Cadence of Hyrule: Crypt of the NecroDancer Featuring The Legend of Zelda – TEST

Nach Hyrule Warriors bekommen Link, Zelda und Co in Cadence of Hyrule: Crypt of the NecroDancer Featuring The Legend of Zelda einen weiteren Crossover-Auftritt abseits der Hautspiele. Dieses Mal müssen sich die Helden in einem Rhythmusspiel im Stile von Crypt of the NecroDancer beweisen.


Als es die Protagonistin Cadence aus Crypt of the NecroDancer urplötzlich nach Hyrule verschlägt, muss sie feststellen, dass dieses Hyrule der besonderen Art nach denselben musikalischen Regeln funktioniert, wie ihre Heimatwelt. Aber nicht sie muss den feindseligen Octavio aufhalten, der mit seiner magischen Laute die Macht im Königreich an sich gerissen hat, denn zu Beginn des Abenteuers wählen wir zwischen Link und Zelda als spielbare Figuren, später stehen alle drei Charaktere mit ihren speziellen Fähigkeiten zur Verfügung. Zuerst müssen wir uns aber mit dem besonderen Spielprinzip von Cadence of Hyrule vertraut machen.

Anspruchsvoller Einstieg

Wer sich nicht an die Regeln des Rhythmusspiels hält, wird zwangsläufig scheitern. Aus der Draufsicht hüpfen wir im Takt der Musik über die felderbasierte Spielwelt. Stoßen wir mit Gegnern zusammen, verursachen wir automatisch Schaden, allerdings nur, wenn wir nicht selbst in ihre Angriffe laufen. Die Gegner bewegen sich ebenfalls im Takt der Musik, sodass ihre Bewegungs- und Angriffsmuster durch Lernen berechenbar werden, wir sollten dabei stets in Bewegung bleiben. Trotzdem verliert unser Held oder unsere Heldin auch nach einigen Spielstunden schnell Lebenspunkte, wenn wir von zu vielen Gegnern auf einmal überrascht oder auch nur einmal unaufmerksam werden. Wer auch in der Hitze des Gefechts noch einen kühlen Kopf bewahrt und nicht zu gierig wird, darf letztendlich als Sieger aus dem Bildschirmabschnitt hervorgehen.

Das regelmäßige Ableben ist allerdings ein Teil von Cadence of Hyrule, denn Crypt of the NecroDancer steuert neben dem grundlegenden Spielprinzip und den Angriffsmustern der Gegner auch die Rouge-like-Elemente bei. So sammeln wir wie im Original Diamanten, die uns im Gegensatz zu Rubinen und kurzzeitigen Verbesserungen auch nach dem Tod erhalten bleiben. Nach einem Ableben können wir diese in Upgrades und Waffen investieren, bevor es am letzten Speicherpunkt von Neuem losgeht.

Im Herzen immer noch The Legend of Zelda

Den Entwicklern ist es dabei gelungen, alle wichtigen The-Legend-of-Zelda-Elemente mit dem Spielprinzip von Crypt of the NecroDancer zu vereinen. Das wären zum Beispiel kleinere Rätsel, die sich stark an den Denkaufgaben früherer The-Legend-of-Zelda-Titel in 2D orientieren. Neben den klassischen Items wie dem Bogen und den Bomben sind selbstverständlich die Herzteile und -container unser Ziel Nummer Eins. Fordernd ist das Spiel direkt von Beginn an. Manchmal fällt es uns aber schwer, Höhenunterschiede von Ebenen auszumachen, was für manche Rätsel von Bedeutung ist.

Auf der Oberwelt kämpfen wir uns von Bildschirmabschnitt zu Bildschirmabschnitt und erreichen bekannte Orte wie das Dorf der Gerudo und natürlich Kakariko. Um Octavio aufzuhalten, müssen selbstverständlich erst eine bestimmte Anzahl von Dungeons abgeschlossen werden. Diese generieren sich nach unserem Ableben immer wieder zufällig neu, bleiben aber dem grundlegenden Dungeon-Thema treu. In diesen warten auf uns kleinere Zwischenbosse und eine Menge versteckte Truhen, trotzdem lassen sich die Dungeons recht fix lösen.

Tolle Remixes

Die Oberwelt generiert sich im Gegensatz zu den Dungeons pro Spieldurchlauf nur einmal, ist von Beginn an ziemlich frei erkundbar und überrascht uns mit Geheimnissen, Rätseln und Sammelobjekten. In ihrem Zentrum thront Schloss Hyrule, drumherum eine vielseitige Weltkarte samt Sumpf- und Wüstenabschnitte. Wenn uns der Bossgegner in einem der Dungeons zu schwierig sein sollte, können wir auch erst eine andere Ecke der Welt angehen und ein paar Herzteile sammeln. Insgesamt verbrachten wir fünf Stunden in dieser besonderen Version von Hyrule, angefühlt haben sie sich aufgrund des hohen Spieltempos aber länger, auch weil wir nach erst einer Spielstunde schon über dreißig Tode hinter uns hatten.

Um die taktbestimmte Bewegung zu erleichtern, wurden die The-Legend-of-Zelda-Musikstücke allesamt mit einem rockigen Unterbau bestückt, womit es uns nicht schwer fällt, im Rhythmus zu bleiben. Die einzelnen Themes aus unterschiedlichen Serienteilen sind trotzdem gut rauszuhören und machen das alleinige Zuhören mindestens so spaßig wie das Spielen selbst. Haben wir alle Gegner in einem Bildschirm besiegt, wechselt der Track in eine ruhigere Variante, die auch das anschließende Erkunden angenehm untermalt. Cadence of Hyrule sollten sich vor allem Fans der Reihe oder des Genres der Rhythmusspiele anschauen – im besten Fall erleben beide Parteien etwas Neues.

Geschrieben von Jonas Maier

Fazit:

Es hat etwas gebraucht, bis ich mit Cadence of Hyrule warm geworden bin. Obwohl ich schon Crypt of the NecroDancer kannte, ist der Tod auch hier ein ständiger Begleiter meiner Spielerfahrung. Dafür sorgen nicht nur die abwechslungsreichen Bossgegner, sondern auch reguläre Feinde, die in der Masse schnell unbequem werden. Hier werden mit Sicherheit schon einige Spieler aussteigen; auch weil das Spiel die volle Aufmerksamkeit abverlangt und jeden Fehler sofort bestraft. Sobald ich aber genug Herzteile und Verbesserungen eingesammelt habe, wirddas Spiel spürbar einfacher, sodass ich mich auf die Details konzentrieren kann. Zum Beispiel die Musik, die es schafft, die rockigen Remixes vieler bekannter The-Legend-of-Zelda-Themen zu verarbeiten. Auch in der Spielwelt sind unzählige Details aus unterschiedlichen Ablegern enthalten, woran sich vor allem langjährige Fans erfreuen werden. Mit einer abgestimmten Spielzeit von circa fünf Stunden überreizt das Spiel seine Mechaniken auch nicht. Die Rouge-like-Elemente halten dafür einen weiteren Spieldurchgang frisch. Cadence of Hyrule ist ein Crossover, das mich gespannt auf zukünftige Spiele-Kombinationen blicken lässt.