Pokémon: Strahlender Diamant & Leuchtende Perle – VORSCHAU

2006 erschienen mit Pokémon: Diamant & Perl zwei Editionen des Franchises, die uns bis heute gut im Gedächtnis geblieben sind. Fünfzehn Jahre später erhalten die Titel am 19. November 2021 mit Pokémon Strahlender Diamant & Leuchtende Perle ihre beiden Remakes.


Es war lediglich eine Frage der Zeit, bis auch die Spiele der vierten Generation der Pokémon ihre Remakes erhalten werden. Im Februar 2021 angekündigt, rückt der Release-Termin näher und näher. Im Gegensatz zu den früheren Pokémon-Remakes, die sich immer an der Technik der jeweils aktuellen Generation orientierten, fühlen sich die angekündigten Editionen nach Pokémon: Schwert & Schild noch wie ein grafischer Rückschritt an. Bei einem Blick auf die Nintendo-Homepage fällt auf, dass es Publisher Nintendo und den Entwicklerstudios Game Freak und Ilca offenbar ein wichtiges Anliegen ist, eine detailgetreue Umsetzung zu kreieren. Ob das eine vernünftige Erklärung ist, muss wohl jeder für sich entscheiden.

An der Story selbst dürfte sich nichts verändern. Nach wie vor wollen wir Pokémon-Meister werden, indem wir die Welt bereisen, möglichst viele der titelgebenden Taschenmonster sammeln und sie gegen die Pokémon von anderen Trainern und Arenaleitern antreten lassen. Schon im Trailer ist Professor Eibe zu erkennen, von dem wir das erste Pokémon erhalten. Zur Auswahl stehen wieder mal der Pinguin Plinfa, der Affe Panflam und das schildkrötenähnliche Chelast. Dabei verfügt jedes Pokémon über ein Element, das effektiv gegen ein anderes ist. Pokémon-Fans kennen dieses Konzept seit Jahrzehnten. Neulinge dürften bei Strahlender Diamant & Leuchtende Perle aber auch schnell den Anschluss finden.

Altes Gefühl neu aufgelegt

Neben unserem eigentlichen Werdegang zum Pokémon-Meister beziehungsweise zur Pokémon-Meisterin (je nachdem ob wir uns am Anfang für einen männlichen oder weiblichen Charakter entscheiden) müssen wir uns auch mit dem durchtriebenen Team Galaktik anlegen. Auch wenn diese Geschichte sicherlich keine Preise gewinnt, motiviert sie zumindest, in die Spielwelt von Strahlender Diamant & Leuchtende Perle einzutauchen.

Ähnlich wie bei Diablo II: Resurrected werden die Spiele vermutlich eher in die Richtung gehen, dass die Optik einen neuen Anstrich erhält, das Gameplay sich aber wie früher anfühlen dürfte. Soll heißen, dass wir die Sinnoh-Region (richtig transkribiert eigentlich Shin’ō-Region) mit dem Kraterberg als Mittelpunkt erkunden und dabei abwechslungsreiche Gebiete wie Berge, Strände, Höhlen und Wälder durchforsten. Die Entfernungen zwischen den Orten und auch die Größenverhältnisse sollen dabei laut der Homepage von Nintendo unangetastet bleiben. Während sich die Kenner der Originale damit sofort heimisch fühlen dürften, werden sich Neulinge auf eine ganz neue und wirklich schöne Spielwelt einlassen können, die an die nördlichste Hauptinsel Japans, sprich Hokkaidō, angelehnt ist. Dieser Schauplatz wird im Übrigen auch für das im Januar 2022 anstehende Pokémon-Legenden: Arceus genutzt. Kein Wunder also, dass die Remakes gerade jetzt erscheinen, um auf das nächste große Spiel des Franchises vorzubereiten.

Suche nach Neuerungen

Laut Nintendo sollen gerade die Spieler, die noch keinen Kontakt mit den Originalen hatten, jede Menge Überraschungen erleben. Gut, das ist in unseren Augen gewissermaßen Schwafelei, da das grundsätzlich auf jedes Spiel zutreffen könnte. Es bleibt jedoch die Frage, was gerade die Spieler Überraschendes erleben werden, die Diamant & Perl bereits auf dem Nintendo DS gespielt haben. Wirklich etwas Neues haben wir in den bisher veröffentlichten Trailern noch nicht gesehen. Team-Doppelkämpfe, das Kochen von den Knurspe genannten Knabbereien für die Pokémon oder die Untergrundhöhlen haben wir so oder so ähnlich schon in vorherigen Episoden und Ablegern des Pokémon-Franchises erlebt.

Schön ist aber auf jeden Fall, dass in den zahlreichen Kämpfen der Chibi-Look zugunsten deutlich größerer Charaktermodelle ausgetauscht wird. Selbst an Umgebungsgrafiken wurde dabei gedacht, sodass ein wohliges Mittendrin-Gefühl entsteht. Die Pokétch genannte Uhr ist wieder mit dabei, über die am Bildschirmrand ein Schrittzähler, eine Echtzeituhr oder ein Item-Radar angezeigt werden kann. Es bleiben nur wenige Fragen offen. Zum Beispiel, ob das Bekleben mit Stickern der Pokébälle genannten Fanginstrumente nicht nur kosmetische Auswirkungen hat oder ob der Park der Freunde nicht nur für Spaziergänge herhält. Mitte November 2021 wissen wir mehr!

Geschrieben von Eric Ebelt

Prognose:

Pokémon: Diamant & Perl gehören für mich zu den besten Teilen der Reihe. Mir gefällt die an Hokkaidō angelehnte Spielwelt, das Design der Pokémon der vierten Generation und allgemein das Feeling, das mir die Originale auf dem Nintendo DS verleihen. Deshalb freue ich mich schon sehr auf die beiden Remakes mit den schillernden Namen Strahlender Diamant & Leuchtende Perle, die ich sicherlich genauso ins Herz schließen werde. Allerdings frage ich mich noch, wie sich die fertiggestellten Neuauflagen von den Originalen abheben wollen. Bisher war es immer so, dass sich die Remakes innerhalb der Pokémon-Reihe immer am technischen Grundgerüst der jeweils aktuellen Generation orientiert haben. So wirkt der in meinen Augen ganz niedliche und passabel bis passende Chibi-Look wie ein Rückschritt. Immerhin bieten die Kämpfe dank der Umgebungsgrafiken und viel größeren Charaktermodellen ein besseres Mittendrin-Gefühl. Wer die Originale noch nicht kennt, darf sich den 19. November 2021 bedenkenlos im Kalender anstreichen. Alle anderen sollten sich den Kauf aber noch überlegen oder auf mehr Informationen warten, sofern sie etwas Neues erleben wollen, von dem bisher allerdings wenig zu sehen ist. Beinharte Pokémon-Fans wie ich werden aber ohnehin zugreifen. Wenige Neuerungen hin oder her.