
Pokémon-Legenden: Z-A – VORSCHAU
Im Gegensatz zur sinkenden Qualität der Pokémon-Reihe auf der Switch, die vor allem an technischen Problemen leidet, sticht das Spin-off Pokémon-Legenden: Arceus heraus. Jetzt will Entwicklerstudio Game Freak das Kunststück mit Pokémon-Legenden: Z-A wiederholen.
Es ist schon beachtlich, wenn ein Entwicklerstudio jahrelang an einem Rollenspiel werkelt, das auch noch exklusiv für ein Videospielsystem erscheint, und dann gerade in technischer Hinsicht derart enttäuscht, dass auch noch die Spielbarkeit darunter leidet. So geschah es zumindest bei Pokémon: Karmesin & Purpur, das unter heftigen Ruckeleinlagen und zuweilen Spielabstürzen leidet. Auch am Gameplay hat sich nur im Detail etwas getan. Dies ist insofern fragwürdig, da Nintendo mit Pokémon-Legenden: Arceus fast ein Jahr zuvor bereits gezeigt hat, in welche Richtung sich das Franchise entwickeln kann. So erhielt der Titel im Gegensatz zu den später veröffentlichten Hauptteilen etliche Traumwertungen seitens der Fachpresse. Auch für uns gehört das Spin-off zu den besten Pokémon-Spielen bislang, weshalb wir sehr gespannt auf Pokémon-Legenden: Z-A sind.
Dieses Mal bekommen wir es aber nicht, wie wir im Vorfeld noch gemutmaßt haben, mit einem historischen Setting zu tun. Stattdessen bleiben wir in der Gegenwart. Genauer gesagt findet das ganze Geschehen in Illumina City statt; eine Stadt, die Fans aus den Nintendo-3DS-Klassikern Pokémon: X & Y kennen. Laut der Nintendo-Produktseite sind in Illumina City Stadtentwicklungspläne im Gange. Die Metropole soll sich zu einem Ort entwickeln, an dem Menschen und Pokémon in Harmonie leben können.
Licht und Schatten in Illumina City
Aus dem Ende Juli 2025 veröffentlichten Story-Trailer wissen wir bereits, dass eine entscheidende Rolle innerhalb dieser Stadtentwicklungspläne Team MZ einnimmt. Je nach Erscheinungsbild werden wir von den Figuren Alton oder Zita in die Gruppe aufgenommen. Wir gehen davon aus, dass diese und wohl auch weitere Charaktere innerhalb von Team MZ, wie die angehende Modedesignerin Kaylen oder Duro, eine Tänzerin in spe, eine Art Mentorenrolle einnehmen und uns an die Hand nehmen. Im Klinsch mit Team MZ liegt der Corrosio-Clan oder vielmehr dessen Anführer Ravan. Dessen Ziele sind uns bislang jedoch unbekannt. Wir glauben allerdings weniger an komplexe Pläne und können uns denken, dass hinter den Machenschaften des Syndikats klischeebehaftete Anstrengungen stecken.
Stören würde es uns nicht, ist die Story in Pokémon-Spielen doch so gut wie immer Mittel zum Zweck. Das heißt, dass wir uns im Spiel wohl eher auf unser persönliches Ziel im Leben konzentrieren und die Handlung als schmuckes Beiwerk notgedrungen miterleben. So nehmen wir in Pokémon-Legenden: Z-A am fast schon titelgebenden Z-A Royale teil. Dies ist ein allnächtlicher Wettkampf, in dem wir gegen immer stärkere Trainer antreten. Hierzu soll übrigens auch Ravan gehören. Es würde uns nicht wundern, wenn dieser uns schon früh auf dem Kieker hat.
Um sich greifende Megamanie-Entwicklung
Zum Gameplay lässt sich sagen, dass das Spiel über einen Tag-und-Nacht-Zyklus verfügt, denn während das Z-A Royale nur nachts stattfindet und wir in diesem peu à peu die Rangleiter erklimmen, können wir tagsüber in Ruhe die Stadt erkunden, neue Taschenmonster fangen und in unser Team aufnehmen. Zu Beginn des Spiels wird uns daher mit Endivie, Karnimani oder Floink ein Starter-Pokémon an die Seite gestellt. Fragt uns bitte nicht, warum zwei dieser Wesen Starter-Pokémon der zweiten Generation und eines ein Starter-Pokémon der fünften Generation ist – dieses Mysterium haben wir selbst noch nicht durchblickt. Lassen wir unseren inneren Monk für den Moment einfach mal toben!
