Alex’ Spiele des Jahres 2024 – SPECIAL

Als dritter NMag-Redakteur blickt Alex in seinem persönlichen Jahresrückblick auf 2024 zurück. Dafür verrät er nicht nur seine Spiele-Favoriten des Jahres, sondern auch Geheimtipps und blickt ein wenig über den Tellerrand.


Wieder neigt sich ein Jahr dem Ende und mittlerweile ist es Tradition, dass die NMag-Redaktion zwischen Weihnachten und Silvester auf das Nintendo-Jahr zurückblicken. Nach Eric und Arne habe ich auch überlegt, welche Spiele mir dieses Jahr besonders im Gedächtnis geblieben sind und mit welchen Titeln ich am meisten Spaß hatte. Obwohl ich Eric teilweise verstehen kann, bin ich etwas positiver gestimmt und hatte sogar Schwierigkeiten mich auf fünf Spiele festzulegen. Deshalb ist meine Liste eine Auswahl meiner Favoriten, während es einige Spiele, die es ebenfalls verdient hätten erwähnt zu werden, nicht geschafft haben.

Erwähnen möchte ich hier die beiden Ace-Attorney-Neuauflagen, Prince of Persia: The Lost Crown, Paper Mario: Die Legende vom Äonentor und Mario & Luigi: Brotherhood, die ebenfalls zu meiner engeren Favoriten-Liste gehören. Außerdem habe ich viel Zeit mit kleineren Spielen wie Cat Quest III, Neva oder Wizardry: Proving Grounds of the Mad Overlord verbracht. Eine besondere Überraschung war für mich Drova: Forsaken Kin. Ein fantastisches Indie-Rollenspiel eines kleinen Sechs-Personen-Studios aus Deutschland, das die Essenz der Gothic-Reihe atmet und gleichzeitig sehr eigenständig ist. Zudem haben es einige Visual Novels nicht auf die Liste geschafft, um das Genre nicht zu dominant präsent zu haben. Hier seien unbedingt KonoSuba: God’s Blessing on the Wonderful World Love For These Clothes Of Desire!, Tsukihime: A Piece of Blue Glass Moon und der Visual-Novel-Strategie-Rollenspiel-Mix Goblin Slayer: Another Adventurer – Nightmare Feast erwähnt. Zahlreiche Spiele wie Dragon Quest III 2D-HD Remake oder Fantasian: Neo Dimension konnte ich leider nicht ausführlich genug spielen, weshalb sie unberücksichtigt geblieben sind.

Aber genug der Worte und zu meinen fünf besten Spielen des Jahres 2024 für die Nintendo Switch in alphabetischer Reihenfolge.

Another Code: Recollection

Another Code: Doppelte Erinnerung und Another Code R: Die Suche nach der verborgenen Erinnerung gehören zu meinen Favoriten für Nintendo DS und Nintendo Wii. Bereits die Originale habe ich mit großer Begeisterung gespielt. Entsprechend gefreut habe ich mich, als Nintendo überraschend Another Code: Recollection angekündigt hat. Es ist sinnvoll, dass die Neuauflage die Adventures nicht originalgetreu umsetzt, sondern neu interpretiert. Dadurch werden alte Schwächen behoben und durch neue Stärken ergänzt. Zumal mich die Mystery-Abenteuer-Geschichten beider Spiele noch genauso fesseln wie 2005 und 2009.

Dazu gesellen sich die knackigen, motivierenden Rätsel, die erstklassige Atmosphäre und sympathische Charaktere. Vor allem Ashley habe ich sofort wieder ins Herz geschlossen und mit ihr mitgefiebert. Sicher, die Erzählweise ist ruhig, entschleunigt und manchmal langatmig, aber das hat mich genauso wie die grafisch und technischen Schwächen nicht gestört. Dafür bin ich zu sehr in der Geschichte versunken. Als Wunsch möchte ich hier noch ein ähnliches Remake der ebenfalls von Cing stammenden Adventures Hotel Dusk: Room 215 und Last Window: The Secret of Cape West wünschen.

