Pokémon Tekken DX – TEST

Mit Tekken assoziiert man sofort die großartigen Prügelspiele aus der Schmiede Bandai Namcos. The Pokémon Company verknüpft in dem vormals auf der Wii U erschienen Pokémon Tekken DX (dass in anderen Ländern übrigens Pokkén Tournament heißt) also das Beste aus zwei Universen zu einem Spiel. Und dieses Konzept kann sich sehen lassen


Tekken zieht den Spieler mithilfe langer Kombolisten und hübscher Kulissen in seinen Bann. Diese Aufgabe galt es also auch in Pokémon Tekken DX zu lösen, was aber nur teilweise gelungen ist. Unser Kampfring, in Tekken gerne mal eine Ruine, ist hier im Prinzip gleich. Mal haben wir saftiges Gras unter unseren Füßen, ringsherum umgeben von Tribünen; ein andermal kloppen wir uns die Köpfe auf einer Holzplattform am Strand ein und mehr. Das Kombosystem hingegen ist bei weitem nicht so umfangreich, wie ein Tekken-Spieler es vielleicht gewöhnt ist. Im Prinzip haben wir zwei Tasten, um unterschiedliche Angriffe auszulösen. Durch Kombinationen mit anderen Tasten lassen sich so unterschiedliche Angriffe ausführen. Mit speziellen Nahkampfangriffen können wir verschiedene Phasen durchlaufen.


Du-Du-Du-DUELL

Zu Beginn des Kampfes befinden wir uns in der Feldphase. Diese kennzeichnet sich vor allem durch freies Bewegen in der Arena, einer etwas entfernten und offenen Kamera sowie anderen Kombos. Sobald wir, durch einen der speziellen Nahkampfangriffe, in die Duellphase eintreten, zoomt die Kamera an das Kampfgeschehen ran und unsere Kombos verändern sich. Auch ein freies Bewegen in der Arena ist nicht mehr möglich; wir bewegen uns nur noch auf der zweidimensionalen Ebene vor oder zurück. Ein erneuter Wechsel in die Feldphase ist natürlich jederzeit durch Ausführen einer weiteren speziellen Nahkampfattacke möglich. Am rechten Bildschirmrand befindet sich eine Resonanzanzeige, die sich füllt, wenn wir Schaden austeilen oder einstecken. Ab und an finden sich auf dem Feld aber auch kleine Kügelchen, die unsere Anzeige ebenfalls wachsen lassen. Sobald sie voll ist, können wir per Knopfdruck unser Pokémon verstärken, damit es mehr Schaden austeilt und weniger einsteckt. Durch drücken der beiden Schultertasten können wir eine Limitattacke ausführen, die im Prinzip eine Spezial-Spezialattacke ist und extrem viel Schaden verursacht. Dabei sind wir aber auch niemals allein auf dem Feld, denn wir können vor dem Kampf aus einer Reihe festgelegter Partnerpokémon wählen, die alle unterschiedliche Aktionen ausführen können. So ist es, sobald die Anzeige unseres Helferpokémons voll ist, möglich beispielsweise Digda einen Angriff aus dem Erdreich heraus oder Fynx einen Flächenangriff zu befehlen. Andere Pokémon wiederum heilen unseren Kämpfer oder hindern den Gegner am Füllen der Resonanzanzeige.


Fairy (Ultra Plus) – oder auch: Ferrum 

Das Ganze spielt in der fiktiven Stadt Ferrum. Über eine Stadtkarte können wir uns zwischen den verschiedenen Möglichkeiten des Spiels bewegen. Über „Meine Stadt“ können wir unseren Charakter verändern sowie Einstellungen anpassen während die „Ferrum-Liga“ der Hauptspielmodus die Einzelspieler-Kampagne darstellt. Die restlichen Punkte wie beispielsweise „Online“ und „Lokale Kämpfe“ ergeben sich aus dem Namen. In der Ferrum-Liga gilt es insgesamt vier Ligen zu meistern. Um eine Liga erfolgreich abzuschließen, müssen wir den jeweiligen Liga-Meister besiegen. Um aber zu jenem zu kommen, gilt es erst dutzende Kämpfe zu absolvieren und anschließend an einem Turnier mit 8 Kämpfern teil zu nehmen. Haben wir all diese Hürden überwunden, steht uns der Weg zum Meister frei.

Nach jedem Kampf erhalten wir Geld und neue Kleidung sowie Erfahrungspunkte für unser Pokémon. Im Prinzip bringt uns aber beides nichts, denn mit dem Geld können wir uns erneut neue Anziehsachenkaufen, welche reine Dekoration sind. Einzig mit den Erfahrungspunkten können wir was anfangen, denn im Laufe der Matches steigt unser Pokémon damit im Level auf und wir können Fähigkeitspunkte verteilen, die beispielsweise die Stärke unseres Pokémon verbessern. Dabei ist unser Level, Pokémon-typisch, auf 100 limitiert.


(K)Ein Grafikwunder

Bereits auf der Wii U sah Pokémon Tekken großartig aus und die Switch-Version steht dem in nichts nach. Die Pokémon sehen super aus und sind klasse animiert. Die Kampfarenen sind mit Liebe zum Detail gestaltet worden. Einbrüche in der Bildrate konnten wir während des Tests nicht feststellen. So wunderbar die Grafik aber auch ist, der Soundtrack reicht da bei weitem nicht ran. Die Sounds selbst sind in Ordnung, die Musik hingegen wirkt zwar passend zum Kampfthema, aber eher weniger zum Pokémonthema. Sicher ist das Ganze subjektiv gedacht, dennoch hätte der ein oder andere Pokémon-Soundtrack hier besser gepasst.

Geschrieben von Sebastian Klein

Fazit:

 

Als jemand, der in der Regel keine Beat ‘em ups spielt, hatte ich viel Spaß mit Pokémon Tekken DX. Durch die vereinfachte Komboliste ist es auch Anfängern, oder neudeutsch „Noobs“, möglich, das Spiel zu genießen ohne Angst zu haben, irgendwann nicht mehr weiterzukommen. Der Liga-Modus ist anspruchsvoll, aber durchaus machbar. Dass die Klamotten, die man sich für das Geld, das man durch die Kämpfe verdient, allerdings nur reine Deko sind, ist etwas schade, denn da hätte man durchaus ein wenig mehr Taktik mit einbringen können. Ebenso bedauerlich ist der fehlende Pokémon-Soundtrack. Die Elektromusik ist zwar passend und auch in Ordnung, dennoch fehlt ein wenig der Pokémon-Touch. Nichts desto trotz ist Pokémon Tekken DX ein gutes Spiel, das in keiner (guten) Sammlung fehlen sollte.