Redaktionsdiskussion: Unsere Erwartungen, Wünsche und Sorgen an die The-Legend-of-Zelda-Realverfilmung – SPECIAL
Nach dem Milliarden-Erfolg von Der Super Mario Bros. Film, war es nur eine Frage der Zeit, bis Nintendo weitere Franchises für Verfilmungen nutzt. Seit Anfang November wissen wir, dass sich ein The-Legend-of-Zelda-Film in Arbeit befindet. Dabei stellt sich die Frage, ob sich die Geschichte von Link, Zelda und Ganondorf wirklich für eine Live-Action-Adaption eignet. Die NMag-Redaktion verrät ihre Erwartungen, Hoffnungen und Sorgen zum The-Legend-of-Zelda-Film in einer Redaktionsdiskussion.
Fan-Filme, Aprilscherz-Trailer, Bildbearbeitungen und mehr haben gezeigt, dass viele Fans bereits seit Jahren auf einen Live-Action-Film zu The Legend of Zelda hoffen. Dass dieser nun wirklich kommt ist angesichts des Erfolgs der jüngsten Super-Mario-Verfilmung und von Breath of the Wild und Tears of the Kingdom nur logisch. Produziert wird der Film von Shigeru Miyamoto und Avi Arad, dessen Produktionsfirma Arad Productions mit Nintendo für die Umsetzung verantwortlich ist. Für die Finanzierung und den Vertrieb konnte Nintendo Sony Pictures Entertainment als Partner gewinnen. Wes Ball, bekannt für die Maze-Runner-Trilogie und den 2024 erscheinenden Kingdom of the Planet of the Apes, fungiert als Regisseur.
Weitere Details sind bisher nicht bekannt. Auch wer in die Rollen von Link, Zelda und Co schlüpfen soll, steht noch nicht fest. Vorerst laufen noch die Arbeiten am Drehbuch. In einem entsprechend frühen Stadium befindet sich der The-Legend-of-Zelda-Film noch und eine Veröffentlichung vor 2025 scheint unwahrscheinlich. Dennoch wird bereits über die Verfilmung diskutiert und auch die NMag-Redakteure haben Erwartungen, Hoffnungen und Sorgen an den The-Legend-of-Zelda-Film. Welche das sind, verraten wir euch in dieser Redaktionsdiskussion.
Wie steht ihr zur Live-Action-Verfilmung von The Legend of Zelda? Freut ihr euch auf den Film oder seid ihr skeptisch? Verratet und eure Meinung in den Kommentaren!
Alex’ Meinung:
Grundsätzlich eignet sich The Legend of Zelda sehr gut für eine Live-Action-Verfilmung. Dabei kann vielleicht nicht die volle Tiefe oder der komplette Umfang eines Spiels inklusive aller Dungeons abgedeckt werden, doch mit sinnvollen Anpassungen in diesem Bereich ist viel möglich, zumal bereits das richtige Kostümdesign, passende Frisuren und gut adaptierte Sets viel von der Atmosphäre der Vorlage transportieren können. Hierbei darf nicht der Fehler begangen werden, mit allen Mitteln den Videospielen gerecht werden zu wollen. Manches funktioniert gerade in einer Realverfilmung nicht so gut und wirkt eher seltsam. Viel hängt auch vom passenden Cast ab. Werden Link, Zelda, Ganondorf und Co gut besetzt, hat das viel Einfluss auf die Wirkung des Films. Hier liegen auch die größten Knackpunkte. Sobald Cast, Kostüme und dergleichen nicht nah genug an der Vorlage sind oder aber sich zu sehr daran halten, könnte der Film scheitern. Keine einfache Aufgabe, zumal auch eine Geschichte erzählt werden muss, die in einen Film passt. Insgesamt bin ich aber zuversichtlich, dass gerade Nintendo und Shigeru Miyamoto ihre Marke nicht unüberlegt für einen Film hergeben. Produzent Avi Arad hat zudem genug Erfahrung, um zu wissen, was ein erfolgreicher Blockbuster braucht. Nur Regisseur Wes Ball kann ich nicht einschätzen. Dennoch bin ich zuversichtlich, dass uns ein zumindest spaßiger, mit Glück sogar fantastischer, The-Legend-of-Zelda-Film bevorsteht.
