Quake – TEST

Vor 25 Jahren erschütterte ein Beben die Shooter-Welt der PC-Spieler und -Spielerinnen, als das Spiel Quake von id Software erschien. Als Nachfolger von Doom & Doom 2: Hell on earth trat es in große Fußstapfen und hatte ein großartiges neues Feature zu bieten: echte Dreidimensionalität. Nun erlebt der rasante Klassiker auch auf der Switch eine beeindruckende Renaissance.


Wer Quake kennt, weiß genau, was ihn oder sie erwartet: Wir spielen einen Marine, der in vier verschiedenen thematisch abwechslungsreichen Gebieten unterwegs ist, um das Böse zu verbannen. Aus der Ego-Sicht können wir mittelhoch springen und sehr schnell laufen, was den Reiz dieses Titels ausmacht. Neben dem Schießen natürlich, auf Schalter und die vielen verschiedenen Gegner und Gruselmonster, die uns begegnen. Durch das echte 3D, dass nämlich Dinge übereinander existieren können, während bei Doom 1 & 2 alles auf verschiedenen Höhen nebeneinander stattfand, war damals eine beeindruckende Neuerung enthalten.

Quake

Quake spielt sich äußerst rasant und wir müssen schnell reagieren können, um die Gegner so gewinnbringend wie brutal in aus wenigen Polygonen bestehende Fleischbrocken zu verwandeln. Wenn wir nicht aufpassen, bringt uns schon der zweite Gegner des Levels um, wir laden neu und versuchen es erneut. Neben dem Nervenkitzel, die Level möglichst schnell und ohne zu sterben zu beenden, gibt es etliche Geheimnisse zu entdecken, die uns am Ende des Levels aufgelistet werden. Haben wir nicht alle gefunden, können wir es später noch mal versuchen.

Neuerungen und Altgewohntes

Wer keine Nostalgie mit dem Titel verbindet, lässt sich vielleicht über die neuen Features locken. Der Preis liegt im Budget-Niveau, sodass die monetäre Hürde zumindest gering ist. Verständlich, denn auf anderen Plattformen gibt es diese Version von Quake als kostenloses Update. Genau wie die beiden Umsetzungen von Doom verlangt Publisher Bethesda für den Online-Modus von Quake einen Account für seinen Online-Dienst. Dieser ist auch erforderlich, um die angekündigten Updates zu beziehen. Dafür bekommen wir einen Cross-Plattform-Multiplayer-Modus, der uns auch gegen Spieler auf anderen Plattformen antreten lässt. Wenn wir hierfür üben wollen, bietet uns Quake auch Bots an, die für den Anfang eine gute Zielscheibe darstellen, die sich allerdings auch wehren kann.

Neben den beiden Original-Erweiterungen Scourge of Aragon und Dissolution of Eternity gibt es auch das herunterladbare Erweiterungspack Dimensions of the Past. Extra für diese Veröffentlichung gibt es eine neue Erweiterung: Dimension of the Machine. Beide Dimensions-Inhaltspakete stammen von MachineGames, die für die neueren Wolfenstein-Titel verantwortlich zeichnen. Es gibt also bisher schon genug zu spielen. Bislang ist zudem Quake 64 in den Extras zum Download verfügbar, später sollen noch Mods von Fans kommen.

Quake

Gitarrenriffs und Lichtshow

Es gibt eine große Menge an neuen Grafik-Optionen, die uns zur Verfügung stehen. Zunächst sei gesagt, dass Quake in 60 Bildern pro Sekunde läuft, hieran können allerdings manche Grafikeinstellungen nagen. Neue Lichteffekte, dynamische Schatten-Effekte, Bewegungsunschärfe, Ambient Occlusion, Antialiasing, dynamischere Models und natürlich eine höhere Auflösung als beim Original lassen unsere Herzen höher schlagen. Einige von diesen Effekten wirken bei einem solch alten Titel surreal. Etwa haben die neuen Models erheblich flüssigere Bewegungen, was sich deutlich vom Puppentheater-Stil des Originals unterscheidet.

Quake

Gleich geblieben ist der einprägsame Soundtrack von Trent Reznor von den Nine Inch Nails. Auch die Waffensounds sind noch immer ikonisch und sehr wirkungsvoll, um das Quake-Flair zu schaffen. Noch immer ist der Raketenwerfer unübertroffen mächtig und erlaubt uns den Raketensprung, bei dem wir im Sprung nach unten schießen, um noch mehr an Höhe zu gewinnen. Geübte Spieler und Spielerinnen sind dadurch sehr mächtig und wendig, obwohl es ihnen bei der Benutzung schadet.

Insgesamt ist Quake zwar ein altes Spiel, dessen Single-Player-Modus vermutlich inzwischen vergessen wäre, wenn es den Multiplayer nicht gegeben hätte. Doch durch die Erweiterungen und die vielen Geheimnisse lohnt sich der Titel für Solospieler und -spielerinnen auch heute noch. Wer sich nicht online messen will, aber dennoch den Deathmatch-Modus nutzen möchte, für den oder die sind die Bots auch genau das richtige. Bei diesem Budget-Titel machen sowohl Neulinge als auch Nostalgiker und Nostalgikerinnen nichts mit Quake für die Switch falsch.

Geschrieben von Arne Ruddat

Fazit:

Ein wunderbares Spiel meiner Jugend, das mir … Moment mal! Das Spiel ist ja ab sechzehn, ich bin 38, es ist 25 Jahre alt … da stimmt etwas nicht. Ich habe das bestimmt erst weit nach Veröffentlichung gespielt, ja, so war es. In diese Nostalgie jedenfalls hat mich die Neuauflage wieder vollständig zurückgeworfen. Höhere Auflösung und bessere Grafikeffekte helfen da, es an meine Erinnerung anzupassen. Was Quake ausmacht, ist die Atmosphäre, die durch Lichtstimmung, Musik und Geräusche entsteht. Anders als bei Doom gibt es weniger Finsternis, dafür mehr Grüntöne. Ich würde das Spiel auch Neulingen empfehlen, denn es ist zwar von der Plot-Geschichte her zu vernachlässigen, aber spielt sich sehr kurzweilig und ist als Meilenstein der PC-Spiel-Geschichte immer noch einen Blick wert.