Pocket Academy – TEST

Auf Smartphones und Tablet-PCs werden kleinere Aufbausimulationen, in denen man sich um das Management von unterschiedlichen Ressourcen kümmert um etwas großes zu konzipieren, immer beliebter. Mit Pocket Academy ist ein solcher Vertreter auch für die Nintendo Switch erschienen.


Unsere Aufgabe ist auf den ersten Blick auch recht simpel: Wir sollen die beste Akademie des Landes auf die Beine stellen, die mit anfangs wenig Mitteln die besten Studenten des Landes hervorbringt. Recht untypisch beginnt unsere Arbeit darin, einen eigenen Schüler zu erstellen. Neben Geschlecht, einfachem Aussehen und Namen können wir bestimmen, in welchem Fachgebiet dieser schneller lernt. Diese Fachgebiete sind Sportlichkeit, Auffassungsgabe, Ideen und Beliebtheit. Die anderen Schüler, die sich nach und nach für unsere Schule anmelden sind komplett zufällig. Dieses Lernprinzip hat dabei einen kleinen Hauch eines klassischen Rollenspiels.

Zwischen Büchern und Sporthalle

Unsere Hauptaufgabe ist aber ganz klar der Auf- und Weiterbau eines Schulkomplexes. Dabei stehen uns neben den notwendigen Klassenräumen auch Sportfelder und Klubräume zur Verfügung. Im Laufe der Geschichte werden auch eine kleine Auswahl von weiteren Räumen wie eine Bibliothek und ein Schwimmbad zur Auswahl hinzugefügt. Leider muss man sagen, dass sich die Vielfalt der Erweiterung doch auf ein sehr kleines Minimum beschränkt.

Darüber hinaus müssen wir uns auch über das passende Personal, vorzugsweise Lehrer, kümmern. Wie auch unsere Schüler, haben auch die Lehrkräfte verschiedene Eigenschaften, die die Schüler gewisse Werte schneller lernen lassen. Natürlich müssen wir darauf achten, genugfinanzielle Mittel zu haben, da die Lehrer natürlich auf ihr monatliches Gehalt bestehen. Darüber hinaus müssen Grünanlagen gepflegt und Waschräume gewartet werden.

Leider keine Versetzung

Wirklich schön ist die Aufmachung des Spiels. In charmanter 16-Bit-Grafik können wir das Leben unserer Schüler und Lehrer bestaunen. Diese sind dabei wirklich mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Im Gegensatz dazu ist der Sound des Spiels leider nicht gerade gut gelungen. Es spielt wirklich nur ein Musikstück, das nach zwanzig Minuten Spielzeit uns eher zwingt, die Switch stumm zu stellen und mit eigener Musik zu spielen.

Das große Problem des Spiels ist aber leider der Einstieg in das Spiel. Bevor wir in das Management unserer Akademie starten, bekommen wir eine nicht gerade hilfreiche und detailarme Kurzanweisung in Form von zehn Textboxen mit je zwei Sätzen. Diese Textboxen mit ebenfalls relativ unpassenden Screenshots des Spiels laufen direkt alle nacheinander ab. Man kann sich diese zwar zu jedem Zeitpunkt erneut ansehen, wirklich hilfreich zum Verstehen der Menüführung und der Möglichkeiten sind diese aber nicht.

Sind wir nach einiger Zeit ins Gameplay dann doch reingekommen, gestaltet sich das nächste Problem: der geringe Wiederspielwert des Spiels. Schon nach drei Schuljahren bekommen wir gesagt, dass wir mit unserer erbauten Universität zwar weiterspielen können, es aber keine weiteren geschichtlichen Ereignisse wie Klassen- und Sportfeste mehr gibt. Diese sind einige der wenigen Aktionen, in denen wir unsere Geldmittel auffüllen können. Da wir schon in diesen drei Jahren recht eingeschränkt sind, lässt sich unsere Akademie nicht wirklich zu einem großen Ort ausbauen. Da wäre deutlich mehr möglich gewesen.

Fazit:

Auf den ersten Blick wirkt Pocket Academy wie eine gelungene Aufbausimulation: Viele Möglichkeiten für die Gestaltung, Erstellung eines persönlichen Schülers, ein Lernsystem mit Rollenspiel-Elementen und eine putzige 16-Bit-Grafik. Leider scheitert unser Unterfangen schon in den ersten Spielstunden in Form von relativ lieblosen und nichtssagenden Textboxen, die das Tutorial darstellen. Darüber hinaus gibt es eine deutlich niedrige, lohnenswerte Spielzeit von nur drei Schuljahren, die circa vier bis fünf reine Spielzeit darstellen. Danach bietet das Spiel kaum noch Möglichkeiten an, weiter an unserer Akademie zu arbeiten. Dazu kommt eine nervige Dudelmusik in Dauerschleife, die sehr schnell nervig wird.