Erics Meinung:
Obwohl ich längst die Chance gehabt hätte, mir den Super-Mario-Bros.-Film anzuschauen, habe ich das bis heute nicht gemacht. Von dem, was ich gehört habe, ist dieses Werk keinesfalls schlecht, richtet sich aber wohl an eine junge Zielgruppe. Sicherlich werde ich den Film noch nachholen, doch reizt er mich trotz der seit meiner Kindheit aufgebauten Affinität für den schnauzbärtigen Klempner nicht. Anders sieht es bei The Legend of Zelda aus. Über die Jahrzehnte hat sich hier eine regelrechte Lore entwickelt, aus der Nintendo und Sony Pictures Entertainment schöpfen können. Ich gehe nicht davon aus, dass sich die beiden Unternehmen an einem einzelnen Spiel orientieren werden, sondern sich eher der Symbolik und wiederkehrenden Elemente bedienen, um ein eigenes Abenteuer auf die Leinwand zu bannen. Da niemand sehen will, wie ein Mann mit Züpfelmütze unzählige Rätsel in Dungeons löst, kann ich mir gut vorstellen, dass am Ende ein Abenteuerfilm im Stile von Uncharted aus dem Jahr 2022 dabei herauskommt. Link und ein paar (hinzugedachte) Charaktere schließen sich zusammen, um den Widersacher aufzuhalten, der nach einem Artefakt strebt, das die Welt ins Chaos stürzen könnte. Wenn die Inszenierung jetzt auch noch halbwegs düster ist und sich der Film zumindest an ein pubertäres Publikum richtet, kann hier ein wirklich toller Fantasy-Abenteuerfilm entstehen. Eine akribische Umsetzung des Spiels erwarte ich nicht.
Sörens Meinung:
Ich war sehr überrascht von der Ankündigung, dass Nintendo an einer neuen The-Legend-of-Zelda-Verfilmung arbeitet. Natürlich war Der Super Mario Bros. Film vom letzten Jahr ein großer Erfolg und da liegt es nahe, auch das andere große Franchise auf die Kinoleinwand zu bringen. Was mir mehr ins Auge sticht, ist die Tatsache, dass der Film eine Realverfilmung mit realen Schauspielern sein wird. Das schließt viele Spiele als Grundlage aus und legt die Fallhöhe sehr viel höher im Vergleich zu einem Animationsfilm. Twilight Princess würde mir da zuerst in den Sinn kommen, da der Grafikstil und die Erzählweise am ehesten in der Realität funktionieren kann. Letztendlich würde ich mir auch eine eigene Geschichte vorstellen, die wie auch schon beim Super-Mario-Bros.-Film mit einigen Easter-Eggs der Spiele versehen wird. Dazu wird die Welt neben den Schauspielern mit digitalisierten Feinden und Geschöpfen – ähnlich wie es Avatar – vorgemacht hat, angereichert.
Markus‘ Meinung:
Videospiel-Verfilmungen stehe ich grundsätzlich immer recht kritisch gegenüber und die Filmstudios müssen noch einiges tun, um meine Vorbehalte zu beseitigen. Zu oft bekommen es Regisseure einfach nicht hin, grundlegende Elemente der verfilmten Spiele zu verstehen oder sie richtig umzusetzen, und das, obwohl sich Videospiele als narratives Medium immer weiter entwickelt haben. In den 90ern bekamen wir dann aus heutiger Sicht zwar sehr charmante Trash-Filme wie Street Fighter, Mortal Kombat und Super Mario Bros. vorgesetzt, in den 2000ern verwurstete dann aber Katastrophen-Regisseur Uwe Boll so ziemlich jede Videospiel-Marke, die nicht rechtzeitig bei drei auf den Bäumen war zu ganz üblem Filmschrott und legte die Messlatte für Videospiel-Verfilmungen immer tiefer. Erst in den letzten Jahren ist mit den durchaus amüsanten Sonic-the-Hedgehog-Filmen sowie eben dem neuen Super Mario Bros. Animationsfilm eine neue Welle von Videospiel-Verfilmungen gestartet, bei denen sich die Verantwortlichen durchaus Mühe zu geben scheinen. Ich glaube auch, dass nun, da Superhelden-Filme und deren Film-Universen stark an Popularität eingebüßt haben, große Filmstudios auf der Suche nach dem neuen großen Ding sind und wir in den nächsten Jahren sehr viele Spiele-Verfilmungen sehen könnten. Was den Zelda-Film angeht wunderte es mich bei der Ankündigung genau wie Sören, dass es sich dabei tatsächlich um einen Realfilm, und nicht um einen Animationsfilm handelt. Letzteres hätte meiner Meinung nach eigentlich noch etwas besser gepasst, aber gut. Ich hoffe nur nicht, dass der Film ein mit Easter-Eggs und Anspielungen vollgestopfter Nostalgie-Bait wird. Dies finde ich ganz furchtbar und hat mir die modernen Star Wars-, Indiana Jones- und Ghostbusters-Filme restlos verdorben. Ich hoffe deshalb auf etwas Mut zum Experimentieren. Nicht falsch verstehen, ich möchte natürlich auch gerne Goronen, Zoras und diverse Monster wie Dodogos im Film sehen, aber dieses konstante Augenzwinkern und Anbiedern an Fans finde ich wirklich nervig. Bitte gerne weglassen. Ach ja! Bevor ich es vergesse! Ich bin wirklich gespannt, wer Tingle spielen wird!