Emio – Der lächelnde Mann: Famicom Detective Club

Für mich war Emio – Der lächelnde Mann: Famicom Detective Club die überraschendste und wahrscheinlich auch beste Ankündigung des Jahres. Trotz der 2021 erschienenen Remakes von The Missing Heir und The Girl Who Stands Behind, hätte ich nie mit einem neuen Teil der Famicom-Detective-Club-Reihe gerechnet. Als großer Fan des Remakes der beiden Vorgänger, habe ich mich sehr auf Emio – Der lächelnde Mann gefreut und das Visual-Novel-Adventure hat mich nicht enttäuscht.

Die spannende Geschichte hat mich sofort gefesselt und bis zum Ende nicht mehr losgelassen. Von der dichten Atmosphäre begleitet, folge ich gespannt den Ermittlungen im Mordfall Eisuke Sasaki und ergründe die Verbindungen zu Serienmorden achtzehn Jahre zuvor sowie der urbanen Legende des lächelnden Mannes. Diese trumpft mit gelungenen Wendungen, einer ruhigen, stimmungsvollen Erzählweise sowie gut geschriebenen, vielschichtigen Charakteren auf. Besonders gefreut hat mich, dass Nintendo dem Visual-Novel-Adventure deutsche Texte spendiert hat. Bleibt zu hoffen, dass Emio – Der lächelnde Mann: Famicom Detective Club nicht der letzte Teil der Reihe bleibt.

Fate/stay night REMASTERED

In diesem Jahr war es endlich soweit. Zwanzig Jahre nach der Erstveröffentlichung im Jahr 2004 hat die Visual Novel Fate/stay night als Remaster-Version erstmals eine offizielle Veröffentlichung außerhalb Japans erhalten. Zwar sind keine deutschen Texte enthalten, dafür haben Type-Moon und Aniplex dem Ursprung des Anime-, Manga-, und Game-Franchises eine sehr gute englische Version spendiert. Als Grundlage für Fate/stay night Remastered dient die 2012 veröffentlichte PlayStation-Vita-Version, die wiederum auf der um die Erwachseneninhalte entschärften PlayStation-2-Version von 2007 basiert.

Fate/stay night Remastered erzählt vom Krieg um den Heiligen Gral, einem Kampf zwischen sieben Magiern, der in der fiktiven japanischen Stadt Fuyuki stattfindet. Hauptfiguren sind der zufällig in die Ereignisse hineingezogene Shiro Emiya sowie seine Mitschülerin Rin Tohsaka. Die Geschichte wartet mit einigen harten Wendungen und unerwarteten Entwicklungen auf und bietet mit einer Lesezeit von sechzig bis achtzig Stunden einen enormen Umfang. Als großer Fan des Fate-Franchises ist Fate/stay night Remastered für mich ein Pflichtitel gewesen und auch wenn die Visual Novel beim Gameplay noch rudimentärer ist als manch anderer Genre-Vertreter, musste der Titel auf meine Topliste des Jahres.

The Legend of Zelda: Echoes of Wisdom

Erstmals ist Prinzessin Zelda in einem von Nintendo stammenden, offiziellen Hauptteil der The-Legend-of-Zelda-Reihe die zentrale Hauptfigur. In der Rolle der hylianischen Prinzessin gilt es das Königreich vor schattenhaften Rissen zu bewahren, verschwundene Menschen zu retten und das Böse aufzuhalten. Während ich das stark an den SNES-Klassiker The Legend of Zelda: A Link to the Past angelehnte Hyrule erkunde, ist es zudem meine Aufgabe den ebenfalls von einem Riss verschluckten Link zu finden. Zelda setzt jedoch nicht wie der grüngewandete Held auf Schwert und Schild, sondern erhält vom Wesen Tri einen magischen Stab. Mit diesem lassen sich Echos von zahlreichen Gegenständen wie Bett, Trampolin oder Kiste herbei zaubern, sobald sie einmalig gespeichert wurden. Auch besondere Objekte wie Wasserblöcke oder sogar Gegner lassen sich auf diese Weise für Zeldas Zwecke einsetzen.

