Markus‘ Spiele des Jahres 2024 – SPECIAL

Schon wieder neigt sich ein ereignisreiches Spielejahr dem Ende zu. Nach Alex ist Markus an der Reihe, blickt auf das Jahr 2024 auf der Nintendo Switch zurück und stellt seine fünf Favoriten vor.


Mit dem Jahr 2024 geht ein weiteres, sehr spannendes Spielejahr dem Ende zu. Als großer Fan von japanischen Rollenspielen und dem Survival-Horror-Genre kam ich dieses Jahr besonders auf der PlayStation 5 auf meine Kosten. Auf der Rollenspiel-Seite wären da die Mammut-Werke Final Fantasy VII Rebirth, Metaphor: ReFantazio, Persona 3: Reload und Like a Dragon: Infinite Wealth. Im Horror-Genre begeisterten mich das überraschend gute Remake von Silent Hill 2 sowie das neue Alone in the Dark, das ich trotz einiger Macken gerne gespielt habe. Auch die beiden leider bisher noch nicht auf der Switch erhältlichen Indie-Horror-Perlen Mouthwashing und Withering Rooms haben mich dieses Jahr sehr beeindruckt. Abseits davon möchte ich noch den tollen Strategie-Action-Mix Kunitsu-gami: Path of the Goddess und das Souls-lite Black Myth: Wukong erwähnen, die mich tief in fernöstliche Mythologie haben eintauchen lassen und mir viele Stunden Spielspaß bereitet haben. Auf der Switch konnte ich dieses Jahr ebenfalls einige tolle Spiele spielen, allerdings merkt man mittlerweile schon, dass Nintendos Hybrid-Konsole langsam das Ende ihrer Lebensdauer erreicht hat, denn es gab wesentlich weniger Hit-Kandidaten als in den Jahren zuvor. Trotzdem muss ich sagen, dass ich auch dieses Jahr wieder viel Spaß mit der Konsole hatte und letztlich ist mir die Auswahl meiner fünf Lieblings-Switch-Titel doch recht schwer gefallen. Außerhalb der Top 5 möchte ich folgende Spiele aber nicht ungenannt lassen, die es ganz knapp nicht in die Liste geschafft haben: Paper Mario: Die Legende vom Äonentor, Lorelei and the Laser Eyes, SaGa Emerald Beyond, Shin Megami Tensei V: Vengeance und Shadows of the Damned: Hella Remastered.

Hier folgen nun also meine fünf Spiele des Jahres 2024. Sie sind genau wie bei Alex alphabetisch geordnet.

 

Emio – Der lächelnde Mann: Famicom Detective Club

Schon der erste, mysteriöse Trailer zu Emio – Der lächelnde Mann hat mich damals aufgrund des für Nintendo unüblichen Gruselfaktors aufhorchen lassen. Als dann die Ankündigung kam, dass es sich um einen neuen Teil der klassischen Famicom-Detective-Club-Reihe handelte war ich wirklich überrascht, denn ich hätte nie gedacht, dass die Reihe nach den aufwendigen Remakes (die ich mittlerweile dank Emio auch nachgeholt habe) einen neuen Teil bekommt. Die Geschichte um den Mord an einem High-School-Schüler, die urbane Legende um den lächelnden Mann und dessen Verbindung zu einer länger zurückliegenden Mordserie beginnt recht langsam, konnte mich dann aber im Laufe des Spiels an die Switch fesseln. Nach dem furiosen Finale und dem für Nintendo-Verhältnisse verstörenden und sehr düsteren Epilog, der mir wirklich noch lange im Gedächtnis bleiben wird, war mir klar, dass das Spiel zu meinen Favoriten des Jahres gehören wird. Zwar ist der Horror-Faktor bis auf das angesprochene Ende und den Epilog doch recht gering und das Gameplay weiterhin in klassischen japanischen Adventures verwurzelt und trotz Komfort-Funktionen ein wenig archaisch, dafür entschädigt die schöne Präsentation und die fesselnde Detektiv-Geschichte mit vielen Wendungen.

 

Prince of Persia: The Lost Crown

Prince of Persia: The Lost Crown war mein erster Hit dieses Jahres. Als Fan der Reihe um den persischen Prinzen war ich zwar sehr gespannt auf das neue Spiel und habe mich darauf gefreut, aber nie im Leben hätte ich gedacht, dass es so gut ist. Die Abenteuer des jungen Kriegers Sargon in der verfluchten Stadt am mystischen Berg Qaf ist für mich unzweifelhaft eines der besten Spiele dieses Jahres und einer der besten Vertreter des besonders im Indie-Bereich sehr populären Metroidvania-Genres. Die Kombination von klassischem, akrobatischen Prince-of-Persia-Gameplay und Metroidvania funktioniert so gut, so dass ich mich gefragt habe, warum nicht früher schon jemand auf die Idee gekommen ist. Die Steuerung geht wunderbar von der Hand, die zu erforschende Karte ist gigantisch groß und bietet Genre-typisch viele Geheimnisse. Der famose Soundtrack ist eine Klasse für sich, die einzelnen Abschnitte sind optisch sehr abwechslungsreich gestaltet und sind mit einer umfangreichen und toll designten Schar von Monstern und imposanten Bossgegnern bevölkert. Hinzu kommt, dass sich das Spiel auch auf der Switch absolut flüssig spielt, so dass ich das fantastische Abenteuer im mystischen alten Persien auch auf Nintendos Hybrid-Konsole uneingeschränkt empfehlen kann.

