Iwakura Aria – TEST

Entwicklerstudio Mages ist vor allem Fans von japanischen textbasierten Adventures ein Begriff. Mit Spielen wie Steins;Gate oder Emio – Der lächelnde Mann: Famicom Detective Club hat es aber auch an bekannteren Spielen dieses Genre mitgewirkt. Jetzt erscheint mit Iwakura Aria ein komplett neues Spiel in einem frischen Setting.


Wir erleben die Geschichte aus dem Blickwinkel von Ichiko Kitagawa, die als eine junge Weise im Japan der 1960er-Jahre eine einmalige Chance bekommt: Sie darf sich als Haushaltsgehilfin für die geld- und einflussreiche Iwakura-Familie beweisen und tauscht damit das Leben auf der Straße gegen eine Anstellung und ein Leben in einem luxuriösen Anwesen ein. Neben dem Hausherren Amane Iwakura und seiner Tocher Aria gibt es ansonsten wenige andere Hausangestellte, sodass sie der Iwakura-Familie schnell nahekommt, doch der wahre Grund für ihre Anstellung hat sicher nichts mit ihren Fähigkeiten Staubwischen und Wäschewaschen zu tun.

Ein Neuankömmling

Iwakura Aria StoryDas Schöne an Iwakura Aria ist vor allem die erzählerische Nähe, denn das Spiel fokussiert sich sehr stark auf die Perspektive von Ichiko und ihrem Erleben in ihrem neuen Heim. Durch den Text und die gelegentlichen Bilderwechsel, werden die einzelnen Momente sehr gut transportiert, sei es ihre erste Begegnung mit Aria oder ihr erstes Gespräch mit Amane, in dem auch klar wird, dass sie ganz klar auf die Gunst ihres Chefs angewiesen ist und die Anstellung auch schnell wieder vorbei sein kann.

Schnell wird offensichtlich, dass nicht nur die Figuren, sondern auch das Anwesen einige dunkle Geheimnisse mit sich tragen. Während der Spielzeit von unter zehn Stunden, was sich aber aufgrund des langsamen Erzähltempos durchaus länger anfühlt, wird klar, dass das Spiel nicht nur Mystery-Elemente, sondern auch romantische Momente einfängt. Überraschenderweise gibt es ab und zu kleine Gameplay-Aspekte, in denen wir frei wählen dürfen, welche Räume des Anwesens wir besuchen wollen. Bis auf wenige optionale Textzeilen hat das ganze aber keinen Mehrwert und stört mit der notwenigen Klickerei eher den erwarteten Lesefluss. Gelesen wird klassisch auf Englisch, ansonsten gibt es eine japanische Tonspur.

Geschrieben von Jonas Maier

Fazit:

Jonas Maier

Thematisch gefällt mir Iwakura Aria, auch weil für mich das Setting noch ziemlich unverbraucht ist. Die Stimmung im Anwesen und die Beziehungen zwischen den Figuren machen den Reiz des Spiels aus. Das bewusst langsam gewählte Erzähltempo stört mich nicht, jedoch die mäßig spannend gestalteten Hintergründe und manche Charakterdarstellungen. Auch die gelegentlich eingebundenen Gameplay-Schnipsel ergeben für mich wenig Sinn. Trotzdem ist Iwakura Aria keine Erfahrung, die ich im Nachhinein nicht missen möchte.