Saints Row IV: Re-Elected – TEST

Nachdem 2019 bereits Saints Row: The Third als Full-Package-Edition den Weg auf die Switch gefunden hat, spendieren Koch Media und Deep Silver Volition auch Saints Row IV: Re-Elected einen Auftritt auf der Hybrid-Konsole. Als Saints-Boss und US-Präsident stellen wir uns einer Alieninvasion und dem abgedrehten Humor.


Vom Saints-Boss zum US-Präsidenten. Diesen Weg haben wir zurückgelegt und als ehemaliger Bandenchef stehen wir nun an der Spitze der Vereinigten Staaten von Amerika. Natürlich sind unsere Freunde und Verbündeten ebenfalls Teil der Regierung. Statt uns aber auf unsere Wiederwahl konzentrieren zu können, müssen wir uns auf einmal mit einer Alieninvasion auseinandersetzen. Vom Zin-Imperium gefangen genommen, müssen wir eine abgedrehte, virtuelle Version unserer Heimatstadt Steelport unsicher machen, für Chaos sorgen und so die Systeme der Aliens überlasten. Natürlich dürfen der bekloppte Saints-Row-Humor, allerlei verrückte Waffen und popkulturelle Anspielungen nicht fehlen.

Super-Präsident gegen Aliens

Gleich Vorweg sei gesagt: Ja, Saints Row IV: Re-Elected ist kein neues Spiel. Bereits 2013 ist der Open-World-Titel für PlayStation 3, Xbox 360 und PC erschienen. Die nun für Switch portierte Remastered-Version folgte Anfang 2015 für PlayStation 4 und Xbox One. Entsprechend veraltet wirken Grafik und Technik teilweise. Durchaus klobige Figuren und etwas hakelige Animationen sowie verwaschene Texturen zeugen vom Alter des Action-Spiels. Das sollte aber nicht abschrecken, da Saints Row IV noch immer viel Spaß macht.

Beim Gameplay erfüllt Saints Row IV gewohnte Open-World-Mechaniken, die bereits vom 2019 für Switch erschienenen Vorgänger bekannt sind. Mit unserem selbsterstelltem Charakter durchstreifen wir das virtuelle, von den Zin kontrollierte Steelport, erfüllen zahlreiche Missionen sowie Aufgaben und erobern so Stück für Stück die Stadt und richten Chaos an. Unser Ziel ist dabei die Systeme der virtuellen Realität zu überlasten und unsere Freunde und Verbündeten aus den Fängen der Zin zu retten. Dabei kann es mitunter abgedreht zugehen. Etwa in Kämpfen mit riesigen Monstern oder dank popkulturellere Anspielungen. Und wo sonst ist Schauspieler Keith David euer Vizepräsident?

Bekannt, aber unterhaltsam

Dass Saints Row IV bereits älter ist, fällt natürlich dank der bereits erwähnten bekannten Open-World-Gepflogenheiten auf. Zahlreiche Symbole auf der Karte deuten auf verschiedene Missionsarten hin. Neben Story- und Nebenaufträgen sind es diese Aufgaben, die uns mit am meisten beschäftigen. Mal hacken wir ein Geschäft, um dort neue Kleidung oder Waffen kaufen zu können, ein anderes Mal richten wir mit einem Gleiter möglichst viel Zerstörung an oder wir werfen uns vor ein Auto und wirbeln es per Tastendruck herum, damit wir ein hohes Schmerzensgeld erzielen. Der Humor zieht sich also auch bis in die Missionen, die wir erfüllen. Deshalb und weil sich Saints Row IV einfach gut spielt, hat uns das mitunter veraltete Gameplay zu keiner Zeit gestört. Vielmehr fühlt sich unser Kampf als US-Präsident gegen Aliens unerwartet frisch und gleichzeitig klassisch an.

Zu verdanken ist das wahrscheinlich auch den Möglichkeiten, die uns das Spiel an die Hand gibt. Neben Pistolen, Shotgun oder Maschinengewehr dürfen wir nicht nur auf allerlei abgedrehte Waffen sowie Alien-Ausrüstung zurückgreifen, sondern verfügen auch über Superkräfte. Blitzschnell rennen wir durch die Stadt, springen höher als ein Gebäude und gleiten anschließend durch die Lüfte. Dadurch entwickelt sich beim Stadterkunden ein angenehmer Spielfluss, der lediglich von der manchmal etwas überladenen Steuerung getrübt wird. In den Kämpfen greifen wir außerdem auf Elemente wie Eis, Feuer oder Blitze zurück, um den Gegnern zuzusetzen. Mit Geld, gefundenen Skillpunkten und Levelaufsteigen verbessern wir unsere Fähigkeiten und unseren Charakter zudem. Damit ist Saints Row IV: Re-Elected trotz des sichtlichen Alters ein spaßiges Open-World-Action-Spiel, das lediglich einen Hang zu beklopptem, teils pupertärem Humor erfordert.

Geschrieben von Alexander Geisler

Fazit:

Saints Row IV: Re-Elected ist sicherlich kein neues Spiel und kann das recht hohe Alter auch nur bedingt verstecken. Doch trotz der nicht ganz zeitgemäßen Grafik, macht das abgedrehte Open-World-Action-Spiel auch heute noch viel Spaß. Es ist einfach unterhaltsam rasend schnell durch Steelport zu rennen, sich mit Aliens anzulegen und die verrückten Missionen und Aufgaben zu erfüllen. Dazu trägt natürlich auch der bekloppte, typische Saints-Row-Humor bei. Deshalb dürften all jene, die mit der Reihe bisher nicht warm geworden sind, auch am vierten Teil wenig gefallen finden. Wer aber ein spaßiges Open-World-Action-Spiel, das sich nicht zu ernst nimmt, sucht, liegt bei Saints Row IV genau richtig.