Touhou Kobuto V: Burst Battle – TEST
Eine Schrein-Maid in Geldnot und mit Langeweile macht sich auf die Suche nach Abenteuern – verstrickt sich dabei aber nur in kämpferischen Auseinandersetzungen. In Touhou Kobuto V: Burst Battle verdreschen wir bunte Anime-Figuren, ob das auch genauso unterhält wie es klingt, lest ihr am besten im Test.
Das Touhou-Universum hat inzwischen schon eine große Anzahl an unterschiedlichen Spielen hervorgebracht, darunter hauptsächlich Shoot ‚em ups und nun auch ein 3D-Kampf-Spiel. Mit Touhou Kobuto V: Burst Battle bekommen wir hier im Westen endlich auch Einblick in das ursprünglich 2010 erschienene Spiel. Innerhalb des Story-Modus begleiten wir neun Anime-Mädels auf ihrem prügelintensiven Alltag. Gekämpft wird im Eins gegen Eins gegen andere Figuren des Touhou-Universums. Die Scharmützel folgen Schlag auf Schlag und werden nur von kurzen Textfetzen unterbrochen, die aufgrund ihrer inhaltlichen Banalität aber zum Überspringen anregen. Ein Durchlauf mit einer Figur dauert in der Regel nicht länger als fünfzehn Minuten. Anschließend starten wir automatisch mit der Story einer der nächsten Figuren. Leider können wir innerhalb dieses Modus nicht speichern und müssen – falls wir diesen verlassen – wieder mit dem letzten Charakter von Beginn an starten.
Gekämpft wird in quadratischen und leeren Arenen – der Fokus liegt auf dem richtigen Wählen und Einsetzen der Angriffs- und Bewegungsoptionen. Die einzelnen Figuren besitzen unterschiedliche magische Fern- und Nahkampf-Angriffe, die sich zwar ähneln, aber immer Unterschiede in ihren Angriffsmustern bieten. Sprünge verlagern das Kampfgeschehen dazu in die dritte Dimension. Die puppenhaften Figuren bewegen sich allerdings sehr träge über den Bildschirm, schneller geht es mit dem elementaren Dash, der allerdings nach einem Gebrauch wieder aufgeladen werden muss.
Hinderliche Bewegungen
Im Endeffekt Dashen wir genauso wie unser Gegner kontinuierlich über den Bildschirm und reihen unterschiedliche Angriffe aneinander. Auch wenn die Kämpfe durchaus Spaß machen, haben wir ein gutes Trefferfeedback und das Gefühl, die stetige Kontrolle über unsere Figur zu haben, die meiste Zeit vermisst. Auch die Kamera-Kontrolle erfolgt überaus mühselig und langsam, sodass Gegner ab und an schwer im Bild zu halten sind. Überraschend fordernd fällt der Einstieg aus, was auch dem fehlenden Tutorial geschuldet ist. Allerdings lassen sich die Steuerungs-Grundlagen in der gut platzierten Anleitung schnell nachlesen. Passend für das Fighting-Game-Genre lassen sich auch alle Buttons frei nach Wahl belegen. Eine schöne Komfortoption.
Neben dem Story-Modus gibt es einen Arcade-Modus, der sich anbietet, um unterschiedliche Figuren auszuprobieren und Angriffstypen zu studieren, sowie eine Möglichkeit gegen unterschiedlich starke Computer-Gegner zu kämpfen. Schönerweise bietet Touhou Kobuto V: Burst Battle einige Multiplayer-Optionen. Sowohl lokal im Couch-Co-op mit je einem Joy-Con als auch über das Internet können wir gegeneinander antreten. Online taten wir uns im Testzeitraum allerdings schwer, Gegner ausfindig zu machen.
Das Spiel hat seine Wurzeln auf der PlayStation 4 und PlayStation Vita – visuell war der Titel allerdings schon 2010 veraltet. Die Charaktermodelle besitzen durch ihre plumpe und kindliche Art einen gewissen Charm – strotzen allerdings auch nicht vor Details. Die Hintergründe der sterilen Kampfareale solltet ihr euch lieber auch nicht genauer anschauen. Die Dialog-Abschnitte werden durch Charakter-Portraits und Hintergrundbilderdargestellt. Diese fallen sehr bunt aus und besitzen eine harmonische Farbgebung.
Geschrieben von Jonas Maier
Fazit:
Dank des fordernden Schwierigkeitsgrads, anhand dessen ich spürbar erkennen konnte wie ich besser wurde, hatte ich anfangs durchaus Spaß mit den Kämpfen des Spiels. Aber auch ich als vergleichsweiser Frischling im Genre konnte nicht darüber hinweggetäuscht werden, dass die mangelhafte Steuerung, Kamera und nicht zuletzt die unverhofft langsame Fortbewegung darauf hinweist, dass ich es hier bei Weitem nicht mit einem guten Vertreter des Genres zu tun habe. Leider ist die Story sehr unspektakulär, reines Beiwerk und unterscheidet sich als eine Aneinanderreihung von Arena-Kämpfen kaum vom Arcade-Modus. Im Multiplayer, der mit lokalen und online Modi schön umfangreich ausfällt, gegen echte Mitstreiter verspricht der Titel etwas mehr Spaß.