Penny’s Big Breakaway – TEST

Überraschend ist das 3D-Jump-’n’-Run Penny’s Big Breakaway im Zuge der Nintendo Direct vom 21. Februar veröffentlicht worden. Das Debütwerk von Evening Star setzt auf ein magisches Yo-yo, das Protagonistin Penny rasante Manöver ermöglicht.


Penny’s Big Breakaway erinnert schon früh an Jump ’n’ Runs von Sega und vermischt das Sonic-Gefühl mit Super-Mario-Odyssey-Einflüssen und reichlich kreativen Ideen. Die Nähe zu Sega und Sonic ist kaum verwunderlich, schließlich stehen hinter dem 3D-Jump-’n’-Run einige Beteiligte von verschiedenen Sonic-Neuauflagen und Sonic Mania aus dem Jahr 2017. Dennoch ist Penny’s Big Breakaway nicht einfach nur ein Sonic-Spiel mit eigener Heldin. Besonders die zentrale Yo-yo-Mechanik sorgt für viel Eigenständigkeit.

Leicht erlernt, schwer gemeistert

Die Geschichte fällt für das Genre typisch aus. Penny erfährt, dass der jährliche Talentwettbewerb erstmals seit langer Zeit nicht nur Imperator Eddie offen steht. Sofort will die begabte Yo-yo-Spielerin teilnehmen und ihr Talent vorführen. Allerdings verläuft der Auftritt anders als gedacht und Imperator Eddie steht nach einem unvermeidbaren Missgeschick bis auf die Unterhose entblößt da. Penny wird zu Verbrecherin erklärt und muss vor den Pinguin-Soldaten des Imperators fliehen. Dafür flitzen und springen wir als Penny durch die großartig gestalteten Level und weichen den Pinguinen aus. Auf unserem Weg erfüllen wir in jedem Level drei optionale Nebenmissionen, die uns einen Bonus beim Abschluss des Levels gewähren. Außerdem können wir drei versteckte Medaillen finden. Mit diesen schalten wir herausfordernde Bonus-Level frei.

Wie bereits erwähnt, ist Pennys Yo-yo die große Besonderheit des 3D-Jump-’n’-Runs. Das Spielzeug ist lebendig und dient als unser Allzweckwerkzeug. Wir schwingen das Yo-Yo, um Gras zu mähen, uns von den Pinguin-Truppen, die an uns kleben, zu befreien oder düsen auf dem Spielzeug sitzend rasant durch die Level. Außerdem halten wir uns an Seilbahnen fest oder nutzen die Fähigkeiten des Yo-yos für Doppelsprünge und einen Schwinger mitten in der Luft. Später erhalten wir noch levelabhängige Power-ups, die uns zeitweise zusätzliche Fähigkeiten gewähren. Sämtliche Aktionen von Penny sind mit dem Yo-Yo verbunden, was nicht nur perfekt zum Konzept passt, sondern sich auch wirklich gut anfühlt. Ist es anfangs noch ungewohnt, das Yo-yo mit dem rechten Stick oder alternativ per Button-Druck zu schwingen, geht die Steuerung mit der Zeit locker von der Hand. Hier zeigt sich dann auch, wie flüssig sich die Level spielen lassen und wie geschwind wir einen Abschnitt abschließen können.

Einfallsreiche Abwechslung

Gleichzeitig versteht es Penny’s Big Breakaway mit unterschiedlichen Welten für Abwechslung zu sorgen. Sind wir Anfangs noch in Vanillastadt unterwegs, führt uns das Spiel später in eine Strandumgebung oder eine Wüste inklusive Kraftwerken. Insgesamt dürfen wir uns über elf Welten und zahlreiche Level freuen. Der Umfang garantiert entsprechend langen 3D-Jump-’n’-Run-Spielspaß, zumal wir für jedes abgeschlossene Level den Zeitangriff-Modus freischalten. Hier versuchen wir möglichst schnell durch die Level zu kommen und uns in den Online-Bestenlisten zu platzieren. Gerade Freunde von Speedruns werden ihre helle Freude daran haben. Hier greifen auch die Feinheiten des Gameplay und der Steuerung.

Allerdings ist Penny’s Big Breakaway nicht ganz fehlerfrei. So fallen vereinzelt noch Bugs wie das Steckenbleiben in einer Wand auf. Diese sollten unbedingt behoben werden, treten aber nicht so oft auf, dass sie den Spielspaß wirklich beeinträchtigen würden. Ähnliches gilt für die gelegentlichen Kamera-Probleme. Da wir über den rechten Analog-Stick das Yo-Yo bedienen, können wir die Kamera nicht manuell steuern. In manchen Situationen hätte uns das allerdings durchaus geholfen. Meist sind die Perspektiven aber gut gewählt, auch wenn hin und wieder ein leichtes Ruckeln der Kamera auffällt. Dank eines Updates wurde die zur Veröffentlichung vorhandene Beschränkung auf dreißig Bilder pro Sekunde auf eine Bildwiderholrate von sechzig FPS erhöht. Zudem sieht das 3D-Jump-’n’-Run auf der Hybrid-Konsole fast genauso gut aus wie auf den anderen Plattformen. Lediglich bei Effekten wie Spiegelungen oder kleinen Details gibt es kaum merkliche Abstriche. Das ist auch dem schicken und bunten Comic-Stil zu verdanken. Dieser passt mit seinem individuellen Charakterdesign wunderbar und trägt viel zum Witz des Jump-’n’-Runs bei. Abgerundet wird Penny’s Big Breakaway von amüsanten Dialogen, die unter anderem gut in deutschen Texten wiedergegeben werden. Für genau die richtige Stimmung sorgt der gute Soundtrack, der stets die passende Atmosphäre garantiert.

Geschrieben von Alexander Geisler

Fazit:

Schon bei der Ankündigung hat Penny’s Big Breakaway mein Interesse geweckt. Trotzdem hat mich das 3D- Jump-’n’-Run überrascht. Pennys Abenteuer spielt sich angenehm und überaus flüssig. Dabei ermöglichen mir Gameplay und Steuerung eine enorme Geschwindigkeit, gepaart mit zahlreichen Bewegungsmöglichkeiten. Zudem ist es leicht von hohem Tempo in Erkundung und wieder zurück zu wechseln. In Einklang mit den tollen Leveln, der charmanten Grafik und dem liebenswerten Witz hat mich Penny’s Big Breakaway über Stunden unterhalten. Die abwechslungsreichen Level und Welten tragen ihren Teil dazu bei, während die Musik für die richtige Atmosphäre sorgt. Angesichts des hohen Spielspaßes verzeihe ich kleinere Schwächen und seltene Bugs gerne. Jump-’n’-Run-Fans sollten sich Penny’s Big Breakaway unbedingt näher anschauen.