Teslagrad – TEST
Nikola Tesla machte sich vor allem für seine Entwicklungen auf dem Gebiet der Elektrotechnik einen Namen. Ohne ihn würde unser Alltag wahrscheinlich wesentlich unkomfortabler ausfallen und auch das Spiel Teslagrad gäbe es nicht, welches Elemente wie Elektrizität und Magnetismus spielerisch umsetzt.
Gegensätzliches zieht sich an – Gleiches stößt sich ab, dieser Grundlage des Magnetismus bedient sich Teslagrad, um unsere kleine Figur durch unterschiedliche Rätselpassagen zu manövrieren. Mit unseren geladenen Handschuhen können wir bestimmte Objekte positiv oder negativ laden und dadurch Barrieren entfernen oder Schalter umlegen. Nach und nach erweitert sich unser Handlungsspielraum mit neuen Gadgets, mit denen wir den zweidimensionalen Tesla-Tower Stück für Stück erklimmen.
Die Rätsel sind dabei stets logisch und die Lösung immer nachvollziehbar – hängen wir etwas länger an einer Stelle, wird uns im Nachhinein immer klar, wo unser Denkfehler lag. Teslagrad kommt dabei ganz ohne Dialoge oder Sprachausgabe aus, die knappe Story wird mit Ingame-Bühnenstücken fortgeführt, kann aber auch getrost ignoriert werden. Der Fokus liegt nämlich stets auf den Rätsel-Abschnitten, die regelmäßig mit Kämpfen aufgelockert werden.
Elektrisierende Kämpfe
Denn ab und an stellen sich uns Bossgegner in den Weg. Diese Gegner sind abwechslungsreich und kreativ gestaltet und bringen spezifische Angriffsmuster und Schwächen mit sich. Da wäre zum Beispiel ein metallener Vogel, dem wir mit gezielten Stromstößen den Garaus machen müssen – allerdings ist das Spiel teilweise nicht auf längeren Auseinandersetzungen ausgelegt. Zum einen hält unser Charackter nur einen Treffer aus, was bei den mehrstufigen Gegnern mit unterschiedlichen Angriffs-Phasen schnell einmal frustrieren kann. Zum anderen ist auch die Steuerung sowie einige Fähigkeiten nicht darauf optimiert, in einem hastigen Kampf eingesetzt zu werden. Somit gehen eine Menge versuche ins Land, bis wir einen Gegner besiegt bekommen. Selbst wenn wir die richtige Strategie schnell durchschaut haben – denn die Ausführung muss stets perfekt sein.
Nach jedem Ableben dauert es dank der knappen Ladezeiten glücklicherweise nie lange, bis wir zurück im Geschehen sind. Dennoch hätten wir uns gewünscht, dass das Spiel den Fokus stärker auf den Rätsel-Passagen legt und diese vielleicht erweitert hätte – das Potential ist eindeutig vorhanden. Optionale Sammelgegenstände sorgen für zusätzliche Herausforderungen, die die reguläre Spielzeit von gut fünf Stunden noch einmal erweitern. Wer wirklich auch die letzten Momente von Teslagrad erleben will, wird allerdings um die Sammelei nicht herumkommen. Für Switch exklusiv ist die angenehme Einbindung von HD-Rumble, das uns beim Einsatz von bestimmten Elektro-Fähigkeiten ein schön haptisches Feedback gibt.
Geschrieben von Jonas Maier
Fazit:
Teslagrads Gadgets sowie die Rätsel, die damit gelöst werden, machen zu jeder Zeit Spaß und sind auf einer angenehmen Ebene immer schön logisch durchschaubar. Dazu mochte ich, dass sich das kleine aber feine Repertoire an Fähigkeiten stetig und sinnvoll erweitert. Schneller als erwartet geht das Abenteuer dann aber zu Ende, mit den Spielsystemen rund um Strom und Magnetismus wären auf jeden Fall noch einige spannende Rätsel-Passagen drin gewesen. Leider fokussiert sich das Spiel meiner Meinung zu sehr auf die dazwischenliegenden Auseinandersetzungen mit größeren Gegnern, die uns mit einem Treffer niederstrecken. Das sorgt für längere Fruststrecken – sobald diese Gegner aber erledigt sind, schlagen uns die Rätsel-Designs schnell wieder in ihren Bann.