The Liar Princess and the Blind Prince – TEST
NIS America beschert uns mit The Liar Princess and the Blind Prince ein weiteres Spiel für die Nintendo Switch. Besonders Spieler mit einer Freude für atmosphärische Erzählungen werden sich mit diesem Download-Titel schnell anfreunden.
Das Geschehen von The Liar Princess and the Blind Prince spielt in einem friedvollen Königreich, der Heimat eines liebevollen Prinzen. Wenn es die Zeit zulässt, begibt dieser sich in einen Wald um dem harmonischen Gesang einer unbekannten Stimme zu lauschen. Nichts ahnend, dass der Gesang von einem gefährlichen, weiblichen Wolf stammt, beschließt der Prinz seiner Neugier nachzugeben und herauszufinden, zu wem die wundervolle Stimme gehört. Aus Angst, der Prinz könne vor ihrer abscheulichen Gestalt zurückschrecken, wird der Wolf jedoch aggressiv und greift den Prinzen an. Verletzt und erblindet wird der Junge daraufhin in einen Kerker des Schlosses gesperrt. Das Wolfsmädchen, das von seiner Tat schockiert ist, sucht Hilfe bei der Hexe des Waldes. Von dieser in eine Prinzessin verwandelt, möchte das Wolfsmädchen den Prinzen zur Hexe bringen, damit diese ihm seine Sehkraft zurückgibt.
Der Wald der tausend Gefahren
Dieses Unterfangen stellt sich für unser Duo jedoch als nicht einfach dar. Überall lauern im Wald Gefahren und Abgründe. In einer zweidimensionalen Spielansicht steuern wie die Prinzessin und indirekt den Blinden Prinzen. Da er natürlich Blind ist wäre es für ihn zu gefährlich sich alleine zu bewegen, deswegen müssen wir ihn mit der Prinzessin sicher durch die Passagen geleiten. Immer wieder tauchen Passagen auf, in denen wir das Duo getrennt agieren lassen müssen um beispielsweise mit dem Prinzen einen Schalter zu aktivieren oder einen brüchigen Boden zu überwinden.
Allerdings warten auf uns nicht nur Geichlichkeitspassagen und Logikrätsel, sondern auch die Monster des Waldes, denen unser Ausflug durch die Level nicht sonderlich gefällt. Hier kommt der Kniff der Prinzessin zum Tragen die sich jederzeit in ihre Wolfsgestalt zurück verwandeln und die Gegner erlegen kann, um so den Prinzen vor den Monstern zu schützen. Dazu gibt es immer wieder kleiner Blumenbeete in den Gebieten des Waldes. Sammeln wir mit der Prinzessin die Blumen ein und geben diese dem Prinzen, schalten wir besondere Erinnerungen frei.
Was sich in der Theorie als unterhaltsames Konzept anhört, stellt sich in der Praxis leider als etwas fades Gameplay heraus. Die Rätseleinlagen wiederholen sich recht schnell und auch die Umgebungen verändern sich nur bedingt. Positiv ist aber die Gestaltung des Schwierigkeitsgrades: Viele Passagen erfordern eine überlegte Strategie damit unser Duo sicher weiterziehen kann. Rücksetzpunkte sind fair gesetzt, sodass wir jeden Abschnitt unbegrenzt erneut versuchen können.
Spielerische Gesichte
NIS America hat den Fokus von The Liar Princess and the Blind Prince deutlich mehr auf die Atmosphäre und die Erzählung des Spiels ausgelegt. Zwischen den einzelnen Rätseleinlagen wird die Geschichte unserer beiden Helden immer weitererzählt. Besonders gelungen ist dabei die Entwicklung der beiden Charaktere. Die Prinzessin ist durch ihr Wolfsblut gewillt zu Jagen und kämpfen, der Prinz wiederum ist sanftmütig und vorsichtig. Durch ihre Reise stärkt sich die Bindung der beiden Protagonisten, was maßgeblichen Anteil an der emotionalen Geschichte hat.
Besonders gelungen bei The Liar Princess and the Blind Prince, ist die gesamte Präsentation des Spiels. Es wirkt, als würden wir uns in einer interaktiven Ölzeichnung bewegen. Daraus resultiert eine leicht düstere Atmosphäre die auch durch die ruhigen Soundeffekte untermalt wird. Dies passt gut zur allgemeinen Thematik des Spiels und der Gesichte.
Fazit:
The Liar Princess and the Blind Prince geht mehr in die Richtung eines interaktiven Buchs als eines richtiges Spiels, was aber nicht durchweg schlecht ist. Auf der einen Seite haben mir die Atmosphäre, Geschichte und technische Umsetzung wirklich gut gefallen. Auf der andere Seite muss man aber sagen, dass der spielerische Aspekt von The Liar Princess and the Blind Prince überschaubar ist. Die an sich gut durchdachten Rätseleinlagen wiederholen sich leider viel zu oft und sonst passiert nicht viel anderes auf unserem Weg zur Hexe des Waldes.