Persona 4 Arena Ultimax – TEST
Persona 4 Arena Ultimax ist für Nintendo Switch erschienen. Damit steht das Fighting-Spin-off der Persona-Reihe ohne einen Hauptteil auf Nintendo Switch an einer seltsamen Position.
Die kompetenten Kampfspiele Persona 4 Arena und der Nachfolger Persona 4 Arena Ultimax erschienen 2012 und 2014. Im Rahmen des Jubiläums der Persona-Rollenspiel-Reihe wurde nun Persona 4 Arena Ultimax neu veröffentlicht. Auch wenn es sich hierbei um ein Sequel zum ersten Kampfspiel handelt, schauen Story-Nichtkenner nicht in die Röhre, denn der Story-Modus des ersten Teils ist in Ultimax enthalten. Was wir auf der Nintendo Switch leider nicht erhalten, ist die Möglichkeit Persona 4 oder Persona 3 zu spielen, denn auf diesen Spielen baut Persona 4 Arena Ultimax ganz klar auf.
Im Ring mit bekannten Figuren
Das Spiel ist nämlich auch ein Sequel zu Persona 3 und Persona 4 und bietet storymäßig wesentlich mehr als nur plumpe Prügeleien. Ganz klar richtet sich das Spiel an die Fans der Reihe, die ein Wiedersehen mit bekannten Figuren und Umgebungen feiern. Nur wenige Monate nachdem Persona-4-Protagonist Yu Narukami das Dörfchen Inaba verlassen hatte, kehrt er in den Ferien zurück an den Ort, an dem er ein Jahr die Schule besuchte, neue Freunde gewann und gleichzeitig JRPG-typisch die Welt rettete. Dort wartet aber kein entspannter Urlaub auf ihn, sondern das P-1 Grand Prix, ein Kampfturnier, das die bekannten Persona-Figuren zwingt, gegeneinander anzutreten.
Erzählt wird das Ganze im Stile einer waschechten Visual Novel. Sowohl von der Art der Inszenierung her mit Standbildern und fixen Hintergründen, aber auch im Hinblick auf die Textmenge. Das Spiel nimmt sich im Storymodus viel Zeit für seine Dialoge und Charakterinteraktionen, sodass es im Schnitt nur alle zehn Minuten zu einem kurzen Story-Kampf kommt. Fans der Reihe bekommen hier viel geboten, auch wenn die deutschen Texte deutlich hölzern rüberkommen.
Was die Fans aber auch geboten bekommen, ist ein äußerst kompetentes und forderndes Kampfspiel. Das Spin-off der Rollenspielreihe wurde mit Unterstützung der Kampfspiel-Experten von Arc System Works entwickelt. Unmengen an Kombos, Ausweich- und Kontermöglichkeiten machen aus Persona 4 Arena Ultimax ein wirklich komplexes Kampfspiel, dessen Grundlagen sich jeder vor dem Kämpfen im separaten Trainingsmodus anschauen sollte. Angenehmerweise können wahlweise alle Story-Kämpfe vom Computer bestritten werden. Das perfekte Feature für ein Spin-off dieser Art, womit weder Persona-Fans, die sich auf die Story konzentrieren wollen, noch Fans des Kampfspiels vor den Kopf gestoßen werden.
Ein rundes Paket
Das umfangreiche Paket beinhaltet neben zwei Story-Modi und dem Online-Multiplayer noch einige arcadige Spielmodi: Im Punkteherausforderungs-Modus stellen wir uns am Stück einer Herausforderungsserie und im Golden-Arena-Modus haben wir im Grunde ein weiteres Spiel im Spiel. Hier sammeln wir durch Kämpfe Erfahrungspunkte, die wir in unseren Charakter investieren. Multiplayer ist im Co-op offline wie es sich für ein ordentliches Fighting Game gehört problemlos und mit nur einem Joy-Con möglich. Der Online-Modus funktioniert schnell und bietet neben simplen Kämpfen, gewerteten Spielen und kleinen Turnieren viele Möglichkeiten, sich zu prügeln. Zumindest in der Theorie, während unserer Testphase konnte leider an unterschiedlichen Tagen kein Match hergestellt werden, obwohl Gegner verfügbar waren.
Dank dem wunderbaren Stil des Spiels, der die zweidimensionalen Charaktere vor mit prächtigen Effekten ausgestatteten Hintergründen präsentiert, sieht das Spiel auch nach fast zehn Jahren immer noch fantastisch aus. Auch die toll designten Menüs sind zeitlos und zeigen die enorme Liebe zum Detail. Unzählige Kostüme, viele bekannte Melodien, die von neuen Tracks ergänzt werden und die unzähligen Details runden das Persona-Fan-Paket ab. Zudem sind alle DLC-Inhalte in diesem Paket enthalten.
Geschrieben von Jonas Maier
Fazit:
Zu Beginn meiner Spielzeit von Persona 4 Arena Ultimax erwartete mich die volle Packung Nostalgie. Dafür sorgte das Wiedersehen mit bekannten Figuren, der altbekannte und gleichzeitig grandiose Soundtrack und die einzigartige Stimmung von Persona 4. Schritt für Schritt mussten diese Eindrücke aber dem Kampfspiel weichen, das mir als ziemlich unbeschriebenes Fighting-Game-Blatt deutlich zu komplex und schwer war. Schon der zweite Kampf war für mich eine Herausforderung, weswegen ich schnell denn Auto-Kampf aktivierte. Auch wenn ich so den Kämpfen nichts Spielerisches abgewinnen konnte, konnte ich dennoch die toll designten Arenen und Charaktermodelle wertschätzen.