Project Highrise: Architect’s Edition – TEST
Project Highrise: Architect’s Edition lässt uns wie der Klassiker Sim Tower ein riesiges Hochhaus errichten und verwalten. In der Switch-Portierung des erstmals 2016 für PC erschienen Aufbaustrategiespiels stellen wir uns der Herausforderung Gewinn zu erwirtschaften und unsere Mieter zufriedenzustellen.
Grundstruktur errichten, Räume festlegen und Mieter suchen. Publisher Kalypso Media und Entwickler SomaSim lassen uns in Project Highrise: Architect’s Edition freie Hand bei der Errichtung unseres eigenen Wolkenkratzers in der optisch zweckmäßigen Comic-2D-Seiten-Ansicht. Im freien Spiel, das wir wahlweise sogar mit unendlich Geld starten können oder verschiedenen Szenarien, stellen wir uns der Hausforderung ein funktionierendes Hochhaus zu bauen. Dafür müssen wir nicht nur Büros und Wohnungen vermieten, sondern auch für Verteilerkästen und Leitungen für Strom, Wasser, Gas, Telefon und andere Grundbedürfnisse sorgen. Welche Ansprüche die Mieter haben, ist unterschiedlich, können wir diese jedoch nicht erfüllen, herrscht schnell Unzufriedenheit.
Bauen und Verwalten
Wie wir unser Hochhaus errichten, ist komplett uns überlassen. Wollen wir vorwiegend Büros unterbringen oder auch Wohnungen vermieten? Vielleicht bevorzugen wir auch ein Hotel. Möglichkeiten gibt es einige, doch stets müssen wir darauf achten, dass die individuellen Ansprüche erfüllt sind. Das gilt nicht nur für die Grundversorgung. Wohnungsmieter wollen einen Müllcontainer auf ihrer Etage, bestimmte Geschäfte lehnen Lärm oder Gestank in ihrer Umgebung ab. Sogar das gewählte Stockwerk kann Einfluss auf die Zufriedenheit haben. Sind wir erfolgreich winkt am Ende des Tages nicht nur Gewinn auf unserem Konto, sondern auch unser Ansehen steigt. Dadurch schalten wir größere Büros, Wohnungen, Geschäfte, Restaurants oder Hotelzimmer frei. Diese werden wiederum von anspruchsvolleren Mietern gewünscht, die jedoch neue Anforderungen an unser Gebäude stellen.
Nicht nur müssen wir Einkaufsmöglichkeiten oder Restaurants bereithalten, auch Kurier- oder Hausmeisterdienste und ähnliches können gewünscht werden. Sogar Haltestellen für Bus, U-Bahn und Nahverkehrszüge dürfen wir mit der Zeit errichten. Lobbys und Flure dürfen wir zudem mit Kunstwerken, Möbeln und Tapeten schöner gestalten. Sammeln wir genug Einfluss, können wir nicht nur Beraterbüros errichten, sondern uns auch Vorteile verschaffen oder Werbung schalten. Aufträge der Stadt bringen uns zusätzliches Geld ein. Außerdem nehmen zufällige Ereignisse wie beispielsweise die wirtschaftliche Situation oder Verkehrsumleitungen in der Stadt Einfluss auf unseren Verdienst. Halten wir unser Gebäude nicht in Schuss, bekommen wir Probleme mit Mietern. Schließlich gefällt niemandem eine verschmutzte Tapete oder ein defekter Aufzug.
Fesselnd, ohne Langzeitmotivation
Schnell entwickelt sich aus Bau und Verwalten ein fesselnder Spielfluss, der sogar den Nur-noch-eine-Runde-Effekt mit sich bringt. So wollen wir nur noch dieses Stockwerk fertig bauen, nur noch die Tagesabrechnung abwarten oder schauen, dass wir ein Büro vermietet bekommen. Die verschachtelten Menüs und anfangs nicht immer eingängige, aber auch dank der sechs Tutorials schnell erlernte Steuerung, trüben den Spielspaß kaum. Lediglich die Langzeitmotivation kann nach einiger Zeit etwas verloren gehen. Ist unser Hochhaus bereits ordentlich gewachsen und erzielen wir Gewinn, können wir uns schnell in bloßen Verwaltungsarbeiten verlieren. Mangels richtigem Fortschritt beginnen wir dann lieber ein neues Spiel. Szenarien, unterschiedliche Schwierigkeitsgrade und Hintergrundumgebungen helfen hierbei für notwendige Abwechslung zu sorgen.
Geschrieben von Alexander Geisler
Fazit:
Project Highrise: Architect’s Edition ist ein etwas anderes Aufbaustrategiespiel. Statt eine gesamte Stadt zu errichten, widmen ich mich lediglich einem einzelnen Hochhaus. Doch gerade dadurch sticht das Spiel von Entwickler SomaSim aus der Masse hervor. Dank der gelungenen Tutorials habe ich alle Funktionen schnell erlernt und kann mich ohne größere Probleme im freien Spiel oder den Szenarien um meinen Wolkenkratzer kümmern. Einfach ist das aber nicht. Besonders zu Beginn habe ich mit finanziellen Problemen zu kämpfen und muss versuchen nicht ins Minus zu rutschen. Langsam gelingt es mir mehr Mieter zu gewinnen und Einnahmen zu erzielen. Das ermöglicht mir den Bau neuer Stockwerke und Räumlichkeiten, die ich wiederum vermieten kann. Ein fesselnder Spielfluss entsteht, der mich auch einige Stunden fesseln kann. Irgendwann verliert sich allerdings die Motivation, da mein Gebäude bereits perfekt zu funktionieren scheint. Aber das ist kein großes Problem. Schnell ein neues Spiel oder Szenario gestartet und in höherem Schwierigkeitsgrad oder mit anderen (selbstgestellten) Zielen von vorne beginnen. Auf diese Weise gelingt es Project Highrise: Architect’s Edition mich immer wieder für kurze oder längere Runden an die Switch zu fesseln. Zumindest eine Zeitlang. Auf Dauer ist das Spielprinzip zu ähnlich, bis dahin ist aber viel Spielspaß garantiert.