schach-Spielfiguren entgegen, um Rache zu nehmen. Als Tyrann haben wir dabei wenig Interesse an den verständlichen Gründen für den Verrat unserer Untertanen oder dem feindlichen Herrscher. Dank insgesamt fünfzehn Schwierigkeitsgraden und fünf unterschiedlichen Schrotflinten, die wir mit der Zeit freischalten, bietet der Thronmodus genug Abwechslung und regt sogar zum erneuten Durchspielen an.

Haben wir die Geschichte einmal erfolgreich abgeschlossen, was relativ schnell möglich ist, dürfen wir uns auch am Endlos-Modus und schließlich am Jagd-Modus versuchen. Das grundlegende Gameplay bleibt dabei immer identisch. Rundenweise ziehen wir als schwarzer König über ein Schachbrett und stellen uns den weißen Figuren entgegen. Allerdings besiegen wir diese nicht wie im klassischen Schach, sondern zielen mittels rechtem Stick mit unserer Schrotflinte und schießen auf Knopfdruck. Jede Figur verfügt dabei über einen anderen Lebenspunktewert. Außerdem beeinflussen Feuerkraft, Schussdistanz und Streuung unserer Schrotflinte, wie und ob wir treffen.

Taktische Karten

Schließen wir einen Level erfolgreich ab, erhalten wir als Belohnung eine von zwei zufälligen Karten. Diese gewähren hilfreiche Boni wie höhere Feuerkraft, mehr maximale Munition oder sogar negative Effekte für unsere Gegner. Allerdings erhält die weiße Armee nach jedem Level ebenfalls eine Karte. Welche das ist, hängt von mit unserer Entscheidung ab. Hier gilt es also nicht nur zu bedenken, welche Karte uns den besten Vorteil bringt, sondern auch zu große Nachteile zu vermeiden. Sterben wir, müssen wir wieder von vorne anfangen und verlieren nicht nur sämtliche Karten, sondern auch unseren Levelfortschritt. Hier zeigen sich die Roguelike-Elemente von Shotgun King. Gerade der Endlos-Modus kann mitunter sehr herausfordernd werden. Zumal wir nach einiger Zeit keine neuen Karten mehr erhalten, unser Gegner aber immer weitere Vorteile.

Beim Jagdmodus handelt es sich grob betrachtet um eine Horde-Variante. Wir müssen uns gegen immer neue auf dem Schachbrett erscheinende Gegner zur Wehr setzen und möglichst lange überleben. Besiegte Könige gewähren hierbei neue Karten. Das ist genauso motivierend und fordernd wie die anderen beiden Modi und unterstreicht, wie abwechslungsreich Shotgun King trotz des simplen Spielprinzips und der Schach-Thematik ist. Dafür bleibt das Strategie-Roguelike optisch in einem einfachen Retro-Stil gehalten und bietet keinerlei Abwechslung. Ähnliches gilt für Sound- und Musikuntermalung, die wenig Abwechslung bieten. Doch die audiovisuelle Präsentation passt zu Shotgun King und wirkt sich nicht negativ auf den Spielspaß aus. Zwar wird der Spielablauf mit der Zeit etwas repetitiv, doch an unserer Motivation, alle Schwierigkeitsgrade abzuschließen und unsere Rekorde im Endlos- und Jagdmodus zu brechen, ändert das nichts. Gerade für kurz Runden zwischendurch eignet sich Shotgun King hervorragend.

Geschrieben von Alexander Geisler

Fazit:

Das Grundkonzept von Shotgun King: The Final Checkmate ist so simpel wie witzig. Als tyrannischer König mit Schrotflinte gegen andere Schachfiguren antreten, mag seltsam klingen, spielt sich aber motivierend und spaßig. Dazu tragen neben der rudimentären, aber ausreichenden Geschichte vor allem die verschiedenen Modi bei. Zwar ändert sich am Gameplay wenig, dennoch wird ausreichend Motivation bei Highscore-Jagd und mit den fünfzehn Schwierigkeitsgraden geboten, um immer wieder aufs Neue zu unterhalten. Gerade dank der kurzen Runden, eignet sich Shotgun King perfekt für zwischendurch. Wer rundenbasierte Strategie und Roguelikes mag, sollte sich Shotgun King unbedingt genauer ansehen.