Mario Sports Superstars – TEST

Es wird wieder sportlich: Nintendo schickt Mario und seine Freunde wieder in die Sportarena. Mit Mario Sports Superstars steht eine interessante Sammlung verschiedener Sportarten für den Nintendo 3DS in den Startlöchern.


Für Mario und seine Freunde geht es wieder mal sportlich zur Sache. Letztes Jahr noch mit den Helden des Sonic-Franchises um olympisches Gold gekämpft, geht es dieses Mal ausschließlich um die Triumphe in den Sportarten Fußball, Baseball, Tennis, Golf und Reitsport. In jeder der fünf Sportarten haben wir dabei die Wahl, ob wir uns alleine im Turniermodus zur Spitze kämpfen oder gegen Mitspieler spielen. Dies können wir wahlweise lokal oder online gegen Freunde oder zufällige Gegner tun.

Am auffälligsten der fünf Sportarten wirkt natürlich Fußball. Dies liegt vor allem daran, dass es sich hier nicht etwa um ein Mario-Strikers-Charged- oder Mario-Smash-Football-Gameplay handelt, sondern die Entwickler den Schritt hin zu mehr Realismus gegangen sind: Vor einem Fußballspiel stellen wir uns eine Mannschaft aus elf Spielern zusammen. Diese besteht aus zwei Kapitänen der auszuwählenden Athleten des Super-Mario-Universums, den acht übrigen Feldspielern, die unter anderem Toads, Koopas oder Shy Guys sein können und dem Torwart, der entweder von Bumm Bumm oder Pun Pun gespielt werden kann. Vor und während des Spiels können wir darüber hinaus die taktische Formation bestimmen.

Den Realismus spürt man dann auch während des Fußballspiels. Mit Pässen und Flanken ist es unsere Aufgabe, den Ball so oft wie möglich ins gegnerische Tor zu kicken. Ebenfalls gibt es die typischen Standardsituationen wie Elfmeter, Ecken und Freistöße. Hat nach simulierten neunzig Minuten – die Halbzeitlänge ist dabei einstellbar – oder nach einer eventuellen Verlängerung von dreißig Minuten kein Team mehr Tore erzielt, kommt es zu einem Elfmeterschießen. Dort entscheidet sich dann der Sieger. Die einzige Besonderheit beim Fußball-Gameplay von Mario Sports Superstars ist der Spezialschuss. Haben wir den Ball lange genug in unserem Besitz, können wir einen besonders starken Schuss mit unseren Kapitänen abfeuern.

Behände mit Golf-, Baseball- und Tennisschläger

Zu den fünf Sportarten zählen neben Fußball typische Sportarten, die mit einem Hilfsmittel in Form eines Schlägers ausgeführt werden. Bei Golf und Tennis handelt es sich Gameplay-technisch jedoch nicht um Neuentwicklungen, denn diese Sportarten wurden aus den bisherigen 3DS-Sportspielen Mario Tennis Open und Mario Golf: World Tour übernommen, die das Entwicklerstudio Camelot entwickelte.

Im Tennis geht es wieder einmal darum, den richtigen Schlag auf den Gegner zu wählen und den Ball auf diesen zurückschleudern. Farbige Kreise geben den passenden Schlag an. Ähnliches gilt beim Golf: Wir müssen das perfekte Timing aus Wurfstärke und Präzision finden, um den Ball durch Beachtung des Windes in das Loch zu buchsieren. Auch wenn es schade ist, dass im Prinzip eins zu eins die gleichen Spiele einfach wiederverwertet wurden, sorgen diese auch in Mario Sports Superstars für Unterhaltung.

Weniger überzeugend wirkt hingegen die Sportart Baseball, was vor allem an der Steuerung liegt. Als Werfer müssen wir den Ball mittels richtigem Timing werfen. Während dies noch recht gut funktioniert, zieht man als Schläger den Kürzen: Bei besonderen Drall-Bällen, wo sich der Ball nach links oder rechts neigt, ist es unheimlich schwer, dies zu erblicken. Da genügt es nicht einfach, die richtige Taste zu drücken. Es muss vorher noch der Zielbereich für den Schlag durch die Schultertasten des Nintendo 3DS verschoben werden. Bis dies gelungen ist, ist der Ball schon an uns vorbeigeflogen.

Hoch zu Ross unterwegs

Von den fünf Sportarten wirkt Reitsport am ungewöhnlichsten. Gegen bis zu fünf andere Reiter geht es darum, einen Hindernisparcours zu absolvieren und vor den anderen ins Ziel zu gelangen. Dabei müssen wir unser treues Ross antreiben, damit es im Galopp zum Ziel spurtet. Mit Hilfe von Karotten können wir unser Pferd wieder auffrischen und mit Sternringen einen Turbospurt aufladen. Darüber hinaus gibt es einen zusätzlichen Spurt für erfolgreiche Sprünge und den Herdenbonus, wenn unser Pferd sich in der Nähe von anderen Pferden aufhält.

Das Besondere beim Reitsport ist, dass wir abseits der Rennen uns um unsere Pferde im Stall kümmern können. Durch gute Pflege, Fütterungen und kleine Ausritte erhöht sich die Bindung zwischen Reiter und Pferd; Fähigkeiten wie Ausdauer oder Geschwindigkeit des Tiers werden dadurch ebenfalls verbessert. Zusätzlich können wir so neues Zubehör für unser Pferd freischalten.

Leider nicht ganz durchtrainiert?

So spaßig Mario Sports Superstars, besonders mit anderen Mitspielern, ist, gibt es leider den einen oder anderen Kritikpunkt, der den Spielspaß mindert. Im Turniermodus wird beispielsweise die unausbalancierte künstliche Intelligenz deutlich. Im Fußballturnier ist es beispielsweise in den ersten Runden keine Seltenheit, gegen die Gegner Schützenfeste mit zweistelligen Ergebnis zu landen, da die gegnerischen Spieler fast nichts unternehmen und in der Gegend herumstehen. Auch beim Tennis und Golf sieht es hier recht ähnlich aus. Immerhin passt sich die künstliche Intelligenz im Spielverlauf an, bleibt jedoch sehr im unterem Niveau.

Ein weiteres Problem ist der geringe Wiederspielwert. Haben wir erst einmal alle Turniere durchgespielt und die zwei zusätzlichen Charaktere freigeschaltet, bleibt uns nur noch der Mehrspielermodus. Die mit den Münzen kaufbaren Sammelkarten haben außer Sammeln und Betrachten ebenfalls keine weitere Funktion. Auch technisch bewegt sich Mario Sports Superstars auf durchschnittlichem Niveau: Die Sportstätten sehen – mit Ausnahme des Fußballstadions – recht gut aus und auch der Soundtrack weiß zu überzeugen. Schon andere Spiele haben gezeigt wie es besser geht, da wäre mehr drin gewesen.

Für einen visuellen Eindruck schaut dazu in unsere passende Jump-In-Episode zu Mario Sports Superstars:

Geschrieben von Sören Jacobsen

 

Fazit:

Zwischendurch oder mit Freunden ist Mario Sports Superstars ein sehr gelungener Titel für den Nintendo 3DS. Leider gibt es einige Punkte, die den Gesamteindruck schmälern. Zum einen gibt es neben den Turnieren der einzelnen Sportarten keine weiteren Einzelspielermodi und zum anderen wird auch das Sammeln der Karten durch verdiente Münzen sehr schnell abwechslungsarm. Wenigstens sind die Sportarten meist gut umgesetzt: Fußball ist durch die taktischen Maßnahmen und der Reitsport durch die Zusatzpflege im Stall durchaus unterhaltsam.