Paper Mario: Die Legende vom Äonentor – VORSCHAU

Ursprünglich im Jahr 2004 für den Nintendo GameCube erschienen, galt das Super-Mario-Rollenspiel Paper Mario: Die Legende vom Äonentor als Fan-Favorit, der jedoch nie auf andere Nintendo-Systeme portiert wurde. Am 23. Mai ändert sich dies nun mit der Veröffentlichung des Remakes für die Switch.


Das erste Paper Mario erschien im Jahr 2000 für das Nintendo 64 und wurde von Intelligent Systems entwickelt, die sich auch für alle nachfolgenden Teile verantwortlich zeigen. Das Spiel war zunächst als eine Fortsetzung von Super Mario RPG geplant, das 1996 noch von Squaresoft kurz vor ihrem Zerwürfnis mit Nintendo für das SNES entwickelt wurde. Die Paper-Mario-Reihe verwandelt das Pilzkönigreich kurzum in eine bunte Papierwelt, in der sämtliche Charaktere zweidimensional dargestellt werden, als seien sie aus Papier ausgeschnitten, während die Umgebungen dreidimensional dargestellt werden.

Insgesamt sind bis jetzt sechs Teile der Serie erschienen, der bisher letzte, Paper Mario: The Origami King im Jahr 2020. Leider verzichtet die Serie zum Unmut der Fans seit dem dritten Teil Super Paper Mario aus dem Jahr 2007 immer mehr auf Rollenspielelemente, was dazu geführt hat, dass besonders der Erstling und die Fortsetzung Paper Mario: Die Legende vom Äonentor aus dem Jahr 2004 für den GameCube besonders geschätzt werden. Eben dieser zweite Teil erscheint nun zur Freude vieler Fans von Marios Rollenspiel-Ausflügen am 23. Mai als Remake auf der Nintendo Switch.

Die Legende vom Äonentor

Eine Legende im Pilzkönigreich handelt von einer untergegangenen Stadt nahe der Küste, die von einer großen Naturkatastrophe zerstört wurde. Auf den Ruinen dieser legendären Stadt wurde die blühende Hafenstadt Rohlingen errichtet und das einzige, das übrig blieb ist das sogenannte Äonentor, hinter dem sich ein unvorstellbar großer Schatz verbergen soll. Als Prinzessin Peach sich angelockt von der Legende nach Rohlingen begab, fand sie dort tatsächlich eine Schatzkarte und schickte diese an Mario, um ihn zu bitten ihr bei der Schatzsuche zu helfen. Als der schnauzbärtige Klempner aber in Rohlingen eintrifft, ist Peach spurlos verschwunden. Von Gumba-Archäologin Gumbrina und Professor Gumbarth erfährt Mario, dass sieben legendäre Sternjuwelen benötigt werden, um das Äonentor zu öffnen und hofft, dass er bei der Suche nach diesen Kostbarkeiten auch die Prinzessin zu finden. Auf der Suche nach den Sternjuwelen lernt Mario dabei neue Gefährten kennen und muss zahlreichen Gefahren trotzen. Denn nicht nur Bowser ist hinter dem Schatz her, es gibt auch andere Bösewichte, die für jede Menge Ärger sorgen.

Abenteuer in einer bunten Papierwelt

Auf der Suche nach den Sternjuwelen erkunden wir mit Mario eine abwechslungsreiche Welt, die sich weit über die Stadtgrenzen der Hafenstadt Rohlingen erstreckt. So besuchen wir in dem in acht Kapitel unterteilten Abenteuer unter anderem eine gruselige Burg samt feuerspeiendem Drachen, ein verwunschenes Dorf, in dem ewige Dunkelheit herrscht und müssen auf einem fahrenden Zug Detektiv spielen, um einen kniffligen Fall zu lösen. Im Laufe des Abenteuers schließen sich Mario insgesamt sechs Gefährten an, von denen immer eine oder einer gleichzeitig mit ihm unterwegs ist. Jeder der Partner hat unterschiedliche Fähigkeiten, die wir nutzen müssen, um die einzelnen Kapitel zu meistern oder versteckte Gegenstände zu finden. So analysiert Gumbrina beispielsweise unsere Feinde im Kampf, während Koopa Koopio weit entfernte Schalter betätigen oder Gegenstände heranzuziehen, die mit normalen Sprüngen nicht erreichbar wären.

