Exile’s End – TEST
Exile’s End fällt in die Sparte der Spiele, die sich an Genre-Größen wie Metroid, Castlevania und Co messen möchten. Zwar kann es der Titel nicht ganz mit den genannten Franchises aufnehmen, doch gelingt es Exile’s End, uns einige Stunden lang angenehm zu unterhalten.
Exile’s End ist aufgeteilt in zwei verschiedene Spielmodi. Hauptaugenmerk des Spiels ist der typische Abenteuermodus, in dem wir einen nicht gerade ungefährlichen Planeten erkunden. Wir schlüpfen in die Rolle des Soldaten Jameson, der sich dort zusammen mit seinem Team auf die Suche nach dem vermissten Sohn des Präsidenten der Firma Ravenwood machen will. Direkt zu Beginn des Abenteuers legt sein Team eine Bruchlandung hin. Nach nur wenigen Schritten auf der Oberfläche des Planeten merken wir jedoch, dass wir als einziger überlebt haben und müssen uns ganz alleine auf die Suche nach der vermissten Person machen.
Hilflose Planetenerkundung
Während wir den Planeten aus der Seitenperspektive unsicher machen, werden hin und wieder wenig animierte Bilder eingeblendet, um die Story voranzutreiben. Wirklich tiefgründig wird diese allerdings nicht, sodass die Rettungsmission mehr Mittel zum Zweck ist, als sich mit der futuristischen Weltraumthematik tatsächlich zu beschäftigen. Obwohl die Spielwelt ähnlich wie in Super Metroid und Konsorten aufgebaut ist, und wir in großzügigen Intervallen Power-ups wie Schusswaffen erhalten oder Fähigkeiten wie den obligatorischen Doppelsprung freischalten, bleibt die Erkundung des Planeten mit wenigen Abzweigungen weitgehend linear.
Das finden wir sehr schade, denn vor allem in den ersten Spielminuten fühlen wir uns alleine auf dem Planeten mehr als nur hilflos. Das geht sogar soweit, dass wir herumliegende Steine als Waffen benutzen, um gefräßige Riesenwürmer zu zermatschen. Zudem setzen wir bedacht einen Schritt nach dem anderen in die Spielwelt, da Verbandskästen und Heilungsmittel eine Rarität sind. Erst mit Schusswaffen im Gepäck können wir uns auch gegen größere Gegner zur Wehr setzen und ausgerechnet dann will Exile’s End keine Herausforderung mehr sein. Der Schwierigkeitsgrad ist allerdings auch im Überleben-Spielmodus heruntergeschraubt.
Limitierungen und Ärgernisse
Hier kämpfen wir im Grunde in begrenzten Gebieten nur gegen eine bestimmte Gegneranzahl, betreten anschließend den nächsten Bereich und kümmern uns um die nächste Feindwelle. Für besiegte Gegner und Kombinationsangriffe erhalten wir Geld, das wir zwischen den Stufen in neue Ausrüstung wie Rüstungsverbesserungen, Maschinenpistolen oder Granaten investieren dürfen. Wie es die Bezeichnung dieses Spielmodus schon sagt, müssen wir hier so lange wie möglich überleben. Schade ist, dass wir beide Spielmodi nur alleine spielen dürfen. Mit einem Freund oder gar mit unbekannten Spielern übers Internet lässt sich der Titel nicht spielen.
Die Bedienungsmöglichkeiten des Wii U GamePads nutzt Exile’s End nicht aus. Wir können das Geschehen sowohl auf dem Fernsehbildschirm, als auch auf dem Touchscreen verfolgen. Allerdings werden alle Eingaben über die Knöpfe der Steuerungseinheit gemacht. Hier haben die Entwickler deutlich Potenzial verschenkt, da das Wechseln von Waffen und Heilmitteln in nur einer Auswahlleiste geschieht und man sich hier leicht und ärgerlich verzetteln kann. Hinzukommt, dass das Spiel nur über eine automatische Speicherfunktion verfügt und man nach dem Ableben mit derselben (geringen) Menge Lebensenergie zurechtkommen muss.
Geschrieben von Eric Ebelt
Fazit:
Exile’s End möchte in einer Liga wie die Metroid-Reihe spielen, scheitert jedoch mit zunehmender Spielzeit daran. Zwar macht mir das Erkunden der Spielwelt durchaus Spaß, doch sind mir die verschiedenen Abschnitte oft viel zu linear. Während das große Vorbild mit vielen Geheimnissen motivieren kann, gibt es in Exile’s End einfach zu wenige Belohnungen. Hinzukommt, dass der Titel zu wenige Komfortmöglichkeiten bietet. Eine Auswahlleiste für alle Items, eine unübersichtliche Karte und nur zwei Schussrichtungen sind für ein Spiel aus dem Jahr 2015 einfach zu wenig.