Arnes Spiele des Jahres 2023 – SPECIAL

Auch in diesem Jahr zieht die NMag-Redaktion eine Bilanz des vergangenen Jahres.
Dieses Jahr gab es viele wirklich fantastische Titel, vor allem von Nintendo selbst. Aber auch Drittanbieter und Indies haben einige gute Titel auf die Switch gebracht. Arne wirft nun ein wenig Licht auf einige von ihnen.


Meine Kollegen haben zu Recht von vielen Titeln geschwärmt, denn nicht nur für mich war 2023 ein sehr ertragreiches Jahr mit vielen außergewöhnlich guten Titeln. Dave the Diver, Blasphemous II, Warhammer 40K Boltgun, Yohane oder Project Zero stehen allerdings nicht auf meiner Liste. Da gab es Spiele, die für mich viel interessanter und zum Teil auch zeitintensiver waren. Insgesamt habe ich wie schon im Vorjahr gemerkt, dass meine Zeit knapp war. Es gab zwar genug Platz für Videospiele, aber nicht nur viele Titel wollten etwas davon abhaben, sondern auch mein wöchentlicher Borderlands-Stream mit Holger lief noch. Es gab auch ein paar brauchbare PC-Spiele – kennt ihr das Baldurs Gate 3? – und einige gute Spiele für die Evercade-Konsolen wie Good Boy Galaxy. Hier nun meine Nintendo-Switch-Top-Titel des Jahres – sortiert nach Spieldauer.


Red Dead Redemption

Eine große Überraschung war für mich Red Dead Redemption, das ich fast auswendig kenne, weil ich es früher ausgiebig auf der Xbox 360 gespielt habe. In der Geschichte von John Marston werden die Abgründe der menschlichen Entwicklung dargestellt. Nicht nur im Großen, wie die Vertreibung der Ureinwohner im Amerika des 19. Jahrhunderts oder die beginnende Industrialisierung und die ersten Automobilversuche. Auch im Kleinen wurden sehr tiefe Abgründe gezeigt, in Bandenkriegen, Wahnsinn in allen Facetten, Egoismus und Willkür, nicht nur bei anderen, sondern, wenn man ihn so spielt, auch bei John Marston. Dass Red Dead Redemption jetzt für die Nintendo Switch erscheint und dort – nach zwölf Jahren – erwartungsgemäß gut läuft, ist eine tolle Gelegenheit, diesen Titel nachzuholen. Es war lange Zeit mein Lieblingsspiel Nummer eins.
Spielzeit in diesem Jahr: 2 Stunden


Metroid Prime Remastered

Bevor die Xbox 360 in mein Leben kam, hatte ich einen Nintendo GameCube und auf dieser Konsole war das von vielen verkannte First-Person-Adventure Metroid Prime mein Favorit. Jetzt gibt es ein Remaster für die Nintendo Switch, das sehr flüssig läuft und zeigt, dass alte Spiele nicht zum alten Eisen gehören müssen. Im Kern von Metroid Prime steckt immer noch das Prinzip von Metroid. Als einsame Heldin gehen wir zunächst zu Bruch, um uns dann mühsam unsere bekannten und ein, zwei neue Fähigkeiten wieder anzueignen. Mit diesen gelangen wir in Gegenden und Bereiche, die uns bisher verschlossen waren. Unterwegs treffen wir in der Regel auf zahlreiche Lebewesen, die wir fast alle auf martialische Weise beseitigen müssen. Aber es gibt auch einiges zu entdecken, wofür wir die Gegend absuchen müssen. Dschungel, Eiswüsten, Industriegebiete und eine Lavaregion sind fast schon obligatorisch. Aber vor allem die Ruinen von Chozo sind interessant zu entdecken. Alles in allem ist Metroid Prime Remastered, genau wie Red Dead Redemption, ein sehr guter Titel für das Jahr 2023. Wer es noch nicht kennt, sollte und kann es jetzt nachholen.
Spielzeit in diesem Jahr: 8 Stunden


