Symphony of Eternity – TEST

Immer mal wieder werden Spiele nach ihrem Release auf Mobile-Geräten auch auf gewöhnlichen Videospiel-Plattformen veröffentlicht. Nach dem neuen Layton-Spiel ist dies ist auch beim klassisches japanisches Rollenspiel Symphony of Eternity der Fall, welches nun für den 3DS erscheint.


Der Spieltitel Symphony of Eternity gibt zwar keinen direkten Hinweis auf den Inhalt des Spiels, ist mit dem äußerst generischen Rollenspiel-Titel aber perfekt im Einklang mit dem Rest des Spiels. Denn das Fantasy-Rollenspiel meistert alle Kapitel des Genre-Lehrbuchs und geht dabei kaum weiter als nötig. Das muss aber nicht zwangsläufig schlecht sein.

Unsere Hauptfigur Kreist und sein Golem Dauturu sind auf der Suche nach dem sagenumwobenen Schwert Regratlute, welches angeblich des Trägers Wünsche erfüllen kann. Der Weg der beiden Prototyp-Abenteurer führt selbstverständlich nicht zuletzt an sechs heiligen Elementarkristallen und einer Prinzessin auf Abwegen vorbei, die direkt in die Partie integriert wird. Schnell stellt sich der bekannte Rollenspiel-Rhythmus ein, in dem wir regelmäßig neue Dörfer besuchen, Dungeons leer fegen und Endgegner bekämpfen. Die Erzählung bedient sich zwar an zahllosen Fantasy-Rollenspiel-Klischees, bleibt aber reduziert im Hintergrund und bombardiert uns nicht mit Textmassen, sodass sie als leichte Berieselung zwischen den Gameplay-Einlagen ihren Zweck erfüllt. Eine akzentuierte Prise Humor, die erstaunlich effektiv ist, überraschte uns sogar.

Déjà-vus an allen Ecken

Auch wenn das Spiel kein wirkliches Tutorial besitzt, wird jeder mit dem rundenbasierten Kampfsystem sehr schnell zurechtkommen. Dieses ist mit unterschiedlichsten Elementen angereichert, die wir schon alle in anderen Spielen erlebt haben. Mit unserer drei Figuren starken Gruppe nehmen wir die Gegner aufs Korn, indem wir auf der Spielwelt in diese hineinlaufen. Mit normalen Angriffen und Skills, die an unseren Magiepunkten zehren, setzen wir uns routiniert zur Wehr. Diese Scharmützel gehen schnell von der Hand und fordern uns kaum – sind aber nach ein paar wenigen Sekunden schon wieder vorüber. In den zahlreichen Endgegner-Kämpfen kommt ab und an Spannung auf, unser mit Heilmittel vollgestopfter Beutel lassen uns aber auch diese meistern. Mit dem in Kämpfen verdientem Gold konnten wir regelmäßig für Nachschub sorgen und uns die neusten Ausrüstungen leisten, ohne eine Grind-Runde einzulegen.

Ein cooles – wie bekanntes – System stellen die Tafeln dar, in denen die Skills für bestimmte Klassen gespeichert sind. Um diese zu meistern und für immer einsetzen zu können, müssen wir in Kämpfen zunächst eine gewisse Anzahl an Technik-Punkten sammeln. Diese Individualisierungsmöglichkeit lässt uns wählen, welche Skills wir welchem Charakter in welcher Reihenfolge beibringen wollen. Darüber hinaus können wir regelmäßig ein paar Punkte frei nach Wahl in unsere Charakterwerte investieren. Zusammen mit klassischen Ausrüstungsgegenständen bietet Symphony of Eternity hier wirklich nette Möglichkeiten, unsere Figuren zu formen.

Nostalgischer Schrecken

Die Retro-Grafik wird viele Spieler auf den ersten Blick sofort abschrecken. Zwar könnten die reduzierten und schroffen Darstellungen auch direkt von einer 8- oder 16-Bit Konsole abstammen, das Spiel besitzt aber leider nicht jenen Charm vieler klassischer Rollenspiele aus fast vergessenen Zeiten und auch damals hätte man einige Kritikpunkte am visuellen Stil gefunden. Zum Beispiel die absurden Größenverhältnisse: Unsere Spielfigur wird in Städten und Dungeons auf minimalste Größe reduziert und wir hatten teils Probleme, sie nicht aus dem Auge zu verlieren. Wichtige Treppen oder Schalter, die ab und an verschlossene Türen öffnen, sind auch provokant klein dargestellt. Auch stecken wir gerne mal in einem Pixelbrei fest. Ironischerweise existiert dieses Problem auf der Oberwelt nicht, über die wir neue Ziele ansteuern.

Schade ist auch, dass das Spiel den Touchscreen nicht nutzt und unser Touchpen die gesamte Spieldauer ungenutzt im Schacht des 3DS stecken bleiben musste. Immerhin ließ sich auch die Mobile-Vorlage per Touchscreen steuern und viele Bedienelemente sind schon auf dem unteren Bildschirm angesiedelt – perfekt für den Stylus. Allerdings geht die Steuerung auch mit regulären Knöpfen problemlos von der Hand.

Geschrieben von Jonas Maier

Fazit:

Symphony of Eternity servierte mir eine der elementarsten und klassischsten Rollenspielerfahrungen, die ich bisher erlebt habe. Auch wenn mich die Heldenreise auf der Suche nach einer heiligen Waffe und einem Sechserpack Elementkristallen nicht wirklich abholen konnte, wurde ich doch vom Humor der Figuren überrascht – das hätte ich so nicht erwartet. Leider ist die pixelige Darstellung alles andere als ausgereift und ruft bei uns keinerlei nostalgische Erinnerungen an Retro-Rollenspiel-Zeiten ab. Ansonsten ist das Spiel recht kurz angebunden, womit sich der Spieler auch während kurzen Partien auf den Gameplay-Aspekt konzentrieren kann. Das Kampfsystem macht durchaus Spaß und es gibt einige Systeme zur Individualisierung der Figuren. Insgesamt werden aber wohl nur Rollenspiel-Fans zufriedengestellt werden.