Piczle Colors – TEST
Rainy Frog und die Score Studios schicken Score-chan, Gig, Professor Molekül M. Matrix und Katze Dbug nach Piczle Lines DX in ein neues Puzzle-Spiel auf der Nintendo Switch. In Piczle Colors gilt es in einer Picross-Abwandlung Gegenständen ihre Farbe wiederzugeben.
Puzzle- und Picross-Spiele sind nicht unbedingt für ausgefeilte Geschichten bekannt. Piczle Lines DX hat einigen der Knobelaufgaben dennoch in einen Storyrahmen gesteckt. Bei Piczle Colors gehen die Entwickler einen ähnlichen Weg, rücken die Handlung aber deutlich in den Hintergrund. Lediglich mittels Prolog und Epilog wird das neue verrückte Abenteuer von Score-chan erzählt. Professor Molekül M. Matrix hat die Pixel Paint 3000, die allen Gegenständen ihre Farbe nimmt, erfunden. Natürlich gelangt die nutzlose Erfindung in die Hände von Score-chan und schon bald ist die Welt in grau gehüllt. Um ihre heiß geliebte Pizza wieder erstrahlen zu lassen, macht sich Score-chan daran, Gegenstände wieder einzufärben.
Farbige Picross-Art
Spielerisch ist das in eine Picross-Abwandlung verpackt. Auf Feldern, die von fünf mal fünf über zehn mal zehn bis zu fünfzehn mal zehn Kästchen groß sein können, gilt es die Blöcke mit maximal vier Farben aufzufüllen. Wie viele Blöcke jeweils ausgemalt werden müssen, wird mit Zahlen am linken und oberen Rand angegeben. Dabei gilt es jedoch zu beachten, dass kein Block leer bleibt und die Farben am Feldrand nicht in der korrekten Reihenfolge, sondern in ihrer Gesamtzahl lediglich nach Farbton sortiert angezeigt werden. Ebenfalls wichtig ist, dass bei einfachen Zahlen nicht alle Blöcke dieses Tons aneinandergereiht sein dürfen. Nur wenn die Zahlen eingekreist sind, weist das auf einen zusammenhängenden Farbblock hin.
Eingeteilt sind die insgesamt dreihundert Puzzle in sechs Kategorien, die den Farben Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau und Lila entsprechen. Abgesehen von Feldgröße, Schwierigkeitsgrad und Hintergrund haben die Farben jedoch keine Aussagekraft. Auch sind die einzufärbenden Gegenstände, die bei korrekter Lösung eines Rätsels offenbart werden, eher willkürlich gewählt und ergeben nur bedingt Sinn. Darauf weist das Spiel mittels des seichten Humors allerdings auch hin und versucht somit nicht einmal auch nur einen groben Zusammenhang zu erzeugen. Andere Picross-Spiele gehen ähnlich vor und da die Geschichte sowieso keine große Rolle spielt, stehen die Puzzles im Mittelpunkt. Fallen diese zu Beginn noch recht einfach aus, zieht der Schwierigkeitsgrad spätestens nach der Hälfte an und einige spätere Puzzles können sich als durchaus knackige Kopfnüsse herausstellen. Fehler werden nicht bestraft, dafür erhalten wir auch keine Hinweise, wenn wir etwas falsch machen.
Verzichten wir auf die optionalen Tipps zu Beginn eines Rätsels, erhalten wir bei erfolgreicher Lösung eine Münze. Mit dem Geld schalten wir kleine Extras wie eine 3D-Figuren-Ansicht oder ein Ausmalbuch frei. Wirklich viel bringt das zwar nicht, aber nette Beigaben sind es trotzdem. Außerdem erhalten wir für bestimmte, eher einfache Ziele Trophäen und können später sogar zufällige Puzzles mit einstellbarer Größe und Farbanzahl absolvieren. Diese sind jedoch eher durchwachsen, da sie kein Objekt als Lösung anbieten und somit aufgrund fehlender Logik beim Muster etwas komplizierter zu lösen sind. Dennoch bieten die dreihundert Puzzles auch so eine ordentliche Spielzeit für Rätselfans. Optisch ist Piczle Colors trotz 3D-Modellen in Prolog und Epilog eher spartanisch und zweckmäßig gehalten. Für ein Puzzle-Spiel wird aber nicht mehr benötigt. Ähnliches gilt für die unaufgeregt, manchmal nervige Musikuntermalung.
Geschrieben von Alexander Geisler
Fazit:
Piczle Colors ist ein recht typisches Puzzle-Spiel nach abgewandeltem Picross-Prinzip. Das Spielprinzip ist schnell verstanden und eingängig. Die Rätsel können gerade in der zweiten Hälfte fordern und bieten einen angenehmen Anstieg des Schwierigkeitsgrads. Mit dreihundert Puzzles fällt der Umfang ordentlich aus. Da ich gerne mal ein Puzzle- oder Picross-Spiel spiele, hatte ich mit Piczle Colors für einige Stunden meinen Spaß. Genre-Fans können deshalb einen Blick wagen, müssen aber für sich entscheiden, ob der Titel zwölf Euro wert ist. Zum Antesten steht eine Demo im eShop zur Verfügung.