 

Romancing SaGa 2: Revenge of the Seven

Square Enix’altgediente SaGa-Reihe steht seit ihren Anfängen für außergewöhnliches Rollenspiel-Gameplay jenseits der Norm, und dieses Jahr bekam die Serie mit SaGa Emerald Beyond und dem Remake Romancing SaGa 2: Revenge of the Seven gleich zwei famose und vollkommen unterschiedliche Titel spendiert. Lange habe ich überlegt, welchen der beiden Spiele ich in meine Top 5 mit aufnehme, letztlich habe ich mich aber für Romancing SaGa 2: Revenge of the Seven entschieden. Ich habe das Original damals auf Japanisch auf dem Super Famicom und später in der grafisch aufgehübschten Version für die PlayStation Vita gespielt, die es ebenfalls für die Switch zu kaufen gibt. Das Remake verpasst dem Ganzen aber noch einmal einen neuen Anstrich und bügelt ein paar der üblichen Kanten der SaGa-Reihe ein wenig aus und lässt es somit zum zugänglichsten Teil werden. Das Besondere an Romancing SaGa 2: Revenge of the Seven ist, dass wir hier nicht nur einen Charakter und seine Gefährten spielen, sondern eine ganze Dynastie von Kaisern des Imperiums von Avalon, die wir über hunderte von Jahren in ihrem Kampf gegen sieben als finstere Dämonen wiedererweckte legendäre Helden begleiten. Dabei können wir dem neuen Kaiser immer Fähigkeiten seines Vorgängers vererben, so dass wir die Charaktere trotz des Generationenwechsels immer weiterentwickeln können. Daneben vergrößern wir unser Herrschaftsgebiet und investieren in die Infrastruktur unseres Imperiums. Das Gameplay ist dabei recht offen und folgt keinem linearen Weg. Dank der Komfort-Funktionen, der netten Grafik und der gegenüber dem Original erweiterten Geschichte ist Romancing SaGa 2: Revenge of the Seven definitiv eines der besten Rollenspiele diesen Jahres und hat sich die Aufnahme in die Top 5 redlich verdient.

 

The Legend of Heroes: Trails Through Daybreak

Ein neues Jahr, ein neuer Teil der Trails-Reihe. Auch dieses Jahr hat es mit The Legend of Heores: Trails Through Daybreak ein neuer Teil der umfangreichen Rollenspiel-Serie von Nihon Falcom in meine persönliche Top 5 geschafft. Das Spiel markiert den Beginn einer neuen großen Handlungsbogens innerhalb der Serie, die sich immer über mehrere Spiele ziehen. Schauplatz ist diesmal die Republik Calvard, die von sozialen und politischen Unruhen geplagt ist. Der neue Protagonist Van Arkride ist ein so genannter “Spriggan”, eine Mischung aus Privatdetektiv und Kopfgeldjäger, der sich von den Handlungen oftmals im moralischen Graubereich bewegt und gerade deshalb interessant ist. Auch die anderen Charaktere, die Van auf seinem Abenteuer begleiten, sind alle sehr sympathisch und sind mir schnell ans Herz gewachsen. Das neue Kampfsystem, bei dem es zusätzlich zum gewohnten, rundenbasierten Kampfsystem auch möglich ist, die Gegner direkt in bester Action-Manier zu verkloppen macht viel Laune, obwohl der Action-Teil noch recht oberflächlich daherkommt. Insgesamt hat mir The Legend of Heroes: Trails Through Daybreak viele Stunden fantastische Rollenspiel-Unterhaltung bereitet, weshalb es unbedingt in diese Liste gehört. Da schon im Frühjahr 2025 mit The Legend of Heroes: Trails Through Daybreak 2 die direkte Fortsetzung ins Haus steht, ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass die Trails-Reihe auch nächstes Jahr in meiner Top 5 vertreten sein wird.

 

The Legend of Zelda: Echoes of Wisdom

Wie wahrscheinlich viele andere Fans der The-Legend-of-Zelda-Reihe war ich von der Ankündigung von Echoes of Wisdom sehr überrascht. Bedeutete das Spiel nach den zwei letzten großen Open-World-Ausflügen doch eine Rückkehr zu den Wurzeln der Serie und das nach Breath of the Wild und Tears of the Kingdom noch Platz für das klassische „Zelda“ ist. In Echoes of Wisdon dürfen wir zudem die Rolle der Prinzessin selbst übernehmen, das erste Mal in der Geschichte der Serie überhaupt, wenn wir die berüchtigten Cd-i-Titel außen vor lassen. Mithilfe des Tri-Stabs dürfen wir dabei Gegenstände und sogar Monster kopieren und damit kreativ die verschiedensten Spielsituationen und Puzzles meistern. Dies ist nicht nur wahnsinnig kreativ und lässt mich wie in einem Sandkasten experimentieren und nach Lösungen suchen, es funktioniert nach ein wenig Eingewöhnung auch so gut, dass auch meine paar Bedenken ob der damit eher passiven Kämpfe im Nu verschwunden waren. The Legend of Zelda: Echoes of Wisdom ist ein wunderbarer Serienteil geworden, der nicht nur zeigt, dass das klassische Spielprinzip der Reihe noch immer gut funktioniert und immer wieder mit innovativen Ideen überraschen kann. Ich bin wahnsinnig gespannt, in welche Richtung Nintendo die Serie als nächstes führen wird.

Geschrieben von Markus Schoenenborn