Treffen wir bei unseren Abenteuern auf herumlaufende Feinde, schaltet das Spiel in einen speziellen Bildschirm, auf dem wir den Gegnern in rundenbasierten Kämpfen gegenüberstehen. Wie beim Vorgänger auf dem Nintendo 64 auch, können wir mit dem richtigen Timing zusätzlichen Schaden verursachen oder auch Attacken der Gegner abwehren. Zudem ist Taktik bei der Benutzung von Marios Fähigkeiten gefragt. So sollten wir Gumbas, die einen Helm mit Stacheln tragen nicht mit einer Sprungattacke angreifen, sondern ihnen einen mit unserem Hammer vor den Latz hauen. Dafür wirkt die Sprungattacke besonders gut gegen fliegende Feinde. Der Clou bei Paper Mario: Die Legende vom Äonentor ist zudem, dass der Kampfbildschirm einem Theater nachempfunden ist, inklusive Zuschauern. Diese können mit besonderen Attacken glücklich gestimmt werden und geben uns Sternenenergie, wenn wir eine Attacke in den Sand setzen, kann es jedoch sein, dass sie frustriert den Saal verlassen oder uns sogar angreifen.

Remake statt nur Remaster

Da es sich bei der Neuauflage von Paper Mario: Die Legende vom Äonentor um ein Remake und nicht um ein Remaster handelt, wurde das Spiel von Grund auf neu programmiert. Auffälligste Neuerung ist dabei sicherlich die Grafik, die nun wirklich so aussieht, als sei sie aus Papier und Pappkarton gebaut worden und macht einen sehr plastischen Eindruck. Die komplett neuen Lichteffekte tun dabei ihr Übriges. Auch der Soundtrack wurde komplett neu eingespielt und enthält viele neue Musikstücke. Für Nostalgiker soll zudem die Möglichkeit bestehen, auf den alten Soundtrack umzuschalten.

Doch auch auf einige Quality-of-Life-Verbesserungen dürfen wir uns freuen. So können wir beispielsweise jederzeit mit einem Druck auf den ZL-Knopf Grumbina um Rat fragen wo wir als nächstes hin müssen, wenn wir einmal nicht weiter wissen. Ein neuer Charakter in Rohlingen gibt uns zudem Tipps zu den Nebenquests, während wir bei einem Toad-Lehrmeister die Rundenkämpfe und das richtige Timing bei Attacken und Verteidigung üben können. Auch soll das Backtracking, das später im ursprünglichen Release doch sehr Überhand nahm, vereinfacht werden. Wenn wir alle Sternsplitter in einer Gegend sammeln, schalten wir zudem Galerien mit Artworks sowie den Soundtrack des jeweiligen Kapitels frei. Ob es ähnlich wie in dem im vergangenen Jahr erschienenen Remake von Super Mario RPG auch neuen Post-Game-Content wie besondere Bossgegner gibt, darüber hält sich Nintendo noch bedeckt. Wir sind auf jeden Fall sehr gespannt, was wir bei unserer Rückkehr nach Rohlingen alles an Überraschungen erleben werden.

Geschrieben von Markus Schoenenborn

Prognose:

Fans der Rollenspiel-Ausflüge unseres Lieblings-Klempners haben in der letzten Zeit wirklich allen Grund zur Freude. Im November letzten Jahres begeisterte das Remake von Super Mario RPG, in wenigen Wochen wartet die Rückkehr in die Hafenstadt Rohlingen auf uns. Paper Mario: Die Legende vom Äonentor habe ich damals auf dem GameCube gespielt und war hin und weg von der charmanten Präsentation, den witzigen Dialogen und dem spaßigen Kampfsystem. Alles was ich bis jetzt vom kommenden Remake gesehen habe, stimmt mich sehr positiv und lässt mich auf den 23. Mai hinfiebern. Besonders die neue Grafik, bei welcher der Papier-Look noch mehr betont wird, sieht einfach klasse aus. Auch was ich bisher vom neuen Soundtrack und den Quality-of-Life-Verbesserungen gehört und gesehen habe, hat mich voll und ganz begeistert. Zwar ist noch nicht abschätzbar, wie das Remake das doch sehr ausufernde Backtracking später im Spiel in den Griff bekommt, aber auch daran soll gearbeitet werden. Zudem bin ich sehr gespannt, ob sich noch einige Neuerungen wie zusätzliche Bosse im Spiel befinden, von denen wir bis jetzt noch nichts gehört haben. Da auch ich einer der Mario-Rollenspiel-Fans bin, der die immer weiter fortschreitende Abkehr der Paper-Mario-Reihe von Rollenspiel-Elementen sehr bedauert, freue ich mich natürlich ganz besonders, dass Mario-Rollenspiele in der letzten Zeit eine Art Revival erleben. Ich hoffe deshalb wirklich, dass Nintendo mit diesen Releases das Interesse an einem neuen Mario-Rollenspiel austestet und wir uns vielleicht auch einmal wieder auf ein völlig neues, aber klassisches Paper Mario freuen können. Aber erst einmal zähle ich die Tage bis zum Release von PaperMario: Die Legende vom Äonentor, denn das Remake hat definitiv das Potential, das tolle Original noch zu übertrumpfen.