Super Mario Bros. Wonder

Nach dem ebenso überraschenden wie brillanten letzten Super Mario-Spiel, Super Mario World, gab es lange Zeit ‚nur‘ gute Titel der Reihe. Bis zu Super Mario Bros. Wonder, denn dieses Spiel macht alles anders. Alle Sounds wurden neu konzipiert, alle Animationen neu erstellt und mit Blick auf den Nintendo Entertainment System-Titel Super Mario Bros. neu gestaltet. Alle Ideen wurden überdacht, verworfen und neu kreiert. Dadurch ist Super Mario Bros. Wonder nicht nur eine bessere Hommage an das Original als die New-Super-Mario-Bros.-Serie, sondern auch eine neue, sehr innovative Runderneuerung der Serie. Wir können jetzt als Prinzessin Peach spielen. Das ganze Spiel, wenn wir wollen! Allein schon die Möglichkeit, wählen zu können, ist ein tolles Feature, das Generationen von Kindern ein besseres Vorbild sein wird. Von der Wundermechanik habe ich noch gar nicht gesprochen, denn auch ohne sie wäre Super Mario Bros. Wonder ein Meilenstein.
Spielzeit: 15 Stunden


Octopath Traveler II

Meine Redaktionskollegen haben an dieser Stelle bereits ausführlich über den Vorgänger berichtet. Bei diesem Spiel möchte ich die Geschichten hervorheben. Sie sind besser ineinander verwoben als im Vorgänger, könnten aber noch etwas mehr Interaktivität zwischen den Charakteren vertragen. Was sie aber so besonders macht, ist, dass sie trotz der sehr kindlichen HD-2D-Grafik wirklich radikal erwachsene Themen behandeln. So wird Oswald des Mordes an seiner Familie beschuldigt. Zu Unrecht, wie wir gleich zu Beginn erfahren, der Mord wurde ihm sogar angehängt. Bitteres Brot. Genau wie die Geschichte von Throné, die in einer Diebesgilde aufwuchs und die Schandtaten der Diebeswelt erfahren und lernen musste. Ochette musste mit ansehen, wie ihr Dorf zerstört wurde. Nur Agnea möchte Tänzerin werden, so wie ihre Mama es war, ohne Schrecken. Ich könnte ewig in dieser Welt bleiben und die Geschichten erfahren. Nicht nur die Erlebnisse der Heldinnen und Helden sind spannend. Auch die Geschichten der NPCs lassen sich zum Teil erahnen, zum Teil sind sie über den Kontinent verstreut und müssen von uns erst sinnvoll zusammengesetzt werden. Das bringt uns im Spiel zwar überhaupt nicht weiter, gibt der Welt aber unendlich viel mehr Tiefe.
Spielzeit: 30 Stunden

Tears of the Kingdom
The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom

Oh, la la. Was für ein Monument von einem Spiel. Vom ersten Moment an gefangen in der unglaublichen Welt von Hyrule, habe ich Link monatelang nicht mehr aus dem Kopf bekommen. Mit meiner ganzen Familie habe ich stundenlang vor dem Fernseher mitgefiebert. Ob wir den Gegner besiegen können, ob dieser Flugversuch klappt oder ob unsere Konstruktion den Zweck erfüllt, den wir uns vorgestellt haben, und zum Beispiel den Krok zu seinem Freund zurückbringt. Wir kannten die Welt schon aus dem Vorgänger und erwarteten neue Spielzeuge und neue Geschichten, aber dass die Welt uns so überraschen würde, hätten wir nicht gedacht. Ganz Hyrule ist durchzogen von Höhlen, die es zu erforschen gilt, von den Hinterlassenschaften der Zonai, die sich vor allem auf den neuen Himmelsinseln inmitten von wunderschöner Idylle befinden. In der Unterwelt gibt es eine ganz neue, andere und doch gleiche Welt zu erkunden, mit neu erfundenen Gegnertypen und absoluter Finsternis, gegen die wir erst mühsam ankämpfen müssen. Außerdem gibt es wieder alles zu sammeln, was man sich vorstellen kann. Kleidung, Waffen, Baumaterialien, Leuchtkaninchen, Trophäen der Gegner, einfach alles. Dieses Spiel ist eine sehr gelungene Konstruktion, die auf dem bereits außergewöhnlich guten The Legend of Zelda: Breath of the Wild aufbaut. An The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom werde ich noch lange gerne zurückdenken. Vor allem, wenn ich es irgendwann durchgespielt und den Abspann gesehen habe, denn das kommt erst noch.
Spielzeit: 160 Stunden

So viel zu mir. Lest auch die Favoriten meiner Kollegen, um euch ein möglichst umfassendes Bild von diesem Jahr zu machen. Habt ihr vielleicht noch andere Titel, die wir nicht erwähnt haben? Schreibt uns!

Geschrieben von Arne Ruddat