Super Smash Bros. Ultimate – VORSCHAU
In wenigen Wochen ist es so weit, das vielleicht meist erwartete Switch-Spiel des Jahres erscheint: Super Smash Bros. Ultimate. Die letzte Nintendo Direct zum fünften Teil der Prügelspiel-Reihe hat noch einmal gezeigt, wie umfangreich der Titel wird. Was euch am 7. Dezember erwartet und wie unsere ersten Erfahrungen mit dem Spiel sind, haben wir für euch zusammengefasst.
Über siebzig Kämpfer und mehr als hundert Stages wird es in Super Smash Bros. Ultimate geben. Enthalten sind alle Charaktere, die in den bisherigen Spielen der Reihe einen Auftritt hatten. Dazu gesellen sich Neulinge wie Ridley aus der Metroid-Reihe, die Castlevania-Helden Simon und Richter, Donkey-Kong-Fiesling King K. Rool oder Animal-Crossing-Sekretärin Melinda. Der schiere Umfang von Super Smash Bros. Ultimate unterstreicht den Titelzusatz des fünften Smash-Bros-Spiels. Alles ist ultimativ und soll auf die Spitze gebracht werden. Allein reicht das natürlich nicht aus und so bietet das Prügelspiel bekanntes Gameplay, das zusätzlich über neue Features erweitert wird.
Klassische Crossover-Prügelei
Im Kern bleibt sich Smash Bros. natürlich auch auf der Switch treu. Das heißt wir treten mit allerlei Nintendo- und Gast-Charakteren in wilden und chaotischen Kämpfen gegen KI oder Freunde an. Bis zu acht Spieler können sich lokal und bis zu vier Spieler online gleichzeitig auf einer Arena tummeln. Die obligatorischen Items lassen sich genauso deaktivieren wie Stage-Ereignisse. Jede Arena kann auch als Schlachtfeld oder Omega-Variante gespielt werden. Außerdem bietet der Stagewandel dynamische Kämpfe mit wechselndem Level aus zwei zuvor gewählten Arenen. Eine Playlist für die Schlachten lässt sich aus über achthundert Songs erstellen.
Wie von Smash Bros. gewohnt erhöhen Treffer unseren in Prozent angegebenen Schadenswert. Je höher, desto leichter fliegt ein Kämpfer aus der Stage und erleidet somit Punktabzug. Das fühlte sich bei unserer Anspiel-Session bekannt hektisch, aber spaßig an. Die Steuerung ist schnell erlernt und doch komplex und ermöglicht einige Kombos. Etwas skeptisch sind wir aber noch, angesichts der Spielgeschwindigkeit. Gerade unerfahrene Spieler könnten bei Chaos auf dem Fernseher die Übersicht verlieren. Das war aber bereits bei den Vorgängern ein altbekanntes Problem. Wie stark das ausfällt und ob Kenner der Reihe große Änderungen zu erwarten haben, lässt sich erst nach einem ausführlichen Test beurteilen. Neben simplen Kämpfen werden auf der Switch auch diverse andere Modi angeboten. Darunter etwa Squad Strike mit Dreier- oder Fünfer-Teams, die in Einzelkämpfen nacheinander gegeneinander antreten. Turniere stehen genauso wie Spezial-Smash mit Kämpfen quer durch die gesamte Charakterriege oder Wunsch-Smash nach eigenen Regeln zur Verfügung. Auch ein klassischer Modus, in dem nacheinander Gegner besiegt werden wollen ist wie das Training, Multi-Smash, bei dem immer neue Gegner solange bekämpft werden wie wir durchhalten.
Abenteuer des Lichts
Schon vor der Nintendo Direct wurde über einen möglichen Story-Modus spekuliert. Super-Smash-Bros-Ultimate-Director Masahiro Sakurai hat im Zuge des Video-Formats das Abenteuer „World of Light“ vorgestellt. Wirklich viele Informationen wurden dabei jedoch nicht geliefert und einige Details sind noch unklar. Bekannt ist aber, dass zahlreiche von einer übergeordneten Macht namens Kyra, die alles verschlingende Essenz des Lichts, angeführten Meister-Hände fast die gesamte Kämpferriege ausgelöscht hat. Lediglich Kirby konnte entkommen und muss nun die anderen Charaktere wieder befreien und an seine Seite holen. Dafür bewegen wir uns als Kirby über scheinbar handgezeichnete Weltkarten und treten in Kämpfen gegen dunkle Versionen der Smash-Bros-Ultimate-Gladiatoren an. Gerade für Einzelspieler dürfte dieser Modus einigen Mehrwert bedeuten und eventuell sogar mit dem bei Fans beliebten „Subraum-Emissär“ aus Super Smash Bros. Brawl mithalten können.
