Unto The End – TEST

Das zweiköpfige Team von 2 Ton Studios lässt uns in Unto The End als Jäger um unser Überleben kämpfen, während wir einen Weg zurück zu unserer Familie suchen. Auf dem Weg kämpfen wir gegen monsterartige Gegner und lösen kleinere Rätsel.


Unto The End lässt sich am ehesten mit cineastischen Plattformern wie Another World mit Schwertkampfmechaniken bezeichnen. Die Geschichte führt uns als Jäger in ein verschneites Hochland. Dort bricht plötzlich der Boden unter uns zusammen und wir stürzen in ein verzweigtes Höhlennetz. Es liegt nun an uns, einen Weg zurück nach Hause zu unserer Familie zu finden. Dafür stehen uns von Beginn an sämtliche Fähigkeiten zur Verfügung. Mit unserem Schwert verteidigen und kämpfen wir und unseren Dolch werfen wir für Fernangriffe, doch Vorsicht: Verlieren wir einen der Gegenstände, müssen wir sie uns zurückholen, damit wir nicht auf Dauer ohne sie auskommen müssen. Dolche und Fackeln können wir mit den richtigen Materialien jederzeit herstellen und Tränke an Lagerfeuern brauen.

Blocken, kontern, schlagen

Das Gameplay von Unto The End lässt sich in zwei Kernbereiche aufteilen. Zum einen in das Erkunden der Umgebung inklusive dem Lösen leichterer Rästel und Absolvieren von Geschicklichkeitspassagen und zum anderen in die Kämpfe. Während Ersteres meist gut funktioniert und nur manchmal von der etwas trägen Steuerung in Mitleidenschaft gezogen wird, erfordern die Auseinandersetzungen mit Gegnern etwas Übung. Zum Glück dürfen wir an Lagerfeuern stets trainieren und uns die nötigen Kampfmechaniken aneignen. Das ist auch wichtig, da wir sonst keine Chance haben zu überleben.

Wildes Draufschlagen führt bei Unto The End zu keinem Erfolg. Stattdessen müssen wir die Haltung unseres Schwertes anpassen, um hohe oder niedrige Schläge der Gegner zu blocken und den richtigen Moment abwarten, um selbst zuzuschlagen. Auch hierbei gilt abzupassen, mit welcher Schlagart wir unserem Widersacher Schaden zufügen können und wann unser Angriff abgewehrt wird. Das gestaltet sich als weitaus schwieriger als wir zu Beginn erwartet haben – auch aufgrund der oft sehr dunklen Umgebungen, besonders im Handheld-Modus kleiner Figuren und der bereits erwähnten etwas trägen Steuerung. Schon relativ früh im Spiel fühlen sich die Kämpfe eher lästig an, sodass wir versuchen,jeder Konfrontation irgendwie aus dem Weg zu gehen, was jedoch nicht jedes Mal möglich ist. Immerhin ist Kämpfen nicht immer die Lösung und mancher vermeintliche Feind reagiert auf diplomatische Vorgehensweisen. Eine willkommene Abwechslung.

Audiovisuell setzt Unto The End auf einen minimalistischen Weg. Die schicke, aber einfache Grafik vermittelt gemeinsam mit dem weitgehenden Verzicht auf Musik und den stimmungsvollen Soundeffekten eine bedrückende, perfekt zum Spiel passende Atmosphäre. Gemeinsam mit der eher andeutungsweise erzählten Geschichte sorgt das trotz der manchmal frustrierenden Kämpfe für die nötige Motivation, sich mit dem Kampfsystem auseinanderzusetzen. Fans von anspruchsvolleren Kämpfen, die auch etwas mit der minimalistischen Präsentation anfangen können, dürften ihre Freude mit Unto The End haben.

Geschrieben von Alexander Geisler

Fazit:

Im Ersteindruck kann Unto The End wie eine Mischung aus Souls-like und cineastischem Plattformer wirken. Für Ersteres sind Tode jedoch nicht bedeutsam genug und faire Rücksetzpunkte lassen mich fast direkt vor der gescheiterten Konfrontation wieder einsteigen. Auch auf Rollenspiel-Elemente wird verzichtet. Dadurch erinnert Unto The End mehr an ein Survival-Geschicklichkeitsspiel mit anspruchsvollem Kampfsystem. Gerade Letzteres sorgt jedoch für so manchen Frust bei mir, weshalb mich nur noch die Atmosphäre und die rudimentäre Geschichte zum Weiterspielen motivieren. Wer sich aber gerne mit den Mechaniken von Kämpfen auseinandersetzt, bei jedem Duell eine neue Herausforderung erwartet und sich nicht an der minimalistischen Präsentation stört, könnte Gefallen an Unto The End finden.