Super Bomberman R – TEST
Mit Bomberman erschuf Hudson Soft 1983 eine ihrer erfolgreichsten Marken. Seit der Übernahme durch Konami ist letzteres für die Entwicklung verantwortlich. Dies dürfte wohl auch der Grund sein, warum wir (abseits von Smartphone-Ausflügen) seit 2010 auf einen neuen Titel warten mussten.
Das Spielprinzip von Super Bomberman R ist schnell erklärt. Alle Spieler finden sich auf einer mehr oder weniger großen Map wieder, die mit Steinen und anderen Blöcken gespickt ist. Viele dieser Blöcke, so beispielsweise die Steinblöcke, lassen sich durch Bomben, die wir per Knopfdruck ablegen, zerstören. Aus diesen zerstören Blöcken erhalten wir immer wieder mal Upgrades für unseren Charakter, wie beispielsweise eine größere Reichweite der Bombenexplosion, eine schnellere Fortbewegungsgeschwindigkeit oder auch die Möglichkeit, mehrere Bomben hintereinander zu legen. Standardmäßig können wir nämlich nur eine Bombe gleichzeitig auf dem Spielfeld haben und müssen dann warten, bis jene explodiert ist (und hoffentlich einen Gegner erwischt hat). Das Ziel ist es, entweder den Gegner auszulöschen oder das jeweilige Missionsziel zu erfüllen – sofern wir uns im Story-Modus befinden. Der Story-Modus besteht hierbei aus fünf Welten á neun beziehungsweise zehn Level und einen Bosslevel ganz am Ende. Macht am Ende fünfzig Level. Dass dies aber keineswegs positiv sein muss, wird sehr schnell klar.
So viel die magische Zahl von fünfzig Level auch verspricht, bereits nach drei Level ist das repetitive Gameplay gegen die künstliche Intelligenz langweilig. Da hilft es auch nichts, dass wir den Story-Modus zusammen mit einem Freund kooperativ spielen können. Die Motivation, sich durch den Story-Modus zu kämpfen, geht sehr schnell wieder flöten. Dies liegt aber auch an dem selbst auf mittlerer Stufe frustrierend hohen Schwierigkeitsgrad und der etwas gewöhnungsbedürftigen Steuerung. Wenn man erwartet, dass jede Eingabe sofort umgesetzt wird, wird man sehr, sehr oft sterben. Stattdessen liegen zwischen Eingabe und Umsetzung Bruchteile einer Sekunde, was dafür sorgt, dass wir beispielsweise Ecken mitnehmen oder Bomben falsch platzieren und uns eventuell gar selbst eine Falle stellen.
Acht Bomberman sollt ihr sein
Obwohl der Story-Modus nicht wirklich glänzen kann, sieht es beim Multiplayer-Modus schon ganz anders aus. An einer Konsole können bis zu acht Spieler, jeder jeweils mit einem Joy-Con bewaffnet, sich die Bomben um die Ohren hauen. Ansonsten gilt praktisch dasselbe Spielprinzip: Last Man Standing; und das jeder gegen jeden. Der einzige Unterschied zum Story-Modus ist eigentlich die Map-Auswahl. Im Multiplayer-Part spielen wir stets auf rechteckigen Karten ohne jegliche Zusatz-Features wie sie die Karten im Story-Modus haben. Dies sorgt zum einen für ein einfacheres Spiel, acht Spieler sind ja bereits viel, nimmt aber auch ein wenig die Möglichkeiten der Gegnerbekämpfung heraus. Nichtdestotrotz macht der lokale Multiplayer-Modus jede Menge Spaß.
Anders sieht es hierbei online aus. Der Online-Modus basiert auf der Peer-to-peer-Technologie. Statt sich also zu einem Server zu verbinden, der die Koordination des Spiels übernimmt und die Daten mit denen der anderen Spieler abgleicht, übernimmt das hier die Host-Konsole. Das ist die Konsole des ersten Spielers. Es verbinden sich nun also bis zu sieben Konsolen mit der Konsole des Spielführers. Und hier liegt das Problem des Online-Multiplayer-Modus. Bisher gibt es in Relation gesehen nur wenige Menschen, deren Internetleitung eine solch datenreiche Aufgabe mitmacht – und sobald die Internetleitung nicht hinterherkommt, verzögert sich das Senden und Empfangen der Eingaben der anderen Spieler und es kommt zu kleinen Rucklern und Verzögerungen bei der Eingabe. Diese halten zwar in der Regel nicht lange an, stören aber dennoch das Spiel empfindlich, da es einige dutzend Male pro Match vorkommt. Konami hat das Problem allerdings bereits eingesehen und per Twitter verlauten lassen, dass an einem Patch gearbeitet wird. Aufgrund der Defizite, die der Titel vorweist, raten wir Solisten und Online-Spielern von einem Kauf zumindest so lange ab, bis Konami die Probleme per Update gelöst hat. Für ein paar spaßige Abende daheim mit Freunden ist der Titel aber dennoch eine Empfehlung wert.
Geschrieben von Sebastian Klein
Fazit:
Nach einer langen Konsolen-Abstinenz gibt es endlich wieder ein Bomberman-Spiel. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass mein letzter Bomberman-Titel sogar noch länger her ist, nämlich Bomberman DS auf dem Nintendo DS von 2005. Umso mehr habe ich mich natürlich gefreut, dass ich nun auf der Switch mal wieder mit Bomberman starten konnte. Leider hat mich Super Bomberman R mehr enttäuscht als überzeugt. Der Story-Modus ist schnell langweilig, da rettet auch das Coop-Feature den Spielspaß nicht. Zudem ist der Online-Multiplayer-Modus in meinen Augen bisher eine reine Katastrophe. Der lokale Multiplayer-Part hingegen weiß zu überzeugen und hat auch schon für einige spaßige Matches im Hause Klein gesorgt. Sofern Konami den Patch schnell veröffentlicht und dieser auch Besserung bringt, gibt es keine Ausrede mehr, sich den Spaß entgehen zu lassen.