Die vielleicht größte Neuerung in Super Smash Bros. Ultimate sind die Geister. Als Ersatz für die sammelbaren Trophäen diverser Charaktere, Gegner und Objekte aus verschiedensten Spielen, sollen diese einen spielerischen Mehrwert bieten. Bei den Geistern handelt es sich ebenfalls um Figuren aus verschiedenen Titeln wie zum Beispiel Xenoblade Chronicles 2, Fire Emblem, Zelda, Splatoon, Chibi-Robo und vielen mehr. Reine Sammelleidenschaft soll mit den Geistern jedoch nicht erfüllt werden. Stattdessen stärken sie die Kämpfer und verleihen ihnen spezielle Kräfte. Dabei wird zwischen Primären- und Sub-Geistern unterschieden. Erste werden direkt mit einem spielbaren Charakter verbunden und erhöhen die Angriffskraft. Der Primär-Geist wiederum kann von bis zu drei Sub-Geistern zusätzlich bestückt werden. Sie verleihen den Kämpfern besondere Gaben. Neue Geister erhalten wir in speziellen Kämpfen, bei denen wir uns von Geistern besessenen Gegnern stellen. Diese Auseinandersetzungen verfügen über spezielle Regeln und Eigenschaften, die das Spielgeschehen abwandeln und zusätzliche Herausforderungen bieten sollen. Wichtig ist außerdem, dass jeder Geist entweder als Angriff, Griff oder Abwehr eingestuft ist. Entsprechend einem Waffen-Dreieck wie etwa in der Fire-Emblem-Reihe sind die Typen gegenüber einander stärker oder schwächer. Alternativ zur Verwendung bei Kämpfern, können Geister auch in Dojos trainieren oder auf Schatzsuche geschickt werden. Mittels Geister-Snacks kann ihr Level erhöht werden. Außerdem lassen sich Geister in Chips umwandeln mit denen wiederum neue Geister herbeigerufen werden können. Wie gut das System funktioniert und wie eingängig es letztlich ist, muss sich erst noch zeigen. Das bloße Prinzip birgt unserer Meinung nach Potenzial, könnte sich aber auch als zu kompliziert und unnütz herausstellen.
Natürlich verzichtet Nintendo bei Super Smash Bros. Ultimate nicht auf eine Amiibo-Einbindung. Sämtliche bereits verfügbaren Amiibo der Smash-Bros-Reihe sind kompatibel. Außerdem wurden bereits neue Kämpfer angekündigt, die eine der Sammelfiguren erhalten. Weitere Charaktere sollen zudem per DLC folgen. Bekannt ist bereits die Piranha-Pflanze aus den Super-Mario-Spielen, die jedoch (zumindest vorläufig) nur Vorbestellern zur Verfügung stehen wird. Ob Super Smash Bros. Ultimate die hohen Erwartungen der großen Fangemeinde erfüllt, muss sich zeigen. Die Aussichten sind jedoch überaus gut.
Geschrieben von Alexander Geisler
Prognose:
Schon mit dem ersten Smash-Bros-Spiel auf dem Nintendo 64 hatte ich gerade im Mehrspieler-Modus viel Spaß. Ähnliches gilt auch für Super Smash Bros. Melee und Brawl. Die Ableger für Wii U und 3DS habe ich aber übersprungen. Deshalb war ich gespannt wie sich Super Smash Bros. Ultimate beim ersten Anspielen schlägt. Fast sofort hatte ich das alte Gefühl wieder drin und fand mich mit Steuerung und Kampfaction zurück. Lediglich das noch größere Chaos hat mir anfangs Probleme bereitet. Doch Super Smash Bros. Ultimate machte einen sehr guten ersten Eindruck. Die letzte Nintendo Direct hat nun zahlreiche Details enthüllt, die zeigen was für ein Umfangsmonster das Prügelspiel wird. Gerade bei der Charakterwahl wird einiges geboten, auch wenn nicht alle Wünsche erfüllt sind. Allerdings stellt sich noch die Frage, ob der Einzelspieler-Modus lange motivieren kann, wie gut die Online-Verbindung funktioniert und welchen Nutzen die Geister tatsächlich haben. Davon hängt letztlich auch ab, ob Super Smash Bros. Ultimate ein guter oder grandioser Ableger der Prügelspiel-Reihe wird.