Entsprechend rätsellastig und in Kämpfen indirekt ist The Legend of Zelda: Echoes of Wisdom. Doch gerade das verleiht dem Action-Adventure enorm viel Eigenständigkeit. Zumal Zeldas weitere Fähigkeiten nicht nur Abwechslung garantieren, sondern auch die Gameplay-Möglichkeiten enorm erweitern. Obwohl ich mich im Vorfeld auf Echoes of Wisdom gefreut habe, hätte ich nicht gedacht, dass mich Zeldas Abenteuer so sehr begeistert. Ein fantastisches The-Legend-of-Zelda-Spiel mit eigenen Ideen und der Rückkehr zur klassischen Formel der Reihe. Einfach eines der besten Spiele des Jahres, in dem ich für Stunden versinken kann.

Unicorn Overlord

Als Fan der Spiele von Vanillaware war Unicorn Overlord für mich ein Pflichttitel. Schon die umfangreiche Demoversion hat mir gezeigt, dass mich das Strategie-Rollenspiel kaum enttäuschen kann, was die Vollversion schließlich bewiesen hat. Unicorn Overlord ist ein packendes, abwechslungsreiches und spaßiges Echtzeit-Strategie-Rollenspiel, das gerade heutzutage hervorsticht und mit sehr individuellem Gameplay begeistert. Es ist wirklich motivierend, die taktischen Schlachten zu bestreiten, die Oberwelt zu erkunden und mit der eigenen Armee den Kontinent Fevrith zu befreien.

Die Geschichte mag einige Genrestandards verwenden, diese fügen sich jedoch zu einer spannenden Handlung mit gelungenen Wendungen und einigen interessanten Entscheidungen zusammen. Gemeinsam mit dem Mittelalter-Fantasy-Szenario versteht es Unicorn Overlord, mich auch mit Erzählung und Welt für Stunden an die Switch zu fesseln. Dazu tragen auch die zahlreichen interessanten Charaktere, abwechslungsreichen Quests und fordernden Schlachten bei. Gerade als Fan spannender Mittelalter-Fantasy-Geschichten und von Strategie-Rollenspielen ist Unicorn Overlord für mich eines der besten Spiele des Jahres.

Blick zur Konkurrenz

Der Sinn dieses Artikels mag zwar ein Blick auf mein Nintendo-Jahr und meine Spiele des Jahres für die Nintendo Switch sein, als Multi-Platform-Spieler, muss ich aber noch einen kleinen Blick auf meine Highlights für PlayStation 5, Xbox Series X und PC werfen. Würde ich alle Spiele nennen, die mich 2024 begeistert haben, würde das den Rahmen sprengen, aber zumindest ein paar der für mich wichtigsten Titel des Jahres seien noch genannt: Metaphor Re:Fantazio, Persona 3 Reload, Final Fantasy VII Rebirth, Visions of Mana, Stellar Blade, Granblue Fantasy: Relink, Like a Dragon: Infinite Wealth, Star Wars: Outlaws, Dragon Age: The Veilguard, Banishers: Ghosts of New Eden, Astro Bot, Nobody Wants to Die und Rise of the Ronin.

Viele Titel wie Dragon Quest III 2D-HD Remake, Fantasian: Neo Dimension, Indiana Jones und der Große Kreis und The Thaumarturge würden sehr wahrscheinlich ebenfalls hier genannt sein, wenn ich sie ausführlich genug gespielt hätte. Genauso wie so manche Switch-Spiele will ich das zum Jahresende und im neuen Jahr endlich nachholen. Die 2024 veröffentlichten Spiele werden mich also noch eine Weile beschäftigen.

Geschrieben von Alexander Geisler