Redaktionsdiskussion: Unsere denkwürdigsten Final-Fantasy-Erinnerungen – SPECIAL
Am 18. Dezember feiert die legendäre Final-Fantasy-Serie ihren 35. Geburtstag. Square Enix’ Flagschiff-Rollenspielreihe ist auch heute noch eine der bekanntesten japanischen Rollenspielserien überhaupt und wird im nächsten Jahr mit dem nunmehr sechzehnten Teil fortgesetzt. Final Fantasy hat seit seinen Anfängen im Jahr 1986 auf dem Nintendo Entertainment System spielerisch viele Wandlungen vollzogen, hat eine ganze Reihe von Spin-Off-Serien hervorgebracht und war nicht zuletzt oft ein technischer Vorreiter, was die Präsentation von Rollenspielen angeht. Im Laufe der Zeit hat uns die Reihe in viele verschiedene Welten entführt und uns mit legendären Charakteren wie Cecil Harvey, Terra Branford, Cloud Strife oder Squall Leonhart unvergessliche Abenteuer erleben lassen, an die wir auch heute noch gerne zurückdenken.
In der aktuellen Redaktionsdiskussion verraten wir Euch unsere denkwürdigsten Final-Fantasy-Erinnerungen. Bitte bedenkt dabei, dass es sich bei unseren Beiträgen um Spoiler zu den genannten, fett gedruckten Spielen handeln könnte. Zudem könnt Ihr uns gerne Eure Final-Fantasy-Momente in den Kommentaren verraten. Wir sind gespannt!
Markus‘ Erinnerung:
Mit der Final-Fantasy-Reihe verbinde ich unglaublich viele Erinnerungen, war es doch eine der Serien, die mich zu einem riesigen Fan japanischer Rollenspiele machte. Seit ich den vierten Teil auf dem Super Nintendo ungefähr im Jahr 1993 als US-Import spielte begleitet mich die Serie quasi durch meine gesamte Videospiel-Karriere und war im Laufe der Jahre maßgeblich daran beteiligt, wie ich Videospiele sehe und welche narrativen und technischen Möglichkeiten in diesem Medium stecken. Insofern fällt es mir auch sehr schwer, mich zu beschränken, mir fallen einfach zu viele denkwürdige Erinnerungen ein. Trotzdem versuche ich hier, ein paar herauszustellen. Einer der denkwürdigsten Momente stammt aber auf jeden Fall aus Final Fantasy VI, den ich immer noch zu einem meiner absoluten Lieblingsspiele zähle, und zwar der, als Bösewicht Kefka die magischen Statuen benutzt, um die Welt zu vernichten. Der Weltuntergang zur Halbzeit des Spiels war damals einfach ein unglaublicher Storytwist, und auch wenn die Weltkarte der „World of Ruin“ in der Packung des Spiels beilag, konnte ich mir mit meinen damals 14 Jahren noch nicht so wirklich vorstellen, welche Implikationen dies haben sollte. Entsprechend schockiert war ich, als es dann wirklich passierte. Auch die für damalige Verhältnisse toll in Szene gesetzte Opernszene wird mir wohl immer im Gedächtnis bleiben. Eine weitere denkwürdige Erinnerung ist sicherlich, als ich das erste Mal den Vorspann von Final Fantasy VII auf meiner für Importe umgebauten PlayStation (die ich mir damals extra nach Squares Sony-Coup für das Spiel zulegte) bestaunen durfte. Damals noch auf der Demo-CD von Tobal No. 1 enthalten, sorgte der Vorspann nicht nur bei mir, sondern auch bei meiner Familie und Freunden für offene Münder. Die beeindruckende Kamerafahrt von Aeriths Gesicht über die Dächer der Industriemetropole Midgar bis zur Ankunft des Zuges mit Protagonist Cloud Strife und den Avalanche-Rebellen, die nahtlos ins Spiel übergeht setzte damals Standards für die visuelle Präsentation in Rollenspielen und hat sich tief in mein Gedächtnis gebrannt.
