Piczle Lines 2: Ins Puzzleversum – TEST

Rund viereinhalb Jahre nach Piczle Lines DX spendieren Score Studios und Rainy Frog dem Puzzle-Spiel einen direkten Nachfolger. In Piczle Lines 2: Ins Puzzleversum gilt es erneut durch das Verbinden von Zahlen Bilder zu erschaffen.

Die Piczle-Reihe von Score Studios und Rainy Frog umfasst auf Nintendo Switch mittlerweile sechs Spiele. Nach Piczle Lines DX, das im August 2018 erschienen ist, haben Score-chan, Professor Matrix, Gig und Katze DBug etwa Farbrätsel gelöst, ein Picross-Pixel-Adventure gemeistet oder Retro-Puzzle-Spiele geboten. Mit Piczle Lines 2: Ins Puzzleversum kehrt die Reihe zum ursprünglichen Spielprinzip zurück. Erneut ist es an uns, durch das Verbinden von Zahlen ein aus mehreren Kästchen bestehendes Feld auszumalen und so ein Bild zu erschaffen. Dabei stellen wir uns in Story- und Puzzle-Modus über dreihundert Rätseln.

Abtauchen in Bücher

Wenig überraschend fällt die Geschichte wieder recht simpel aus. Score-chan verwendet den Piczle-Staub als Katzenstreu. Das kann natürlich nur schiefgehen und DBug landet kurzerhand in den Büchern des Professors. Es liegt nun an uns Score-chan, Gig und Professor Matrix bei der Suche nach der Katze zu begleiten und die durcheinandergewirbelten Bücher wiederherzustellen. Dafür lösen wir jeweils fünfundzwanzig Rätsel und erhalten kleine in Comic-Panels gehaltene Zwischensequenzen, die die oberflächliche, aber mit ordentlichem Witz versehene Geschichte erzählen.

Das Spielprinzip ist in Story- und Puzzle-Modus identisch. Wie bereits beschrieben, ist es unsere Aufgabe Bilder zu erschaffen, indem wir Punkte mit Linien verbinden. Wer den Vorgänger gespielt hat, wird sich sofort heimisch fühlen, da am Grundprinzip nichts verändert wurde. Komplett frei sind wir beim Zeichnen der Lösungen natürlich nicht. Jeder Punkt ist in einer Farbe gehalten und mit einer Zahl versehen. Es gilt, identische Farben und Zahlen miteinander zu verbinden und dabei genau so viele Felder mit einer Linie auszumalen, wie die Ziffer angibt. Haben wir beispielsweise eine rote Fünf, dann müssen wir diese mit einer anderen roten Fünf verbinden und am Ende inklusive der beiden Punkte fünf Felder ausgemalt haben.

Simpel, aber motivierend

Wirklich kompliziert ist das nicht und schon nach wenigen Minuten ist das Spielprinzip verinnerlicht. Lediglich die schwammige Steuerung kann manchmal noch zu einem etwas hakeligen Gameplay-Erlebnis führen. Es sollte aber nicht erwartet werden, dass die Lösungen einfach zu finden sind. Schon frühe Rätsel können sich alleine aufgrund ihrer Größe als recht langwierige Aufgabe herausstellen – und das obwohl sie uns kaum fordern. Hier liegt wahrscheinlich eines der größten Probleme von Piczle Lines 2: Ins Puzzleversum. Manchmal ziehen sich Rätsel einfach etwas zu sehr. Gemeinsam mit der im Genre nicht unüblichen mangelnden Abwechslung kann das zeitweise die Motivation dämpfen. Doch schon nach kurzer Zeit kehren wir zurück, um uns an weiteren Puzzlen zu versuchen. Schließlich wollen wir die Aufgaben alle knacken und besonders spätere Rätsel können herausfordernd sein. Dank des recht großen Umfangs sind wir zudem viele Stunden beschäftigt. Hier kann Piczle Lines 2: Ins Puzzleversum ähnlich unterhaltsam sein wie etwa die Picross-S-Spiele von Jupiter.

Bei der Präsentation fällt Piczle Lines 2: Ins Puzzleversum eher zweckmäßig aus. Die Zwischensequenzen sind schön gestaltet und wissen mit ihrem ungewöhnlichen Zeichnstil und witzigen Dialogen zu überzeugen. Ansonsten setzt das Puzzlespiel auf eine einfache Darstellung der Rätsel. Viel mehr benötigt es aber auch nicht, schließlich stehen die Knobelaufgaben im Mittelpunkt. Lediglich die ruhige Musik hätte für uns etwas prägnanter und besser ausfallen können. Schon nach kurzer Zeit haben wir meist darauf verzichtet. Doch auch das fällt nur bedingt negativ auf, da die Klänge entspanntes Rätseln ermöglichen. Und genau das erwarten wir von einem guten Puzzle-Spiel.

Geschrieben von Alexander Geisler

Fazit:

Nachdem mich Piczle Lines DX gerade zu Beginn nur bedingt begeistern konnte, habe ich am Ende weit über hundert Stunden in dem Puzzle-Spiel verbracht. Auch die anderen Titel rund um Score-chan und ihre Freunde habe ich gespielt, weshalb ich mich auf Piczle Lines 2: Ins Puzzleversum gefreut habe. Ein Urteil fällt hier sogar recht leicht, da sich am Gameplay im Vergleich zum Vorgänger nichts verändert hat. Lediglich ein paar neue Einstellungsmöglichkeiten und Barrierefreiheitoptionen hat Score Studios dem Puzzle-Spiel spendiert. Negativ ist das aber nicht, da das Spielprinzip noch immer funktioniert und ich Score-chan, Professor Matrix, Gig und DBug gerne erneut auf einem Puzzle-Abenteuer begleite. Zudem motivieren mich die über dreihundert Rätsel erneut und ich rechne bereits, dass ich in den nächsten Monaten viel Zeit mit Piczle Lines 2: Ins Puzzleversum verbringen werde. Genre-Fans sollten einen Blick wagen.