Asterix & Obelix: Slap Them All! – TEST

Als Asterix und Obelix heißt es im Beat’em Up Asterix & Obelix: Slap Them All! allerlei Römer, Piraten, Normannen und andere Gegner zu verprügeln. Dabei basieren die Geschichten auf der bekannten Comic-Reihe.

Schon seit Jahrzehnten tummeln sich Asterix und Obelix immer wieder in den unterschiedlichsten Videospielen. Neben Jump ’n’ Runs dürften Beat’em Ups dabei wahrscheinlich das am häufigsten vertretene Genre sein. Entsprechend überrascht es nicht, dass der neuste Videospiel-Ausflug der berühmten Gallier, Asterix & Obelix: Slap Them All!, ebenfalls auf das klassische Prügel-Gameplay des Genres setzt. Eingeteilt ist das vom Entwicklerstudio Mr. Nutz Studio stammende Spiel in sechs Kapitel, die jeweils von einem Comic rund um die beiden Hauptfiguren inspiriert sind. Allerdings sind die bekannten Abenteuer von Asterix und Obelix eher kompakt umgesetzt und setzen nur auf das nötigste Maß an in mauen Zwischensequenzen erzählter Handlung.

Gallisches Prügel-Gameplay

Obwohl die bekannten Asterix-und-Obelix-Geschichten natürlich einen kleinen Reiz haben, sind sie einfach zu sehr gekürzt, um sich voll zu entfalten. Bleibt immerhin noch das Gameplay, könnte nun angenommen werden. Dem ist aber nur teilweise so. Grundsätzlich funktioniert der Spielablauf recht ordentlich. Wahlweise als Asterix oder Obelix durchstreifen wir unterschiedliche Level in Gallien, Britannien, Spanien, Ägypten und anderen Orten und hauen mächtig auf Römer, Banditen, Piraten und dergleichen drauf. Dabei stehen uns neben einem leichten Schlag auch mehrere schwere Schläge sowie ein Wurf zur Verfügung. Soweit alles gut. Leider werden nicht alle Eingaben immer perfekt erkannt, was im Chaos der zahlreichen Gegner aber auch untergehen kann.

Weitaus schwerwiegender ist, dass sich das Gameplay zwar gut anfühlt, aber ziemlich schnell abnutzt. Selbst seltene Abweichungen wie Rennen, bei denen wir schnell einen Knopf drücken müssen, oder Wildschweinjagd bringen keine wirkliche Auflockerung. Noch vor dem Ende des ersten Aktes haben wir das Gefühl, spielerisch bereits alles zu kennen – und dem ist abgesehen von den kleinen Bonus-Leveln auch so. Level für Level machen wir nichts anders als Gegner verprügeln. Nicht einmal richtige Abzweigungen, größere optionale Wege oder Sammelgegenstände haben es ins Spiel geschafft.

Wenig motivierend

Bitte nicht falsch verstehen. Grundsätzlich funktioniert das Gameplay und bietet klassische Beat’em Up-Kost. So gut wie in zahlreichen anderen Genre-Vertretern wie Streets of Rage 4 fühlt sich Asterix & Obelix: Slap Them All! aber nie an. Dafür bleibt das Gameplay einfach zu mau, die Level zu einfach strukturiert und die Gegnervielfalt zu gering. Selbst die Bosse verändern nicht wirklich viel an der Spielstruktur und wiederholen sich zudem ziemlich oft. Besonders gegen Zenturios und den Piraten-Kapitän Rotbart kämpfen wir im Laufe der sechs Kapitel viel zu häufig. Selbst im Lokalen Mehrspieler-Modus zu zweit kommt nicht viel mehr Spielspaß auf. Wiederspielwert wird trotz vier Schwierigkeitsgraden nicht geboten. Weder die Highscore-Jagd noch der freischaltbare Freispielmodus reizen uns.

Ordentliche Umsetzung

Das ist gerade deshalb bedauerlich, weil Asterix & Obelix: Slap Them All! auf technischer Seite ein ordentliches bis gutes Bild abliefert. Größere Ruckler oder Framerate-Einbrüche sind uns nicht aufgefallen. Selbst wenn viele Gegner gleichzeitig auftauchen, läuft das Beat’em Up flüssig. Zudem trumpft das Asterix-und-Obelix-Spiel mit einem wirklich schicken, handgezeichneten Grafikstil auf. Dieser fängt wunderbar die Vorlage ein und garantiert gemeinsam mit dem gelungenen, wenn auch sehr hintergründigen Soundtrack für stets passende Asterix-und-Obelix-Atmosphäre.

Die deutschen Synchronsprecher hinterlassen dafür eher einen lediglich durchschnittlichen Eindruck. Allerdings sind abgesehen vom Erzähler die Dialoge der Zwischensequenzen sowieso nicht vertont. Stattdessen geben Asterix und Obelix während dem Spielgeschehen einige knappe, sich mit der Zeit wiederholende Sätze zum Besten. Weshalb die viel wichtigeren Story-Abschnitte unvertont sind, ist für uns aber unverständlich, unterstreichen aber das Gesamtbild des höchstens durchschnittlichen Beat’em Ups.

Geschrieben von Alexander Geisler

Fazit:

Eigentlich möchte ich Asterix & Obelix: Slap Them All! mögen. Ich will dem Spiel einfach eine Chance geben. Grund dafür sind natürlich die Comics rund um die beiden Gallier. Grundsätzlich passt das Beat’em-Up-Gameplay auch gut zu Asterix und Obelix. Schließlich verprügeln sie in den Comics und Filmen auch oft Römer, Piraten und andere Feinde. Doch Asterix & Obelix: Slap Them All! reduziert die witzigen, abwechslungsreichen und charmanten Comic-Vorlagen auf die reine Action. Von Humor, gewitzten Dialogen und unterhaltsamen Abenteuern fehlt trotz der direkten Umsetzung bekannter Geschichten jede Spur. Dafür sind die Comic-Vorlagen zu sehr auf das Nötigste zusammengestrichen. Zusätzlich fühlt sich das Gameplay nie so gut an wie in anderen Genre-Vertretern, bleibt aber trotzdem noch die größte Stärke. Zumindest kurzweilig hatte ich meinen Spaß mit Asterix oder Obelix Gegner zu verprügeln. Viel zu schnell stellen sich dabei aber Ermüdungserscheinungen ein, weshalb das Spiel bestenfalls Level für Level genossen werden sollte. Oder aber Genre-Fans suchen sich ein anderes, besseres Beat’em Up auf der Switch. Asterix-und-Obelix-Fans könnten am charmanten Grafikstil und der gelungenen Atmosphäre Gefallen finden, sollten sich aber auf ein höchstens durchschnittlichen Spielerlebnis einstellen.