Erics Erinnerung:
Final Fantasy ist vermutlich die Rollenspielmarke, die jedem zuerst in den Sinn kommt, wenn an japanische Rollenspiele gedacht wird. Bis auf den elften Serienteil, der erschien, bevor ich selbst zuhause in die Weiten des Internets abtauchen konnte, habe ich jede einzelne Episode gespielt. Entsprechend haben sich viele Erinnerungen in meinem Kopf eingenistet – und eine ganz besondere Erfahrung möchte ich gerne mit euch teilen. Irgendwann gegen Ende des Jahres 2007 habe ich zum ersten Mal Final Fantasy VIII auf meinem PC gespielt. Wäre das nicht schon Highlight genug, schließlich dürften die meisten Spieler zu diesem Zeitpunkt eher mit der originalen PlayStation-Fassung Kontakt gehabt haben, funktioniert der achte Teil auch deutlich anders als die vorherigen Teile. Insbesondere das Ziehen von Zaubern in Kämpfen, die ich im Anschluss auf verschiedene Attribute verteilen kann, um diese zu stärken, ist mir sehr gut im Gedächtnis geblieben. Vor anderthalb Jahrzehnten hatte ich allerdings nicht die Muße, mich in dieses Spielsystem genügend einzuarbeiten. Mit den beschwörungsartigen Guardian Forces gibt es immerhin eine sehr bequeme Möglichkeit, mit der so gut wie jeder einzelne Kampf binnen weniger Minuten abgeschlossen werden kann. Also bin ich bis in den letzten Dungeon spaziert und habe dort gespeichert. Blöder Fehler! Ist die Tür nämlich einmal zu, gibt es dort kein Entrinnen mehr. Die dortigen Gegner und Bossgegner haben mir gezeigt, dass ich die Regeln kapiert haben sollte. Ein Glück, dass es im Internet einen Trainer für das Spiel gab, mit dem ich meine Attribute, Lebenspunkte und was weiß ich noch aufs Maximum anheben konnte. So war es mir nach dutzenden Stunden zum Glück doch noch möglich, das Spiel abzuschließen. Sollte ich Final Fantasy VIII also noch einmal durchspielen, weiß ich jetzt ja zumindest, wie der Hase läuft – und ihr hoffentlich auch!
Jonas‘ Erinnerung:
Meine einprägsamsten Final-Fantasy-Erinnerungen hängen direkt mit den ersten Erinnerungen zusammen, die ich mit der Reihe sammeln durfte. Den Erstkontakt mit der Spieleserie hatte ich mit Final Fantasy III in Form des Nintendo-DS-Remakes. Zuvor waren mir japanische Rollenspiele nur in Form von Pokémon-Spielen untergekommen. Final Fantasy III entführte mich aber letztendlich in eine komplett andere Welt. Ebenso fasziniert wie die Spieler 1990 war ich vom schönen Jobsytem, das für mich damals die Wiederspielbarkeit dieses Spiels begründete. Aber regelrecht weggeblasen wurde ich vom Umfang des Spiels. Geschickt zeigten mir die Entwickler zu Beginn nur einen kleinen Ausschnitt der Karte und gaukelten eine kleine Welt vor. Erst später nahm die Karte den Umfang der gesamten Oberweltkarte an, nur um dann kurz vor dem Finale des Spiels den Blickwinkel noch einmal extrem stark zu vergrößern. Heutzutage sind solche Momente ein alter Hut, das erstmalige Erleben solcher Mechaniken bleibt aber besonders.
Alex’ Erinnerung:
Obwohl ich viele, wenn auch nicht alle, Final-Fantasy-Teile gespielt habe, ist es mir gar nicht so leicht gefallen, eine denkwürdige Erinnerung zu finden. Für mich war ähnlich wie bei Markus das Intro von Final Fantasy VII und der Beginn von Final Fantasy IX ein besonders Erlebnis. Immerhin habe ich die PlayStation-Teile mangels Konsole erst kurz vor Veröffentlichung der PlayStation 2 in Deutschland nachholen können. Die gesamte Inszenierung des Theaterstücks, das eigentlich andere Ziele hatte, hat mich damals wirklich begeistert. Ähnlich ging es mir mit der Eröffnungssequenz von Final Fantasy VIII. Squalls und Cifers Kampf ist ein erstklassiger Einstieg, der nicht nur toll animiert ist, sondern auch die Rivalität der beiden Charaktere unterstreicht. Zum Abschluss will ich noch eine Erinnerung teilen, die eher ärgerlich als denkwürdig ist: Als ich endlich eine PS One hatte, wollte ich auch Final Fantasy VII nachholen. Von einem Freund habe ich das Spiel bekommen allerdings hat die dritte Disc gefehlt. Entsprechend konnte ich Final Fantasy VII damals nicht durchspielen. Erst Jahre später habe ich das Rollenspiel komplett erlebt.