Strange Horticulture – TEST

Im beschaulichen Städtchen Undermere übernehmen wir einen Pflanzenladen. In dem melancholischen Puzzle-Abenteuer Strange Horticulture für die Switch lernen wir die Welt kennen und machen uns auf, neue Pflanzen zu erforschen und Geheimnisse zu lüften.


Strange Horticulture ist ein merkwürdiges Spiel. Von der Optik her erinnert es an düster-melancholische Jugendromane, vom Layout her an Papers, please. Unser Pflanzenladen ist unser Spielbrett, und dazu gehören mehrere Dinge. Ein paar Regale mit Pflanzen, die sich im Laufe des Spiels mit immer neuen Gewächsen füllen. An der Theke können wir mit einer Glocke neue Kundinnen und Kunden hereinbitten, manchmal auch den Postboten. Jedes Mal ist es eine Überraschung, wer uns besucht und welches Anliegen die Person mitbringt.


Auf unserer Theke können wir Dokumente ablegen. Briefe, die wir erhalten, geheimnisvolle Zettel, Spielkarten mit Notizen und die Karte des fiktiven Gebiets, in dem unser Laden liegt. Wir müssen nicht nur unsere Kunden zufriedenstellen, sondern auch die richtigen Orte auf der Karte finden und besuchen. Texte erzählen uns, was wir dort erleben. Manchmal bringen wir von unseren Ausflügen neue Blumen mit, manchmal neue Hinweise.

Blumen, Pflanzen, Gewächse

Alle Pflanzen, die wir bekommen, haben zunächst keinen Namen und wir müssen raten, wie sie heißen und was sie tun. Wenn wir eine Pflanze richtig erkannt haben, können wir automatisch ein Namensschild anbringen und bekommen meist eine neue Seite für unser Pflanzenlexikon. Wir können die Namensschilder auch selbst beschriften, wenn wir glauben, eine Pflanze richtig zugeordnet zu haben.


Jede Pflanze hat ihre eigene Beschreibung, ihr eigenes Aussehen und vor allem ihre eigene Wirkung. Unser Wissen über die Wirkung der Pflanzen ist immer wieder nötig. Mal werden wir nach einer Giftpflanze gefragt, mal sollen wir bei der Konzentration helfen, mal für besseren Schlaf sorgen. Meistens können wir anhand der Pflanzenbeschreibungen erkennen, welche Pflanze gefragt ist. Das Erkennen der Pflanzen und das Lösen des aktuellen Rätsels sind ein wesentlicher Bestandteil des Spiels.

Reisegeschichten

Wenn wir einen besonderen Auftrag haben oder wenn uns der Sinn danach steht, können wir mit unserer Karte das Gebiet erkunden. Das geschieht nur auf der Karte und in schriftlichen Berichten, nicht grafisch. Manche Kundinnen und Kunden fragen nach bestimmten Pflanzen oder wir bekommen Zettel mit Hinweisen, wo es etwas zu entdecken gibt. Wir suchen dann auf der Karte den entsprechenden Ort, zum Beispiel in der Nähe einer Quelle südlich eines großen Berges, und wählen das entsprechende Rasterfeld aus.


Wenn wir richtig geraten haben, wird uns eine Geschichte erzählt, was uns auf dieser Reise passiert. Manchmal gibt es Entscheidungen zu treffen, wir müssen unser Wissen über Pflanzen anwenden oder wir bekommen neue Arten für unsere Sammlung. Es gibt viele einzelne Geschichten, die uns unterhalten. Außerdem helfen uns die neuen Pflanzen dann wieder bei anderen Anfragen und wir können in einer anderen Geschichte weiterhelfen.

Auf diese Weise lernen wir unsere Kundschaft immer besser kennen, denn es sind meistens die gleichen Leute, die mit ihren Wünschen zu uns kommen. Es sind interessante Charaktere dabei, über die wir gerne mehr erfahren würden. Nach einer Weile ist unser Tag zu Ende und wir erhalten eine weitere seltsame Rätselkarte für die übergeordnete Geschichte, die meist mit einem weiteren Ort verbunden ist, den es zu entdecken gilt. Insgesamt ist das Spiel sehr entspannend, da wir keinen Zeitdruck haben und uns alles in Ruhe anschauen und die Lösungen herausfinden können. Mit seiner gruseligen Atmosphäre ist Strange Horticulture genau das Richtige für einen gemütlichen Tag auf dem Sofa unter einer Decke.

Geschrieben von Arne Ruddat

Fazit:

Ich hatte gehofft, durch das Spiel etwas besser in Pflanzenkunde zu werden, aber leider sind alle Pflanzen in Strange Horticulture frei erfunden. So lerne ich zwar nichts, kann aber die tollen Ideen und die verrückten Darstellungen der Pflanzen in einer gemütlichen und gruseligen Atmosphäre genießen. Ohne Stress lädt dieses Märchen immer wieder dazu ein, ein paar Tage zu spielen, ein paar Pflanzen zuzuordnen, ein Landschaftsrätsel zu lösen und ein paar Kundinnen und Kunden glücklich zu machen. Wer sich mit leicht unheimlichen Bildern, seltsamen Kundenwünschen und viel Text anfreunden kann und sich am besten noch für Pflanzen aller Art interessiert, sollte sich Strange Horticulture ansehen.