Auch in Illumina City toben so einige Pokémon, denn in der Stadt greift die ominöse Megamanie-Entwicklung um sich. Pokémon durchlaufen aus keinem erklärbaren Grund die Mega-Entwicklung. Unsere Aufgabe in Pokémon-Legenden: Z-A besteht darin, diese Pokémon durch einen Kampf zu beruhigen. Es würde uns nicht überraschen, wenn das Corrosio-Syndikat mit seinen mafiösen Strukturen seine Finger im Spiel hat. In jedem Fall könnte es schwierig sein, sich dem Megamanie-Pokémon alleine zu stellen, weshalb im Trailer dazu geraten wird, ein Mitglied von Team MZ mit in den Kampf zu nehmen und die Bande zu den eigenen Pokémon ausreichend zu stärken.
Semi-rundenbasiertes Kampfsystem
Abseits der Kämpfe soll es in Illumina City aber auch genug zu tun geben. Dies fängt beim einfachen Stylen oder Entspannen mit den Pokémon an und endet in zahlreichen Nebenquests. Unter anderem helfen wir der Detektivin Matière bei ihren Fällen oder fangen möglichst viele Pokémon, um der Wissenschaftlerin Magnolia bei ihrer Forschung zu unterstützen. Als Belohnung wirken neue Items oder Attacken, die wir unseren Monstern beibringen können. Wir gehen davon aus, dass wir alleine mit den Nebenquests etliche Stunden zusätzlich zur Rahmenhandlung beschäftigt sind.
Die größte Neuerung dürften jedoch die dynamischen Kämpfe sein, von denen wir uns auf der Gamescom 2025 in einer spielbaren Demoversion selbst überzeugen konnten. Nintendo behauptet, die Kämpfe würden in Echtzeit ablaufen. Tatsächlich ist es aber ein semi-rundenbasiertes Konzept. Attacken können nun nicht mehr nur begrenzt eingesetzt werden, da das Spiel auf Aktionspunkte verzichtet. Stattdessen setzt ähnlich wie in Xenoblade Chronicles eine Abklingzeit ein, sodass wir ein und dieselbe Attacke nicht mehrfach hintereinander einsetzen können. Wir finden diese Veränderung super, da dies zusätzlich eine taktische Tiefe ins Spiel bringt. Sollten die Entwickler bis zum 16. Oktober 2025 auch das Balancing in den Griff bekommen, steht uns in Pokémon-Legenden: Z-A Großes bevor!
Geschrieben von Eric Ebelt
Prognose:
Auf Pokémon-Legenden: Z-A bin ich schon sehr gespannt, denn den Vorgänger Pokémon-Legenden: Arceus finde ich so gut, dass er zu meinen liebsten Pokémon-Spielen bisher gehört. Obwohl mir ein historisches Setting lieber gewesen wäre, habe ich mich mit Illumina City als Schauplatz bereits angefreundet. Die Stadt ist schön gestaltet und bietet mit einzigartigen Charakteren, zahlreichen Nebenquests und einigen zähmbaren Monstern sicherlich viel Abwechslung. Interessant finde ich auch den Ansatz, dass ich tagsüber die Stadt erkunden darf und mich in der Nacht am Z-A Royale versuchen darf. Sollte der Tag-und-Nacht-Wechsel dynamisch ablaufen, so werde ich bei der Abenddämmerung sicherlich ein Kribbeln in den Fingern verspüren. Das einzige, was mir Sorgen bereitet, ist die Story. Diese ist in den Spielen des Franchises meist nur schmuckes Beiwerk. Dabei würde ich mir so sehr wünschen, auch einmal handlungstechnisch richtig mitgerissen zu werden. Wie die Qualität der Geschichte am Ende ausfällt, werde ich wohl Mitte Oktober selbst erfahren können, denn dann wird Pokémon-Legenden: Z-A den Cartridge-Schacht meiner Nintendo Switch 2 nicht mehr so schnell verlassen.